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Der Traum des Highlanders

Der Traum des Highlanders

Titel: Der Traum des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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diese unwirtliche Gegend umgehend verlassen, doch wo sollte sie hin? Wenn sie noch weiter Richtung Norden führe, käme sie nach Kanada, und der Gedanke, in ein anderes Land zu reisen, machte ihr eine Heidenangst.
    Seit gut zehn Wochen – seit das Schreiben des Gefängnisses gekommen war – war sie schon auf der Flucht, trotzdem war sie immer noch nicht weit genug von Arkansas entfernt. Ron hätte sie um ein Haar in Iowa erwischt, da war ihr klar geworden, dass sie nicht einfach in ihre alte Heimat flüchten konnte, weil er sie und ihre Kinder dort ganz sicher fand. Sie müsste sich an einem Ort verstecken, an dem Ron sie nie vermuten würde, und da er wusste, dass sie Kälte und vor allem jede ländliche Idylle hasste, suchte er sie sicher eher in irgendeiner großen Stadt.
    Es war richtig gewesen, plötzlich die Fahrtrichtung zu ändern und hierher nach Maine zu kommen, auch wenn sie, da ihr Wagen nicht mehr fuhr, erst einmal hier festsaß. Dann hatte sie auch noch ihren Rucksack sowie das Geld verloren, als sie vor dem Furcht einflößenden Hünen, der sie zu verfolgen schien, geflüchtet war.
    »Es ist kalt, Mami. Mach die Tür zu.«
    Catherine drehte sich zu ihren Kindern um und achtete darauf, dass sie die Tür nicht aus den verrosteten Angeln hob, als sie sie hinter sich schloss. »Tut mir leid, Schätzchen«, flüsterte sie und zündete eine Kerze an. Die alte Jagdhütte, auf die sie vor sechs Tagen zufällig gestoßen waren, wurde in ein warmes Licht getaucht, und sie lief zurück zu dem durchgelegenen Bett. »Hast du gut geschlafen?« Sie strich ihrer Tochter das Haar aus dem Gesicht und legte prüfend eine Hand auf ihre Stirn. »Dein Atem klang letzte Nacht schon deutlich besser. Ich glaube, deine Erkältung hat sich gelegt.«
    »Heißt das, dass wir heute weiterfahren können? Mir gefällt es hier nicht, vor allem, wenn du uns alleine lässt.«
    Catherine beugte sich über das Kind, küsste es zärtlich auf die Stirn und zerzauste ihm das Haar. »Vielleicht morgen, Schatz. Ich muss erst noch ein neues Transportmittel finden.«
    »Hier draußen gibt es keine Busse oder Taxis.« Nathan rieb sich die verschlafenen Augen und sah seine Mutter an. »Wir müssen also trampen.«
    »Das geht nicht«, erwiderte Catherine und legte ihre Hand auch auf seine Stirn.
    Er wich vor ihr zurück. »Ich hab kein Fieber.«
    »Ich habe kein Fieber«, verbesserte sie ihren Sohn, trat vor den rostigen alten Holzofen, öffnete die Tür und stocherte in der ersterbenden Glut. »Hab ist kein richtiges Wort.«
    »Ist es wohl«, antwortete Nathan und kletterte über seine Schwester hinweg aus dem Bett. »Johnny hat es mir im Wörterbuch gezeigt.«
    »Johnny Peters ist einer deiner Freunde, die mir nicht wirklich fehlen. Und hab ist kein richtiges Wort.«
    Nathan trat neben sie und hielt ihr das letzte Holzscheit aus der Kiste hin. »Warum steht es dann im Wörterbuch?«, wollte er von seiner Mutter wissen. »Auch Scheiße und verdammt hat Johnny mir gezeigt.«
    Seufzend drückte Catherine die Tür des Ofens wieder zu und wischte sich die rostigen Hände geistesabwesend an ihrer Hose ab. »Menschen werden nach ihrer Sprache beurteilt, Nathan. Und wenn man Worte wie hab, Scheiße und verdammt benutzt, erweckt man dadurch den Eindruck, als wäre man dumm.«
    »Ich sage nie verdammt, Mami«, mischte sich ihre Tochter ein, schwang ihre bestrumpften Füße aus dem Bett und holte, als sie auf den kalten Boden trafen, zischend Luft. »Ich will wieder nach Hause«, flüsterte sie leise, während sie auf die Matratze zurücksprang. »Hier ist es zu kalt. Und dunkel. Es ist immer dunkel.«
    »Die Tage werden länger«, versicherte Catherine ihr und zog ihr die Schuhe an. »Es ist beinahe Frühling. Bald wird es sicher warm.«
    »Nimmst du uns heute Morgen mit?« Nathan glitt in seine Turnschuhe und schnappte seine Jacke von dem Haken an der Tür. »Nora weint die ganze Zeit, wenn du nicht da bist.«
    »Erst mal gehe ich mit euch rüber zur Toilette«, antwortete Catherine und zog auch ihrer Tochter eine Jacke an. »Vergesst nicht, nach Waschbären zu gucken, bevor ihr in das Häuschen geht. Denkt daran, was letztes Mal passiert ist.«
    »Können wir mitkommen, Mami?«, wiederholte Nora die Frage ihres Bruders und sah ihre Mutter flehend an. »Wir werden auch ganz brav sein. Versprochen.«
    »Oh, Schätzchen«, wisperte Catherine und hockte sich vor das Kind. »Ich lasse euch nicht hier, weil ich denke, dass ihr nicht artig seid, sondern weil

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