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Der Traum des Highlanders

Der Traum des Highlanders

Titel: Der Traum des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Schatz. Es wird nichts Schlimmes passieren. Wartet nur noch einen Augenblick.«
    Catherine hob den Stock vom Boden auf, mit dem wahrscheinlich schon ihr Sohn an dem Mann herumgestochert hatte, packte ihn wie einen Knüppel und sah sich den halbnackten Kerl genauer an.
    Er war riesengroß, sicher fast zwei Meter, hatte dunkelbraunes Haar und dichte dunkle Bartstoppeln in dem kantigen Gesicht. Er war in eine karierte Decke eingehüllt, die von einem breiten Ledergürtel festgehalten wurde, und ein Stückchen neben ihm lag eine zweite, andersfarbig karierte Decke im halb getauten Schnee.
    Catherine machte eilig einen Schritt zurück, als sie das lange Schwert in seiner linken Hand bemerkte, das halb unter Blättern und der Decke, die er trug, verborgen war.
    Ein Schwert?
    Mel Gibson in Braveheart hatte nicht so Furcht einflößend ausgesehen.
    Vorsichtig trat sie ein wenig näher, ging mit schlagbereitem Knüppel neben dem Fremden in die Hocke, streckte eine Hand nach seiner Schulter aus und rang erstickt nach Luft.
    Er war noch warm.
    Er war also nicht tot. Sondern lediglich besinnungslos.
    Catherine ließ den Blick an ihm herunterwandern und sah, dass frisches Blut in Höhe seiner Hüfte durch den Stoff der Decke drang. Außerdem wies er an Armen und Beinen mehrere, teilweise tiefe Kratzer auf. Nur die Hälfte seiner breiten Brust war stoffbedeckt, sie konnte eine tiefe Schnittwunde in seiner rechten Schulter sehen. Außerdem war seine linke Schläfe wie die linke Wange blau verfärbt.
    Er schien in einen Kampf verwickelt gewesen zu sein. Auch wenn sie darauf achtete, den unheimlichen Fremden ja nicht zu berühren, beugte sie sich etwas weiter vor und sah einen großen Blutfleck auf dem Boden direkt neben ihm.
    »Mami!«, brüllte Nora.
    Catherine richtete sich wieder auf und sah an dem Baum vorbei. »Alles in Ordnung, Schätzchen. Er ist nicht tot, sondern nur bewusstlos. Allerdings blutet er ziemlich stark.«
    »Dann komm zurück, Mama«, zischte ihr Sohn. »Wir müssen hier verschwinden, bevor er wieder zu sich kommt.«
    Catherine blickte wieder auf den Mann. Wenn sie die Blutung nicht zum Stillstand brachte, würde er wahrscheinlich sterben, ohne dass er vorher noch mal zu sich kam. Also wandte sie sich wieder ihren Kindern zu.
    »Nathan, hol die alte Schubkarre, die hinter dem Toilettenhäuschen steht. Nora, du kommst zu mir und stellst dich neben diesen Baum.«
    »Nein!« Nora wich erschrocken einen Schritt zurück.
    »Du brauchst keine Angst zu haben«, versicherte ihr Catherine und streckte einladend die Hand in ihre Richtung aus. »Er kann uns nichts tun. Er ist nur ein armer, verwundeter Mann, der unsere Hilfe braucht. Los, Nathan«, wies sie ihren Sohn entschieden an. »Sonst verblutet er uns noch.«
    Nathan schob seine kleine Schwester auf die Mutter zu, machte auf dem Absatz kehrt und rannte den Hügel hinunter auf das Toilettenhäuschen zu.
    »Du brauchst keine Angst zu haben, Liebling«, versuchte Catherine ihre Tochter zu beruhigen, die nur zögernd näher kam. »Komm und guck. Es ist nur ein Mann.«
    Endlich hatte Nora den Baum erreicht, klammerte sich Hilfe suchend daran fest und spähte vorsichtig daran vorbei.
    »Siehst du?«, fragte Catherine. »Er kann dir nichts tun.«
    »Er … er ist riesengroß«, wisperte das Kind.
    »Ja, das ist er. Aber er ist sehr schwer verletzt, weshalb er unsere Hilfe braucht.«
    Nora sah die Mutter flehend an. »Können wir nicht einfach einen Krankenwagen rufen?«
    »Dazu müsste ich den ganzen Berg hinunterlaufen, und er könnte sterben, bevor ein Krankenwagen kommt. Wir müssen uns selber um ihn kümmern«, erläuterte Catherine und beugte sich erneut über den Mann. Sie legte ihren Knüppel fort, lockerte den Gürtel weit genug, um ihn aus dem Weg schieben zu können, und wandte sich wieder ihrer Tochter zu. »Kannst du mir, nun, da du gesehen hast, dass du dich nicht zu fürchten brauchst, einen Gefallen tun?«
    »W-was?«
    »Kannst du zur Hütte zurücklaufen und mir ein Handtuch holen?«
    »Das blaue?«, wollte das kleine Mädchen wissen.
    »Das blaue wäre gut«, versicherte ihr Catherine, während sie bereits die blutverklebte Decke an die Seite schob. »Bring auch noch zwei Paar von meinen dicken Socken mit«, rief sie der Kleinen hinterher.
    Dann blickte sie wieder auf den Mann. Er war von Kopf bis Fuß mit Erde und mit Laub verklebt und hatte ein unter der Sonnenbräune wächsernes Gesicht.
    Langsam schob sie die Decke über seine rechte Hüfte und atmete

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