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Der Traum des Highlanders

Der Traum des Highlanders

Titel: Der Traum des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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du für eine Rolle?« Endlich sah Robbie den Alten wieder an. »Weshalb gibt es euch Druiden dann überhaupt?«
    »Wir sind die Hüter und Hüterinnen des Wissens. Wir züchten unsere Bäume und sorgen dafür, dass sich das Kontinuum stetig vorwärtsbewegt.«
    »Und gleichzeitig macht ihr alles kaputt.« Robbie stand auf und stellte seinen noch vollen Teller neben der Spüle ab. »In vier Tagen werde ich bei Sonnenuntergang auf den Gipfel kommen, ich bringe Ian mit.«
    »Was? Nein! Das darfst du nicht.«
    »Oh doch, ich darf«, erklärte Robbie ihm, blickte in Richtung der Veranda und dann wieder auf den alten Mann. »Ian hat mich gebeten, ihn zurückzubringen, und das werde ich auch tun.«
    »Aber das Kontinuum. Du wirst die Energien durcheinanderbringen, wenn du ihn ins alte Schottland zurückbringst. Er weiß zu viel von der Zukunft.«
    »Er wird nichts davon erzählen oder nutzen«, versicherte Robbie ihm. »Er will nur nach Hause zu seiner Frau und seinen Kindern.«
    Daar erhob sich ebenfalls, steckte sich die Plätzchen, die er nicht gegessen hatte, in die Tasche und marschierte zur Tür. »Gnade uns Gott«, flüsterte er. »Wenn dieser alte Bock es schafft, das Kontinuum aus dem Gleichgewicht zu bringen, sind wir alle verdammt.«
    »Darüber scheinst du dir keine Gedanken gemacht zu haben, als du ihn und die anderen mit deinem blöden Zauber hierherverfrachtet hast«, stellte Robbie fest, während er hinter ihm auf die Veranda trat.
    Daar blieb am Fuß der Treppe stehen und drehte sich noch einmal zu ihm um. »Sie hätten wieder in ihrer ursprünglichen Zeit wach werden sollen, und zwar nur wenige Minuten, nachdem sie daraus verschwunden waren. Wahrscheinlich hätten sie dann einfach weiter versucht, sich gegenseitig umzubringen oder so. Es war Teil des ursprünglichen Zaubers, dass sie sich an nichts erinnert hätten, was in dieser Zeit geschehen ist.« Er wies mit seinem Stab auf Robbie. »Aber das hätte nur geklappt, wenn sie gleich bei meinem ersten Zauber wieder zurückgegangen wären. Du und Ian kehrt zehn Jahre nach ihrem Verschwinden und nach Cùrams Erscheinen zurück.«
    »Ian wird mir sein Wort geben, dass er deine Energien nicht durcheinanderbringt«, versicherte Robbie ihm. »Ihm geht es einzig darum, dass er im Schoß seiner Familie sterben darf.«
    Daar starrte ihn schweigend an, nickte aber schließlich mit dem Kopf und stimmte leise zu: »Ja. Wenn Ian dir sein Wort gibt, reicht mir das. Dann treffen wir uns in vier Tagen auf dem Gipfel.« Er zog ein Stück Gebäck aus seiner Tasche, schob es sich in den Mund und wandte sich zum Gehen.
    Robbie blickte auf den Tar Stone und stieß einen Seufzer aus. Ja, nur noch vier Tage, bevor Ian MacKeage sie alle ein für alle Mal verließ.

    Catherine rannte in die Stadt. Während des ersten Kilometers lief sie eher gemächlich, um ihre Muskeln aufzuwärmen, und versuchte sich auf den Rhythmus zu konzentrieren, in dem sie den Berg hinunterlief, kehrte aber in Gedanken ein ums andere Mal zu Robbie und zu Vater Daar zurück. Was in aller Welt hatten die beiden vor?
    Sie wusste, dass der Priester Anteil an den Dingen hatte, die Robbie MacBain heimlich nachts in den Bergen trieb, aber sie hatte von der Unterhaltung nicht mehr mitbekommen, als dass ihnen die Zeit davonzulaufen schien.
    Du musst dich beeilen, hatte Vater Daar wütend geflüstert, dann aber noch leiser weitergesprochen, sodass von dem Gespräch trotz ihres gegen das Holz gepressten Ohrs nichts mehr durch die geschlossene Tür des Schlafzimmers gedrungen war.
    Womit sollte er sich beeilen?
    Aber verfixt, weshalb interessierte sie das überhaupt? Dass Robbie MacBain anscheinend einer von den netten Männern war und dass sie inzwischen begrenztes Vertrauen zu ihm hatte, war schließlich kein Grund, sich derart aufzuregen, nur weil sie nicht von ihm ins Vertrauen gezogen worden war.
    Sie führte ihm den Haushalt. Kochte, machte für ihn sauber, nähte ihn wieder zusammen, wenn er verletzt nach Hause kam, und schwindelte seinen Vater an. Trotzdem hatte Robbie keinerlei Verpflichtung, seiner Angestellten zu erklären, in was für bizarre Abenteuer er sich stürzte, und wenn sie nicht den Mut hatte, eine Erklärung zu verlangen, war sie schließlich selber schuld.
    Plötzlich hupte jemand hinter ihr. Mit einem leisen Aufschrei sprang sie eilig an die Seite und sah, dass ein riesengroßer Holzlaster an ihr vorbei den Berg hinunterschoss. Der Fahrer drückte noch immer auf die Hupe, winkte fröhlich und

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