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Der Traum des Satyrs

Der Traum des Satyrs

Titel: Der Traum des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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aufhörte, zu sprechen oder sich zu bewegen. Das Licht dieses Dämons jedoch flackerte fortwährend, wodurch er fast die ganze Zeit über sichtbar blieb.
    »Wie lange schon?«, schrie Carlo. Noch am selben Tag, als er hierhergekommen war, war Kurr sein erster männlicher Liebhaber geworden. Er hatte Carlo mit Geschenken und Zuneigung überschüttet. Hatte ihm den Schwanz gelutscht und ihn gevögelt und damit eine Orgie eröffnet, die eine volle Woche gedauert hatte. Sie hatten schnell und in aller Stille geheiratet, ungeachtet der Tatsache, dass Carlo nur zehn Tage zuvor schon Emma geehelicht hatte.
    »Von Anfang an.«
    »Habe ich dir je etwas bedeutet?«, fragte er klagend.
    Kurr zuckte mit den Schultern.
    »Er l-l-liebt nur mich.« Der Atem des Dämons roch so übel, dass er Carlo beinahe umwarf, doch irgendeine unsichtbare Macht hielt ihn dort, wo er war, an Ort und Stelle fest.
    »Was willst du?«, fragte Carlo zaghaft.
    »Das Kind nat-t-türlich. Aber wie es scheint, werde ich es nicht so leicht bekommen, wie ich gehofft hatte, denn du hast mich ent-t-täuscht.«
    Die Kreatur rieb Daumen und Zeigefinger einer klauenbewehrten Hand aneinander, als handelte es sich um Feuerstein und Zunder, mit denen er versuchte, Feuer zu machen. Eine glühende Kugel erschien zwischen seinen Fingerspitzen. Sie bestand aus Nebel und zeigte wie eine Kristallkugel die Szene, die Carlo zuvor in seinem Schlafzimmer in der Erdenwelt mit angesehen hatte.
    Die Dämonenfinger vollführten eine Wurfbewegung nach oben, und die Kugel erhob sich und schwebte frei über ihnen.
    Carlo starrte nach oben. Dort in der Kugel sah er die Szene, vor der er in der Erdenwelt die Flucht ergriffen hatte. Dominic und Emma.
    »Bisher wurden alle meiner Art, die je die Dämonenhand erblickten, von ihr zerstört und ihrer Seelen beraubt. Doch nun wissen wir, wie sie aussieht. Du hast sie uns gezeigt. Sie wird sich nicht länger hinter den Zaubern, die sie tarnen, verbergen können.«
    Carlo konnte nicht anders, als weiter in die Kugel zu starren. Er sah, wie Dominic sich mit Emma vereinigte. Er hatte gewusst, was zwischen ihnen geschehen würde. Aber es wirklich zu sehen! Mit einer heftigen Bewegung wandte er seinen Kopf ab – das war mehr, als er ertragen konnte.
    »Es geht um mehr als nur deinen Wunsch nach einem Kind«, mutmaßte Carlo verzweifelt. »Es geht um speziell dieses Kind, nicht wahr? Wieso? Emma ist keine Tochter von König Feydon, so wie ihre Schwester. Unser Kind zu besitzen wird dir keinen Zutritt zur Erdenwelt verschaffen.«
    »B-b-bah!« Die Kugel wich dem Arm des Dämons aus, der durch die Luft schnitt, und hinterließ eine Nebelspur. »Diese andere Welt bed-d-deutet mir nichts. Ich suche Macht für meine Art hier in dieser Welt.«
    »Und du glaubst, diese Macht durch
mein
Kind zu erlangen?«
    »D-d-dachtest du etwa, du hättest das Kind ganz allein gezeugt? Mit diesem kleinen Ding da?« Die Klauenhand riss mit einer schnellen Bewegung den Stoff seiner Hose vorn auf und schnippte dann an seinem schlaffen Glied herum. »Das Amulett hat das Leben in den Leib deiner Frau g-g-gepflanzt, nicht nur dein Samen.«
    »Aber warum willst du gerade
dieses
Kind? Wieso nicht irgendein anderes?«
    Der Dämon lächelte nur geheimnisvoll. Er ließ Carlo auf der Stelle erstarrt stehen und trat zu Kurr. Dann umfasste er dessen Kinn mit einer Klaue, presste seine Lippen auf die von Kurr, und Carlo sah, wie sich das Gesicht seines Gemahls langsam in eine von Bösem erfüllte Fratze verwandelte. So standen sie sich, Nase an Nase, gegenüber, und der Dämon erschauderte, während sein inneres Licht abwechselnd heller und dunkler wurde. Innerhalb von Minuten waren Mann und Dämon miteinander verschmolzen, und der Schüler diente nun als Wirt.
    Kurr kam an Carlos Seite. »Bück dich für mich, Frau!«, hauchte er. Das Stottern war verschwunden, doch es war die Stimme des Dämons, die nun durch ihn sprach und in diesem Körper wohnte.
    Ohne Zögern tat Carlo wie ihm geheißen, er hatte jeden Widerstandsgeist verloren. Obwohl sein Verstand nach Verweigerung schrie, öffnete er die Knöpfe seiner Uniformjacke und den Verschluss seiner Hose. Nackt kniete er auf dem Sofa nieder, wo Kurr ihn besonders gern nahm, und faltete die Arme über der hohen Rückenlehne.
    Die Polster links und rechts von ihm senkten sich, und Wärme umgab ihn, als Kurr ihn von hinten bestieg.
    Carlo schluchzte. »Wirst du mich zu einem deiner Art machen?«
    »Ich schwöre dir, mein Liebling,

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