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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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in die Dunkelheit außerhalb des Lagers. Mat fuhr herum, dann erstarrte er, als er zwei Rotwaffen ihre Piken gegen den heranstürmenden Gholam richten sah. Gorderan und Fergin. Beides Männer, die die Zeit in Ebou Dar überlebt hatten.
    »Nein!«, brüllte er. »Lasst es …«
    Zu spät. Der Gholam glitt gleichgültig zwischen die Piken, ergriff jeden Mann an der Kehle und drückte zu. Mit einem Ruck riss er ihnen die Gurgel aus dem Fleisch und schickte beide Männer zu Boden. Dann verschwand er in der Dunkelheit.
    Soll man dich zu Asche verbrennenl, dachte Mat und machte sich daran, ihn zu verfolgen. Ich werde dich vierteilen und dann…
    Er erstarrte. Blut in der Luft. In seinem Zelt. Beinahe hätte er das vergessen.
    Olver! Mat rannte zum Zelt zurück. Es war dunkel darin, aber der Blutgeruch schlug ihm erneut entgegen. »Licht! Teslyn, könnt Ihr …«
    Hinter ihm bildete sich eine Lichtkugel.
    Ihr Licht reichte aus, um den schrecklichen Anblick zu erhellen. Lopin, sein Leibdiener, lag tot da; sein Blut verdunkelte den Zeltboden mit einer großen schwarzen Lache. Zwei weitere Männer - Riddem und Will Reeve, Rotwaffen, die seinen Eingang bewacht hatten - lagen aufeinandergestapelt auf seiner Pritsche. Ihm hätte auffallen müssen, dass sie nicht auf ihren Posten waren. Was war er doch nur für ein dummer Narr!
    Er verspürte einen Stich der Trauer um die Toten. Lopin, der erst kürzlich gezeigt hatte, dass er sich von Naleseans Tod erholte. Er war ein guter Mann gewesen! Nicht mal ein Soldat, nur ein Diener, damit zufrieden, jemanden zu haben, um den er sich kümmern konnte. Nun fühlte sich Mat schrecklich, dass er sich über ihn beklagt hatte. Ohne Lopins Hilfe hätte er niemals aus Ebou Dar fliehen können.
    Und die vier Rotwaffen, von denen zwei Ebou Dar und den letzten Angriff des Gholam überlebt hatten.
    Ich hätte Bescheid sagen müssen, dachte er. Hätte das ganze Lager in Alarmzustand versetzen müssen. Hätte das etwas gebracht? Der Gholam hatte sich als praktisch unaufhaltsam erwiesen. Mat hatte den Verdacht, dass er die ganze Bande hätte dahinschlachten können, falls sich das als notwendig erweisen würde. Allein der Befehl seines Meisters, keine übermäßige Aufmerksamkeit zu erregen, hatte ihn davon abgehalten.
    Von Olver war keine Spur zu sehen, obwohl der Junge auf seiner Pritsche in der Ecke hätte schlafen sollen. Lopins Blut war in der Nähe zu einer Pfütze erstarrt, und Olvers Decke saugte es auf. Mat holte tief Luft und durchsuchte die Trümmer, drehte Decken um und schaute hinter Reisemöbel, voller Angst vor dem, was er finden würde.
    Weitere fluchende Soldaten trafen ein. Das Lager erwachte zum Leben: Hörner bliesen Alarm, Laternen wurden entzündet, Rüstungen klirrten.
    »Olver«, sagte er zu den Soldaten, die sich im Zelteingang versammelten. Er hatte das ganze verdammte Zelt durchsucht! »Hat ihn jemand gesehen?«
    »Ich glaube, er war bei Noal«, sagte Slone Maddow, eine Rotwaffe mit großen Ohren. »Sie …«
    Mat bahnte sich einen Weg aus dem Zelt, dann rannte er durch das Lager zu Noals Zelt. Er erreichte es in genau dem Augenblick, in dem der weißhaarige Mann heraustrat und sich gehetzt umblickte.
    »Olver?«, fragte Mat bloß.
    »Er ist in Sicherheit«, sagte Noal und verzog das Gesicht. »Es tut mir leid, Mat - ich wollte Euch nicht beunruhigen. Wir spielten Schlangen und Füchse, und der Junge schlief auf meinem Zeltboden ein. Ich breitete eine Decke über ihn aus; er ist in den vergangenen Nächten so lange wach geblieben, um auf Euch zu warten, dass ich es für besser hielt, ihn nicht zu wecken. Ich hätte Euch Bescheid sagen sollen.«
    »Es tut Euch leid?«, sagte Mat und riss Noal in eine Umarmung. »Verfluchter wunderbarer Mann. Ihr habt ihm das Leben gerettet!«
     
    Eine Stunde später saß Mat zusammen mit Thom und Noal in Thoms kleinem Zelt. Ein Dutzend Rotwaffen bewachten den Ort, und Olver hatte man zum Schlafen in Teslyns Zelt geschickt. Der Junge hatte keine Ahnung, wie nahe er dem Tod gewesen war. Hoffentlich würde er es nie erfahren.
    Mat trug wieder sein Medaillon, allerdings brauchte er einen neuen Lederriemen. Der Ashandarei hatte den alten zerschnitten. Er würde eine bessere Methode finden müssen, es dort zu befestigen.
    »Thom«, sagte er leise, »die Kreatur hat dich bedroht, und Euch auch, Noal. Olver hat sie nicht erwähnt, aber Tuon schon.«
    »Wie kann das Ding von ihr wissen?« Thom kratzte sich am Kopf.
    »Die Wächter haben außerhalb des

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