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Der Traum des Highlanders

Der Traum des Highlanders

Titel: Der Traum des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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beichtest, was geschehen ist. Und versprich mir, ihnen die Gelegenheit zu geben, den Zauber zu beenden, der sie zur Sommersonnenwende wieder ins alte Schottland schickt.« Er trat einen Schritt auf den Alten zu. »Sie haben das Recht, um ihre Leben zu kämpfen, selbst wenn sie dabei sterben.«
    Daar presste seinen Stab an seine Brust und nickte mit dem Kopf.
    »Und erzähl meinem Vater von der Frau und den Kindern in der Hütte.«
    Wieder nickte Daar.
    Robbie trat wieder einen Schritt zurück, drückte Mary fest an seine Brust und bedeckte sie mit dem Griff von seinem Schwert. »Dann tu es jetzt, Priester!«
    Daar hob seinen Stock, schloss die Augen und begann mit dem Gesang, mit dessen Hilfe sich Materie durch die Zeit hindurch bewegen ließ. Er rief die Elemente an, damit sie sich zu einer Kraft verbanden und lockte die geballte Energie in die Spitze seines glühenden Stabs.
    Dunkelheit rollte über den Berg, blendend grelle Blitze zuckten über den rabenschwarzen Himmel, und sengende Hitze breitete sich aus. Der Wind heulte im Protest gegen das unnatürliche Geschehen.
    Als Daar mit seinem Stab auf Robbie wies, züngelten bunt zuckende Flammen um den jungen Krieger, und die Luft schrie wegen der Störung des normalen Zeitablaufes schmerzlich auf.
    »Viel Glück, MacBain!«, brüllte Pendaär und stemmte beide Beine in den Boden, während sich der Sturm enger und immer enger um Robbie zusammenzog.
    Dann ertönte ein wütender Knall, der den Berg erschütterte und eine Kaskade aus Kies und Felsen mit ohrenbetäubendem Krachen in die Tiefe rauschen ließ.
    Ebenso plötzlich, wie es begonnen hatte, war das Spektakel auch schon wieder vorbei.
    Friedliche Stille senkte sich über den Berg, und der Gipfel wurde in ein sanftes Dämmerlicht getaucht. Die Sonne war nicht mehr zu sehen, der Winter wich der ersten Frühlingsnacht, und Daar umklammerte den abgenutzten Stab, starrte auf die Stelle, an der Robbie eben noch gestanden hatte und murmelte noch einmal: »Ja, Junge. Ich wünsche dir viel Glück.«

4
    R obbie entdeckte den tief hängenden Ast gerade noch rechtzeitig, damit er ihm nicht den Kopf abschlug. Ohne sein Tempo zu verlangsamen, duckte er sich unter dem Ast hindurch und stützte sich, um nicht zu stürzen, mit seinem Schwert auf der steilen Böschung oberhalb des Bachlaufs ab.
    Etwas oberhalb stieß Mary spitze Schreie aus, deren eindringliches Echo weit bis in den dunklen Wald zu hören war. Robbie sprang in das kalte Wasser, glitt auf den losen Steinen aus, fiel hin und stieß sich seinen nackten Zeh an einem Fels.
    Die knackenden Zweige hinter ihm klangen wie die Schüsse aus einem Gewehr, und die vier Krieger, die ihm auf den Fersen waren, erfüllten die nächtliche Dunkelheit mit ihrem wilden Kampfgeschrei.
    Mit dem Rücken seiner Schwerthand wischte Robbie sich den Schweiß aus dem Gesicht, presste seine Rechte gegen die schmerzende Seite, kletterte auf der anderen Seite wieder aus dem Bach und rannte eilig weiter.
    Wie schon in den vorherigen Nächten hatte er in aller Seelenruhe nach dem Baum gesucht, als er plötzlich völlig unerwartet angegriffen worden war. Inzwischen jagten ihm die Kerle seit knapp fünf Kilometern hinterher, und er hatte keine Ahnung, ob die hinterhältigen Schweinehunde einfach mit ihm spielten oder ob sie wirklich so unfähig waren, wie es schien. So oder so war er am Ende seiner Kraft, und wenn er sich nicht umdrehte und kämpfte, brächte ihn das fortgesetzte Rennen um.
    Auf einer Lichtung blieb er stehen, stemmte seine Füße in den Boden und hob mit dem festen Vorsatz, den ersten Mann, der durch die Bäume bräche, aufzuspießen, sein Schwert vor seinen Bauch.
    Er hörte, wie sie zögernd den Bach durchquerten und dabei vernehmlich fluchten, bevor mindestens einer der Halunken mit einem lauten Platsch ins Wasser fiel.
    Er zog die rechte Hand von seiner Seite, rieb Daumen und Zeigefinger aneinander, um zu sehen, ob das Blut bereits geronnen war, bevor er mit zusammengekniffenen Augen nach der tiefen Schnittwunde in seiner Hüfte sah.
    Verdammt, einer der Bastarde hatte versucht ihn aufzuschlitzen, und es wäre ihm vielleicht sogar gelungen, hätte Robbie ihm nicht gerade noch zur rechten Zeit das Schwert aus der Pranke gehauen. Er atmete tief ein, band seinen Gürtel etwas fester, um den Druck auf die Verletzung zu erhöhen, wischte sich das Blut von seiner Handfläche an seinem Umhang ab und legte auch die Rechte an den Griff von seinem Schwert.
    Mary pfiff erneut, und

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