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Der Traum des Highlanders

Der Traum des Highlanders

Titel: Der Traum des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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modernen Zeit erwachst, wirst du gelernt haben, dich von deinem Herz beherrschen zu lassen und nicht von deiner Angst. Der Rest kommt dann von ganz allein.«
    »Ach ja?« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und blitzte ihn wütend an.
    »Ach ja, Catherine. Wenn du etwas wirklich willst, kann dich keine Macht der Erde daran hindern, es auch anzustreben«, meinte er, beugte sich zu ihr herab und erklärte lächelnd: »Das ist die wahre Definition von Magie.«
    Catherine beugte sich ein wenig vor, ehe jedoch klar wurde, ob sie ihn küssen oder eine harsche Antwort geben wollte, glitt plötzlich Mary durch das Fenster, landete mit einem schrillen Pfeifton auf dem Bett, legte ihre Krallen um den Griff von Robbies Schwert und stieß ein erbostes Klackern aus.
    Catherine griff sich an die Brust, rang erstickt nach Luft, machte einen Schritt nach hinten und starrte erst das Tier und dann wieder Robbie an.
    Robbie seinerseits bedachte Cat mit einem durchdringenden Blick. Ihre Reaktion hatte ihn überrascht. Aber wahrscheinlich hatte sie sich einfach wegen des lauten und plötzlichen Erscheinens der Schneeeule erschreckt und nicht wegen der Botschaft, mit der sie zu ihm gekommen war. Schließlich wusste Robbie ganz genau, dass sein Haustier nur mit ihm alleine sprach.
    Er trat vor das Bett, schob Mary an die Seite, schnappte sich sein Schwert und wandte sich wieder Catherine zu, die noch immer ihren Hals umklammert hielt und mit großen Augen auf die Eule sah. Dann rannte sie mit einem Mal zur Tür, baute sich mit dem Rücken dazu auf, breitete die Arme aus und versperrte ihm auf diese Art den Weg.
    »Du gehst nicht«, erklärte sie bestimmt. »Es ist mir egal, ob sie uns morgen früh verheiraten, du verlässt dieses Zimmer nicht.«
    Er umfasste ihre Schultern, zog sie eng an seine Brust und küsste sie kraftvoll auf den Mund. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie gerne ich zu unserer Hochzeit bleiben würde. Aber ich muss gehen, Catherine. Mary hat neue Informationen für mich.«
    Sie packte die Vorderseite seines Plaids. »Dann nimm mich mit. Du weißt, wie schnell ich laufen kann. Ich bin dir sicher nicht im Weg. Ich kann dir helfen, weil Cùram mich nicht für eine Bedrohung hält.«
    »Ich habe Cùram nicht erwähnt«, meinte er erstaunt. »Warum sprichst du mit einem Mal von ihm?«
    »Weil du zu ihm willst. Du willst du ihm und seinem Baum, oder etwa nicht?« Sie nahm sein Plaid noch fester in die Hand und versuchte ihn zu schütteln, damit er endlich Vernunft annahm. »Bitte, nimm mich mit!«
    »Nein, Cat«, antwortete er, beugte sich zu ihr herab, küsste sie erneut, hob sie ein wenig hoch und drehte sich mit ihr herum, sodass sie nicht mehr zwischen ihm und dem Ausgang stand. Dann löste er den Kuss, stellte sie wieder auf dem Boden ab, öffnete die Tür, trat in den Flur hinaus, warf sie eilig hinter sich zu und legte von außen den Riegel vor.
    »Nein!«, schrie sie und trommelte mit der Faust gegen das dicke Holz. »Verdammt, wag es ja nicht, mich einfach hier drin einzusperren!«
    Er legte seine Stirn gegen die Tür und rief so laut, dass sie ihn hören konnte: »Doch, Cat. Denn mit deinem Zorn komme ich klar. Ich bin so schnell wie möglich wieder da, dann kannst du den Rest von deinem Traum damit verbringen, mir die Hölle heiß zu machen.« Dort, wo sie mit der Faust gegen die Bohlen wummerte, legte er die Hand gegen die Tür. »Schlaf gut, kleine Cat«, wisperte er leise, als sie plötzlich im Trommeln innehielt, fuhr dann aber zusammen, als er hörte, wie Mary mit einem erschrockenen Kreischen eilig durch das offene Fenster foh.
    Erst, als etwas auf den Boden krachte und die Tür in ihren Angeln zittern ließ, machte er lächelnd auf dem Absatz kehrt. Ja. Besser, sie war wütend, als dass sie noch mal weinte, fand er.

    Am nächsten Morgen wäre Robbie wirklich stolz auf sie gewesen, denn vor lauter Zorn sah Catherine rot, was allerdings vielleicht zum Teil auch daran lag, dass sie keine Sekunde geschlafen hatte und die Welt vom vielen Weinen an diesem Vormittag aus blutunterlaufenen, verquollenen Augen betrachtete.
    Sie hatte gestern Abend Mary genauso laut und deutlich sprechen hören wie jetzt Caitlin, die sich auf dem Weg zur Hütte ihrer Eltern, wenn auch auf Gälisch und deshalb für sie unverständlich, mit ihr unterhielt.
    Cùram führte irgendwas im Schilde, hatte die Schneeeule Robbie erklärt. Sie hatte den Druiden auf dem Snow Mountain gesehen, wo er in einem Ring gespenstisch glühender Felsen

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