Der Traum des Highlanders
an. »Es war alles in Ordnung, bis du … bis ich dein Gewicht auf mir gespürt habe…« Sie brach ab und legte ihr Gesicht wieder an seine Brust.
»Daniels hat dich nicht nur geschlagen, stimmt’s?«
Sie schüttelte den Kopf an seinem Plaid.
Robbie schloss die Augen und kämpfte mit zusammengebissenen Zähnen gegen das Verlangen, Daniels umzubringen. Dies war nicht der rechte Augenblick für Zorn. Aber der Tag würde kommen, an dem er die Gelegenheit bekäme, dem Bastard die Hände um den Hals zu legen und so lange zuzudrücken, bis kein Leben mehr in seinem Körper war. Und er nahm sich vor zu lächeln, wenn es so weit war.
Er küsste Catherine auf den Kopf und strich ihr mit der Hand über das Haar. Während sie sein Plaid umklammerte, spürte er das Hämmern ihres Herzens und fühlte die Feuchtigkeit von ihren Tränen durch den dicken Stoff. »Pst, meine Kleine. Es wird alles gut«, versprach er ihr. »Du hast dich in einen sehr geduldigen Mann verliebt.«
Catherine murmelte etwas, was er nicht verstand, und als sie schlaff in sich zusammensackte, legte er eine Hand unter ihre Knie, trug sie zu einem Stuhl vor dem Kamin, setzte sich, zog sie in seinen Schoß und drehte ihren Kopf zu sich herum, damit sie sein Lächeln sah. »Du darfst dir keine Gedanken darüber machen, was eben passiert ist, Cat. Das spielt für uns beide keine Rolle«, meinte er und wischte ihr mit dem Daumen eine Träne aus dem Gesicht.
»Willst du etwa behaupten … ich hatte eine Panikattacke«, widersprach sie ihm. »Ich habe dich geküsst, und urplötzlich bin ich mit den Fäusten auf dich losgegangen, als wärst du mein größter Feind.«
»Das ist mir aufgefallen.« Wieder streichelte er zärtlich ihre Wange. »Aber mir ist auch aufgefallen, dass du es überlebt und dich, als es vorbei war, von mir hast umarmen lassen.«
Mit einem letzten Schluchzen legte sie den Kopf an seine Schulter und starrte in die Dunkelheit. »Ich möchte es so gern. Aber ich kann es einfach nicht.« Sie sah ihn wieder an. »Vielleicht kann ich nie wieder eine normale Beziehung haben.«
Er stupste ihre Nase an. »Oh doch, und zwar mit mir«, antwortete er, griff nach ihrer Hand und drückte sie in Höhe seines Herzens gegen seine Brust. »Wenn du nicht mehr nur denkst, dass du mich vielleicht liebst, sondern es sicher weißt, wirst du nur noch an mich denken, wenn wir zusammen sind. An niemand anderen sonst.«
»Das klingt ziemlich arrogant.«
»Aber es ist wahr.« Er umfasste ihr Gesicht, küsste sie zärtlich auf den offen stehenden Mund und lächelte sie an. »Wir haben noch unser gesamtes Leben vor uns, Cat. Früher oder später finden wir einen Weg, auf dem du mit mir glücklich werden kannst.«
Sie sah auf seine Hand, mit der er ihre Hand an seiner Brust gefangen hielt. »Vielleicht habe ich deshalb diesen Traum. Vielleicht soll er mir zeigen, dass es nicht gut ist, wenn ich mich in dich verliebe.« Sie sah ihm wieder ins Gesicht; in ihren Augen stiegen frische Tränen auf. »Als du mich in der Scheune und in der Küche geküsst hast, dachte ich … da hatte ich die Hoffnung, dass ich … ich dachte, ich wäre okay. Aber heute Abend…« Sie entzog ihm ihre Hand und zeigte auf das Bett. »Heute Abend ist mir endlich klar geworden, dass ich das nicht bin. Dieser Traum will mir wahrscheinlich zeigen, dass ich nicht darauf hoffen darf, eine normale Beziehung mit dir einzugehen. Dass ich dich nicht begehren darf.«
»Du denkst, Träume sind unsere Art, uns über Dinge klar zu werden?«
»Ja. Sie zeigen uns, wie wir mit unseren Problemen umgehen. Sie halten uns den Spiegel vor.«
»Und ich bin für dich ein Problem?«
»Nein, ich bin das Problem«, antwortete sie und tippte sich auf die eigene Brust. »Ich bin einfach zu verängstigt. Ich werde meine Furcht nicht los.«
Er nickte mit dem Kopf. »Und weil du Angst vor Männern hast, hast du vor, ihnen einfach bis an dein Lebensende aus dem Weg zu gehen.«
»Das ist eine durchaus gute Lösung.« Sie reckte das Kinn. »Eine Frau braucht keinen Mann, damit sie ein erfülltes Leben hat.«
»Ja«, stimmte er ihr zu, stand auf, stellte sie auf ihre eigenen Füße, legte eine Hand unter ihr Kinn und zwang sie, ihn wieder anzusehen. »Aber was ist, wenn sie sich verliebt und nur ihre Angst sie daran hindert, ihrem Herz zu folgen? Ist ihr Leben dann immer noch erfüllt?«
»Natürlich nicht.«
Er küsste ihre Nasenspitze. »Dann ist es das, was dieser Traum dir sagen will, Catherine. Wenn du in der
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