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Der Traum des Highlanders

Der Traum des Highlanders

Titel: Der Traum des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Robbie hob den Kopf. Er sah, dass die weiße Eule durch die Bäume in Richtung des Baches flog.
    »Nein!«, rief er in dem altmodischen Gälisch, das er seit drei Tagen sprach. »Du hältst dich schön brav aus diesem Spiel heraus, meine Kleine«, fügte er leise hinzu.
    Er trat wieder zwischen die Bäume und versteckte sich direkt neben dem Pfad, den er getrampelt hatte, hinter einem dicken Stamm. Verdammt, es hatte bei den Kerlen, die ihn überfallen hatten, funktioniert, und deshalb funktionierte es doch sicher auch bei ihm.
    Der erste Krieger stürmte auf die Lichtung, und Robbie ließ ihn ungestraft an sich vorbei. Auch den zweiten und den dritten Kerl, die beide vor Nässe trieften, ließ er an sich vorüberziehen, dem vierten aber stellte er ein Bein und stieß ihn, als er stolperte, mit der flachen Seite seines Schwerts auf seine Kameraden zu. Dann sprang er mit einem lauten Schrei auf die vier Halunken zu und zielte mit dem Schwert auf den Schurken, der bereits am Boden lag. Im letzten Augenblick hielt er in der Bewegung inne, und statt den Typen einfach aufzuspießen, ritzte er ihm mit einer fließenden Bewegung seiner Waffe Plaid und Hintern auf.
    Als der Kerl vor Schmerzen schrie, wichen die drei anderen überrascht zurück. Robbie trat entschlossen auf sie zu, machte eine Aufwärtsbewegung mit dem Schwert und schnitt den beiden Männern, die ihm am nächsten standen, mit einem schnellen Schwung die Oberkörper auf.
    Der vierte Schweinehund riss sich weit genug zusammen, um sein eigenes Schwert abwehrend vor seine Brust zu heben, doch als er Robbie damit treffen wollte, wich ihm dieser eilig aus, schob sein Schwert zwischen die Schenkel seines Gegners und hob es ein Stückchen an. Der schockierte Krieger holte zischend Luft und verharrte völlig reglos, als Robbie seine Waffe noch ein bisschen höher schob, damit der Kerl verstand, wie ernst die Lage für ihn war.
    »Nun, meine Herren«, sagte er auf Gälisch und warf den drei anderen Kerlen warnende Blicke zu. »Ich habe für heute Nacht genügend Sport getrieben. Weshalb einigen wir uns nicht einfach auf ein Unentschieden?« Er schob sein Schwert noch etwas höher, und der betroffene Krieger stieß ein leises Wimmern aus. »Oder wollt ihr etwa zulassen, dass es im Bett von eurem Freund in Zukunft kalt und einsam ist?«
    Keiner der vier Typen schien auf die Herausforderung eingehen zu wollen, und so fuhr Robbie freundlich fort: »Okay. Dann legt eure Waffen auf den Boden, während dieser Gentleman«, er nickte in Richtung seines Gefangenen, »schön brav sein Plaid auszieht.«
    Alle vier rissen die Augen auf.
    »Jetzt!«, schnauzte Robbie die Halunken an.
    Sofort ließ der Krieger, dessen Männlichkeit bedroht war, seine Waffe fallen und löste seinen Gürtel. Der Bastard mit dem blutenden Hinterteil ließ seine Waffe einfach liegen und rappelte sich stöhnend auf. Die beiden anderen, die jeweils eine Hand auf die Schnittwunden in ihren Brüsten pressten, beugten sich ein wenig vor und legten ihre Schwerter auf der Erde ab.
    Robbie nickte zufrieden mit dem Kopf. »So ist es schon besser.« Dann streckte er die Hand nach dem Plaid des Mannes aus. »Und jetzt schlage ich vor, dass ihr dorthin zurücklauft, woher ihr gekommen seid, und zwar so schnell euch eure dürren Beinchen tragen. Dabei will ich euren Kriegsschrei hören, ich kann nur für euch hoffen, dass er immer leiser wird, weil ihr euch immer mehr von hier entfernt. Los!«, knurrte er, ließ die Spitze seines Schwertes sinken und trat einen Schritt zurück.
    Die beiden Krieger, deren Oberkörper bluteten, packten den Kumpan mit dem verletzten Hinterteil und stolperten mit ihm den Pfad hinab in Richtung Bach. Der nackte Krieger allerdings stand noch immer völlig reglos da.
    »Wenn ich dich noch mal auf MacKeage’schem Land erwische, sorge ich dafür, dass man deine Eier zum Trocknen über die Burgzinnen hängt.«
    Noch immer stand der Mann wie angewurzelt da.
    »Oder wäre es dir lieber, ich schnitte sie dir auf der Stelle ab?«
    Endlich setzte sich der Bastard in Bewegung und rannte, mit weiß blitzendem, nacktem Hintern, seinen Freunden hinterher.
    »Ich höre nichts!«, schrie Robbie.
    Einen Moment später drangen neben dem Knacken abbrechender Äste und gestöhnten Flüchen gedämpfte Schreie an sein Ohr. Robbie drehte sich zufrieden um, schob die Schwerter der Halunken mit dem Fuß zwischen die Bäume, warf sich das gestohlene Plaid über die Schulter und rannte in die entgegengesetzte

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