Der Traum des Highlanders
und gab mit seinen neuen Heften an. Rick trug zwei kleine Ranzen und hörte Nora zu.
Zu guter Letzt kam seine vierte und letzte Hauswirtschafterin. Sie hatte die Hände in den Jackentaschen, badete ihr Gesicht im hellen Licht der morgendlichen Sonne, und ein zufriedenes Lächeln umspielte ihren süßen, kleinen Mund.
Er hatte es geschafft. Robbie lächelte ebenfalls. Auch wenn sie noch nicht in seinem Bett gelandet war, fraß die kleine Katze ihm inzwischen beinahe aus der Hand. Er stieß ein leises Schnauben aus. Sie hätte sich schon längst an seinen Körper gewöhnen können, schließlich hatte sie ihn bereits mehr als einmal nackt gesehen.
Auch an seine Berührung schien sie sich allmählich zu gewöhnen, sie hielt nur noch ab und zu den Atem an, wenn er in ihre Nähe kam. Sie hatte ihre Kinder in der Schule angemeldet, kam fantastisch mit den Jungs zurecht, hatte offenkundig kein Problem damit, für ihn zu schwindeln. Und fickte ihn zusammen, ohne von ihm wissen zu wollen, wie er verwundet worden war.
Seine Größe war in dieser Angelegenheit wahrscheinlich nicht von Vorteil. Verdammt, und sein Geschlecht stellte eine noch größere Hürde dar. Aber er würde sie nehmen. Weil ihm, als er in der Jagdhütte die Augen aufgeschlagen hatte, bewusst geworden war, dass seine kleine Eierdiebin ihm nicht nur das Leben gerettet hatte, sondern dass sie die Richtige für ihn war.
Er hatte seinem Dad versprochen, falls er jemals einer Frau begegnen würde, die mit seiner Berufung klarzukommen schien, würde er sie sich schnappen, bevor sie auch nur ahnte, welch grundlegende Wende ihr Leben dadurch nahm.
Ja, Catherines Ängste waren bloße Illusionen, hinter der sich ihre wahre Natur verbarg. Die Frau war auf eine feminine Weise stark, mitfühlend, findig, intelligent und wunderschön. Sie war die perfekte Partnerin für ihn. Er musste sie nur noch davon zu überzeugen, dann würde alles gut.
Sicher trügen die Zeit und die räumliche Nähe das Ihre zum Gelingen seines Planes bei. Sie lebte unter seinem Dach, da war es nur natürlich, wenn sie früher oder später die Distanz zu ihm verlor. Ja, das Schicksal hatte Catherine hergeführt, und jetzt war es an ihm, alles zu unternehmen, damit er ihr Herz gewann.
Sie winkte erst dem Schulbus und dann den Jungs in ihrem Pick-up hinterher. Um sie zu gewinnen, müsste er sanftmütig sein, geduldig – und natürlich auch gewieft vorgehen –, aber, he, in der Liebe und im Krieg war schließlich alles erlaubt.
Beinahe hoffte er, dass Ronald Daniels auf der Bildfläche erschiene. Schließlich könnte er die Dame seines Herzens am besten dadurch beeindrucken, dass er den Drachen tötete, der sie gefangen hielt.
Er wandte sich vom Fenster ab und kratzte sich lächelnd an der Schulter. Er hatte die kleine Katze bis zum Nachmittag für sich allein, am besten nutzte er die Zeit.
Er stieg in seine Jeans und wandte sich zum Gehen. Er würde Catherine Daniels bitten, die pinkfarbenen Fäden aus seiner Seite und der Schulter zu entfernen. Die Verletzungen waren aus ihrer Sicht erst eine Woche her, aber einschließlich der sieben Tage seines letzten Schottland-Abenteuers und der einundzwanzig Stunden Schlaf hatten seine Wunden über vierzehn Tage Zeit zum Heilen gehabt.
Ja, gleich würde er sehen, ob sie mit einem solchen Zauber leben konnte, ob sie offen dafür war.
12
C atherine stellte den letzten Frühstücksteller in die Spülmaschine, griff nach einem Lappen und wollte gerade den Küchentisch abwischen, als sie plötzlich das Klingeln des Telefons vernahm. Damit Robbie nicht davon erwachte, lief sie eilig an den Apparat und nahm noch vor dem zweiten Läuten ab.
»Hallo?«
»Ah, hallo. Ist Robbie da?«, fragte eine offensichtlich überraschte Stimme. »Warten Sie, bevor Sie ihn holen, spreche ich mit der mutigen Frau, die die Sorge um fünf Männer auf sich genommen hat?«
Sie runzelte die Stirn. »Ich bin Catherine Daniels, die Haushälterin.«
»Ich bin Robbies Vater, Michael«, stellte der Anrufer sich vor. »Ich habe schon einige beeindruckende Dinge von Ihnen gehört«, fuhr er mit einem Lächeln in der Stimme fort. »Sind die Geschichten wahr?«
»Ah … das weiß ich nicht.« Cat umklammerte den Hörer ein wenig fester. »Was haben Sie denn gehört?«
»Nur, dass Sie weise genug sind, sich einen dicken Knüppel zu wünschen«, erklärte Michael lachend. »Und dass Sie eine wahre Schönheit sind.«
»Sie haben mit Winter gesprochen.« Catherine trug das Telefon
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