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Der Traum des Highlanders

Der Traum des Highlanders

Titel: Der Traum des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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denk dran, die Namen für Gunter zu lernen. Schließlich will er sie heute Abend hören.«
    »Einen Jungennamen«, erinnerte das Mädchen sich, nickte mit dem Kopf, ließ Robbie los und warf einen ersten vorsichtigen Blick in den Klassenraum. »Oh, Mami, sieh nur! Es ist wie zu Hause. Sie haben sogar eine Schlange!«
    Auch wenn Robbie nicht verstand, weshalb Nora ihre Angst ausgerechnet einer Schlange wegen überwand, stürmte sie, ohne auch nur auf ihre Lehrerin zu warten, direkt zu dem Terrarium, vor dem ein kleiner Junge stand.
    »Hi. Ich heiße Nora. Wie heißt du?«
    Am liebsten hätte Robbie laut gelacht. Da Catherine aber so verloren wirkte, legte er einfach die Hände hinter seinen Rücken, rieb die beiden Finger, an denen sich die Kleine festgeklammert hatte, aneinander und sah sie abwartend an.
    Am liebsten hätte er sie von hier fortgezogen, da es den Eindruck machte, als wollte sie stehen bleiben, bis der Unterricht vorüber war, aber er wollte keine Szene machen, und so sah er Mrs Peters und die Schulleiterin freundlich lächelnd an und lotste seine Haushälterin sanft durch eine Seitentür hinaus.
    »Kann man durch diese Tür auch ins Haus gelangen?« Catherine bedachte die Tür mit einem argwöhnischen Blick.
    Robbie drehte an dem Knauf. »Nein, warum?«
    »Hat mich einfach interessiert. In Schulen sollen alle Türen außer der zum Sekretariat geschlossen sein, damit tagsüber niemand Fremdes unbemerkt ins Haus gelangen kann.«
    »Cat, sie sind hier sicher. Die Schulleiterin und die Angestellten lassen niemanden außer uns beiden die Kinder abholen.«
    Sie hob überrascht den Kopf. »Was haben Sie ihnen erzählt?«
    »Sie sind nicht die erste geschiedene Mutter, mit der sie es zu tun haben, Catherine. Damit ein nicht sorgeberechtigter Elternteil ein Kind abholen kann, braucht er die schriftliche Genehmigung des sorgeberechtigten Elternteils. Weil Streitereien ums Sorgerecht heutzutage nämlich leider auf der Tagesordnung stehen.«
    »Oh, verstehe. Ja. Ich weiß, dass meine Kinder hier gut aufgehoben sind. Und danke, dass Sie heute mitgekommen sind. Ich glaube, bevor ich mich auf den Heimweg mache, kaufe ich schnell noch ein paar Kleinigkeiten ein.«
    Robbie zog eine Braue in die Höhe. »Wie wollen Sie dann nach Hause kommen? Schließlich sind wir zusammen hergekommen.«
    »Ich werde einfach laufen.«
    »Aus der Stadt?«
    »Sie haben gesagt, dass es nur neun Kilometer sind.«
    Er warf einen Blick auf ihre Kleider. »Für einen solchen Lauf haben Sie wohl kaum die richtigen Sachen an.«
    »Doch«, erklärte sie, öffnete ihre Jacke und klappte ihren Hosenbund herunter. »Ich habe meine Jogginghose unter die Jeans gezogen.«
    »Cat«, sagte Robbie leise. »Sie können nicht den ganzen Morgen hierbleiben, nur um in der Nähe Ihrer Kinder zu sein.«
    Damit schien er ins Schwarze getroffen zu haben, denn sie wandte sich verlegen ab, sah ihn dann aber mit einem provozierenden Lächeln wieder an.
    »Trotzdem würde ich lieber nach Hause laufen. Wollen wir doch mal sehen, wer von uns beiden schneller ist.«
    »Haben Sie wenigstens Pfefferspray?«
    »Was?«
    »Haben Sie etwas zu Ihrem Schutz dabei?«
    »Nein.«
    »Sind Sie verrückt?«
    Ihr Lächeln wurde noch ein wenig breiter. »Man muss mich erst mal einholen, wenn man mich überfallen will. Falls mich irgendwer belästigt, renne ich einfach in den Wald.«
    Tja, okay. Da hatte sie wahrscheinlich Recht. Aber trotzdem würde er ihr eine Dose Pfefferspray besorgen, eine mit einem Clip, die sich an der Hose festmachen ließ.
    »Aber Sie laufen auf direktem Weg nach Hause?«
    »Wer von uns beiden ist denn jetzt die Glucke?«, stichelte sie fröhlich, ging zu seinem Truck…
    …und Robbie klappte die Kinnlade herunter, als sie ihre Jacke auszog und aus ihren Schuhen und der Hose stieg. Sie warf alles in den Truck, zog ihre Laufschuhe aus ihrem Rucksack und – verdammt! – beugte sich vornüber, um sie anzuziehen.
    Heilige Mutter Gottes! Ihre Shorts bedeckten kaum noch ihren Hintern, als sie in gebückter Haltung vor ihm stand! Zum Teufel mit dem Pfefferspray, überlegte er und fuhr sich unsicher mit einer Hand durch das Gesicht. Am besten kaufte er ihr ein Gewehr.

    Bis nach Hause war es nicht mal mehr ein Kilometer, und da Catherine den Eindruck hatte, dass es ihr gelungen war, den Großteil ihrer Sorge um die Kinder loszuwerden, hörte sie auf zu joggen, stemmte die Hände in die Hüften und spürte lächelnd dem Pochen ihres Herzens und dem Zittern ihrer

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