Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Traum des Highlanders

Der Traum des Highlanders

Titel: Der Traum des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
Vom Netzwerk:
gesunden Hand den Sattelgurt aufzuziehen.
    Catherine schob ihn an die Seite. »Lassen Sie mich das machen und setzen Sie sich schon mal in den Truck. Ich versorge schnell Ihr Pferd, dann fahre ich Sie zum Arzt.«
    Er trat einen Schritt zur Seite, blieb dann aber wieder stehen. »Wissen Sie denn, wie man mit Pferden umgeht?«, fragte er. Er hatte eine raue Stimme und einen fremdartigen Akzent.
    »Ich bin auf einer Ranch in Idaho aufgewachsen«, antwortete sie, löste schnell den Gurt, nahm dem Pferd den Sattel ab, trug ihn in den Gang und legte ihn dort krachend ab. »Los«, wiederholte sie und scheuchte ihn zur Tür. »Ich bringe nur noch das Tier in eine Box und gebe ihm ein bisschen Heu.«
    »Sind alle anderen schon weg?«
    »Ja. Sie haben sich vor fünf Minuten auf den Weg gemacht.«
    Er drehte sich langsam um, hinkte aus dem Stall, und Catherine führte das Pferd in die erste leer stehende Box, warf ihm ein paar Büschel Heu über die Tür, guckte, ob es Wasser hatte, und lief dann ebenfalls hinaus.
    Robbie erklomm gerade die Veranda.
    »Steigen Sie in den Truck!«
    Er aber ging einfach weiter ins Haus.
    »Stur wie ein Ochse.« Sie lief hinter ihm her und fand ihn in der Küche, wo er nur noch in Jeans und Stiefeln stand.
    »Was machen Sie da? Sie brauchen sich nicht extra sauber zu machen, um zum Arzt zu fahren.«
    »Ich gehe nicht zum Arzt, sondern unter die Dusche«, klärte er sie auf, setzte sich auf einen Stuhl und beugte sich nach vorn, um sich die Stiefel auszuziehen. Doch stattdessen stützte er mit einem lauten Stöhnen seine Ellenbogen auf die Knie, ließ den Kopf zwischen die Hände sinken und starrte den blauen Küchenboden an. »Ich will nur eine heiße Dusche, dass Sie meine Wunde nähen, mir ein paar Aspirin besorgen und mir dann die Treppe rauf helfen, damit ich mich schlafen legen kann«, erklärte er dem Linoleum, hob dann aber den Kopf und sah Catherine fragend an. »Kriegen Sie das hin?«
    Sie starrte auf seine Brust und Schulter. Er war hoffnungslos verdreckt. Verkratzt. Und wies diverse neue Schürfwunden und blaue Flecken auf. »Sie haben letzte Nacht nicht auf den Priester aufgepasst, nicht wahr?«
    »Nein.«
    »Und auch an dem Tag, an dem ich Sie gefunden habe, waren Sie nicht gerade erst gestürzt.«
    »Nein.«
    »Wie haben Sie sich dann verletzt?«
    Er sah sie reglos aus seinen eingesunkenen, blutunterlaufenen Augen an und schüttelte langsam dem Kopf. »Das erzähle ich Ihnen lieber nicht.« Dann wollte er plötzlich von ihr wissen: »Wie gut können Sie schwindeln, Cat?«
    »Schwindeln? Inwieweit soll ich denn schwindeln? Und gegenüber wem?«
    »Gegenüber allen. Meinem Vater, Libby, den Jungs und jedem anderen, der vielleicht fragt.« Er setzte ein schwaches Lächeln auf. »Ich möchte nämlich nicht, dass irgendwer erfährt, dass ich ein bisschen angeschlagen bin. Vor allem nicht Libby und mein Dad.«
    »Sie sind mehr als nur ein bisschen angeschlagen.« Sie machte einen Schritt nach vorn und zog ihm einen seiner Stiefel aus. »Sie sehen einfach erbärmlich aus.«
    »Danke. Aber ich bin weniger verletzt als einfach total erschöpft.«
    Während sie seinen zweiten Stiefel öffnete, lehnte er sich seufzend auf seinem Stuhl zurück. »Eine Dusche, ein paar Aspirin und vierundzwanzig Stunden Schlaf, und ich werde wieder ganz der Alte sein.«
    »Und dann stürzen Sie sich in die nächste Schlacht?«, fragte sie sarkastisch und zog ihm den zweiten Stiefel aus.
    »Ah, Cat.« Er kratzte sich die nackte Brust. »Sie sollten erst die anderen sehen. Die sind viel schlimmer dran als ich.«
    »Die anderen? Sie haben sich gleich mit mehreren Typen angelegt?«
    Er streckte einen seiner Arme aus und tippte ihr vorsichtig auf die Nase. »Ich komme schon wieder auf den Damm, Catherine«, erklärte er und stand langsam auf.
    Sie stolperte eilig an die Seite und rieb mit ihrer Handfäche an ihrem kribbelnden Riechorgan.
    »Ich werde hier unten duschen, falls Sie das nicht stört.« Damit hinkte er, ehe sie etwas erwidern konnte, in ihr Bad.
    Sie blieb mitten in der Küche stehen und starrte auf die Kleider und die dicken Tropfen leuchtend roten Bluts, mit denen der Boden verunziert war.
    Was war letzte Nacht mit ihm passiert? Weshalb sollte seine Familie nichts erfahren? Und wer waren sie? Mit wem, zum Teufel, hatte er gekämpft?
    Ihr Boss ging davon aus, dass sie ihn erneut zusammenfickte und dann auch noch für ihn schwindelte. Was hatte er nachts dort oben auf dem Berg getan? Und weshalb war er

Weitere Kostenlose Bücher