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Der Traum des Highlanders

Der Traum des Highlanders

Titel: Der Traum des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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»Danke«, stieß er krächzend aus. »Ich verzichte auf eine Entschuldigung.«
    Catherine drehte sich zu dem geschundenen Jungen um, ehe sie ihm aber auf die Füße helfen konnte, schob sich Gunter wortlos an ihr vorbei, zog Cody auf die Beine und hielt ihn, als er schwankte, bei den Schultern fest.
    Cody ignorierte ihn und starrte weiter Catherine an. »Danke«, stieß er schließlich aus. »Ich habe nie etwas getan, um mir Ihr Vertrauen zu verdienen, also vielen Dank.«
    »Du brauchst mir nicht zu danken, Cody. Ich muss mich bei dir entschuldigen. Nora hat überreagiert, und das ist meine Schuld. Ich werde mit ihr reden.« Catherine sah den jungen Mann aus tränennassen Augen an. »Lässt du mich bitte mit ihr reden und bleibst du weiterhin ihr Freund?«

    Während Cody noch versuchte zu verstehen, dass eine erschrockene Mutter sich bei ihm dafür entschuldigte, dass sie versuchte, ihre Kinder zu beschützen, fuhr sich Robbie mehrmals mit den Händen durchs Gesicht. Er warf einen Blick auf Marcus und bemerkte, dass auch der Sozialarbeiter bleich geworden war. Nie, nie wieder wollte er etwas erleben wie das, was eben vorgefallen war.
    Er hatte keine Ahnung, was für ihn am schrecklichsten gewesen war – zu sehen, wie die im Grunde wehrlose Catherine dem erbosten Gunter die Stirn geboten hatte, wie sie unter den Ängsten ihrer Kinder litt oder wie sie von ihrem Exmann zugerichtet worden war. Er hatte seine ganze Willenskraft gebraucht, um sich nicht einzumischen, und auch Marcus Saints nur mit Mühe daran hindern können, dass er dazwischentrat.
    Nie, nie wieder wollte er so etwas erleben.
    Schließlich brach er die spannungsgeladene Stille, indem er Marcus kraftvoll auf den Rücken schlug. »Kommen Sie, Marcus, ich gebe Ihnen in meinem Arbeitszimmer einen Whisky aus.«
    Saints nickte verwirrt und folgte Robbie aus der Küche durch den Anbau in das Arbeitszimmer, das am Ende der Garage lag, und in dem es einen kleinen Vorrat an schottischem Whisky für Notfälle gab.
    Wahrscheinlich bräuchten sie die ganze Flasche, um ihre Gefühle wieder unter Kontrolle zu bekommen, ging es Robbie durch den Kopf.
    Nie, nie wieder, dachte er.
    »Ich wüsste wirklich gerne, wo Sie diese Frau gefunden haben«, stellte Marcus nach Leeren der halben Flasche fest.
    »In meinem Hühnerstall«, antwortete Robbie und hob sein Glas erneut an seinen Mund.
    »Wie bitte?«
    »Sie hat dort Eier geklaut, sie passt also hervorragend zu meinen Jungs.«
    »Nein, wirklich, wo haben Sie sie her? Hat sie vielleicht noch eine Schwester?«
    »Verdammt, ich hoffe, nicht. Eine Catherine Daniels ist genug.«
    »Sie stammt aber nicht von hier.«
    »Sie kommt aus Arkansas.«
    Marcus stieß einen leisen Pfiff aus. »Hat sie sich etwa auf Ihre Zeitungsanzeige hin beworben? Wie hatten Sie sie formuliert? ›Biete interessante Stelle für abenteuerlustige Frau. Zweitausend Dollar die Woche plus Kranken- und Rentenversicherung‹?«
    Robbie runzelte die Stirn. »Ich habe sie vor sechs Tagen dabei überrascht, wie sie meinen Hühnern die Eier abgenommen hat. Sie und ihre Kinder hatten sich in einer alten Hütte oben auf dem Berg versteckt.«
    Robbie konnte deutlich sehen, dass Marcus ihm nicht glaubte. Also trank er den nächsten Schluck von seinem Whisky und versuchte es noch mal. »Sie ist vor dem Bastard auf der Flucht, von dem sie diese Narben hat.«
    Marcus blickte erst auf Robbie und dann auf sein leeres Glas. »Ist sie geschieden?«
    »Ja.«
    »Hat sie das Sorgerecht für die Kinder?«
    »Ja.«
    »Weiß er, dass sie hier ist?«
    »Noch nicht.«
    »Verdammt. Sie hat Gunter erzählt, sie hätte diesen Typen in den Knast gebracht. Ist er denn schon wieder draußen?«
    »Er wurde vor drei Monaten vorzeitig entlassen.«
    Marcus schloss die Augen. »Hier ist sie in Sicherheit.«
    »Oh ja.«
    Plötzlich blickte der Sozialarbeiter Robbie böse an. »Wie zum Teufel konnten Sie nach allem, was sie schon erlebt hat, seelenruhig mit ansehen, dass sie es mit Gunter aufgenommen hat? Woher wollten Sie wissen, dass er sie nicht einfach umhaut? Verdammt! Sie hat sich mit dem übelsten Schläger diesseits der kanadischen Grenze angelegt!«
    »Nennen Sie’s Instinkt.« Seufzend blickte Robbie in sein Glas. »Zumindest habe ich das in dem Augenblick gedacht. Rückblickend betrachtet muss ich zugeben, dass es völlig verrückt war. Ich weiß beim besten Willen nicht, weshalb ich nicht dazwischen gegangen bin.« Er nahm den nächsten Schluck von seinem Whisky und fuhr mit

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