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Der Traum des Highlanders

Der Traum des Highlanders

Titel: Der Traum des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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zwinkerte ihr sogar zu, ehe er sich plötzlich wieder auf die Straße konzentrieren musste, weil sein linker Vorderreifen bereits auf dem Kies am Rand des Straßengrabens gelandet war. Der Boden unter ihren Füßen bebte, als der Mann den überladenen LKW wieder auf die Straße brachte und mit einem letzten Hupen hinter einer Kurve verschwand.
    »Du Idiot!«, rief sie ihm hinterher und schüttelte die Faust. »Ich hoffe, dass du mindestens sechs Platten kriegst!«
    Als einzige Antwort drang das leiser werdende Hupen an ihr Ohr.
    Seufzend wollte Catherine wieder auf die Straße springen, als sie einen silbernen Pick-up um die Kurve biegen sah. Er fuhr deutlich langsamer als der LKW, und sie konnte sehen, dass ein einzelner Mann hinter dem Steuer saß.
    Sie wirbelte herum und sprang, um nicht abermals von irgendeinem Trottel angemacht zu werden, eilig ins Gebüsch. Langsam kam der Pick-up auf sie zu, und Catherine kauerte sich hinter einen Baum und riss, als die Umrisse des Fahrers besser zu erkennen waren, panisch die Augen auf.
    Er wirkte irgendwie … vertraut. Mit wild klopfendem Herzen warf sich Catherine auf den Boden, als der Pick-up näher kam.
    Nein! Er konnte es nicht sein. Ron konnte sie unmöglich so schnell hier gefunden haben!
    Endlich sah sie sein Gesicht, es war ein Mann mit dichtem, braunem Haar, einem dunklen Dreitagebart und zusammengekniffenen Augen, aus denen er vor sich auf die Straße sah.
    Ohne auf den Schlamm zu achten, der durch ihre Kleider drang, blieb sie völlig reglos liegen und versuchte sich davon zu überzeugen, dass nur ihre Fantasie mit ihr durchgegangen war. Der Mann war ganz bestimmt nicht Ron.
    »Du bist nicht Ron«, flüsterte sie mit angespannter Stimme.
    Der Fahrer war viel älter. Und vor allem viel zu braun für einen Mann, der gerade erst aus dem Gefängnis entlassen worden war. Und er hatte graue Strähnen in den Haaren und einen kleinen weißen Hund auf seinem Schoß, der die Schnauze gegen die Windschutzscheibe presste, um genug zu sehen. Es war ganz bestimmt nicht Ron. Das konnte sie deutlich sehen.
    Jetzt musste sie nur noch ihr Herz dazu bewegen, dass es wieder in normalem Tempo schlug.
    Trotz des nassen Bodens blieb sie noch fast zehn Minuten liegen, denn sie war vor Panik wie erstarrt.
    Dann hörte sie die Geräusche eines anderen Fahrzeugs, das aus Richtung ihres Zuhauses kam, robbte langsam an den Straßenrand und sah, dass es der dunkle Suburban war. Mit einem erleichterten Aufschrei sprang sie auf.
    Robbies Lächeln schwand, als er ihre verschmutzten Kleider sah. Catherine riss die Beifahrertür des Wagens auf, schwang sich auf den Sitz, legte die Hände in den Schoß und atmete auf.
    »Was ist passiert?«, wollte er von ihr wissen, blickte suchend auf die Straße und wandte sich dann wieder an sie. »Sind Sie gestürzt? Sind Sie in den Graben gefallen?«
    »Och … ah, ich bin gestolpert, als ein Holzlaster an mir vorbeigefahren ist.«
    Er legte eine Hand unter ihr Kinn, drehte ihr Gesicht zu sich herum und sah sie durchdringend an. »Sie sind kreidebleich und zittern wie Espenlaub. Sind Sie verletzt?«
    »Nein. Nur etwas erschrocken«, antwortete sie, zog ihren Kopf nach hinten und atmete zitternd aus. »Können Sie mich nach Hause bringen, bevor Sie zur Arbeit fahren?«
    Er schien noch unentschlossen, ob er ihr die Geschichte glauben sollte oder nicht. »Cat. Am besten laufen Sie in Zukunft immer nur im Wald.«
    Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Und was ist mit den Bären, die vielleicht Ihren Onkel fressen?«
    »Ich besorge Ihnen einfach eine kleine Glocke. Dann hören die Bären, wenn Sie kommen, und hauen ab.« Er wollte abermals ihr Kinn umfassen, doch als sie erstarrte, zog er seine Hand wieder zurück.
    Eine tiefe, beinahe elektrisch aufgeladene Stille erfüllte den Truck. Sie sah, dass er in Schutzengelstimmung war und sich davon überzeugen wollte, dass sie in Ordnung war.
    Sie war ganz sicher nicht okay, aber sie war nicht bereit, ihm zu erzählen, was der Grund für ihre Panik war. Das ging nur sie etwas an. Es war nicht Ron gewesen. Das war ihr ebenso bewusst wie die Tatsache, dass Robbie im Begriff stand, sie auch gegen ihren Willen noch mal zu berühren.
    Aber damit käme sie im Augenblick beim besten Willen nicht zurecht. Am liebsten wäre sie schon schreiend aus dem Truck gesprungen, als er nach ihrem Kinn gegriffen hatte; wenn er jetzt auch nur versuchen würde, den Schlamm von ihren Knien abzuwischen, hätte die Panikattacke, die sie dann

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