Der Traummann meiner Schwester
er mit dem Wochenendtrip bezwecke, hatte er es nicht übers Herz gebracht, sie anzulügen.
Gut, vielleicht waren Erdbeeren und Champagner nicht der eleganteste Einstieg in ein gemeinsames Wochenende – dieses Arrangement war tatsächlich zu offensichtlich.
Andererseits war er auch froh, dass es nun endlich heraus war. Denn wenn er sie in sein Bett gelockt und danach erst zugegeben hätte, dass es von Beginn an seine Absicht gewesen war, hätte er sich schlecht gefühlt.
Die Karten lagen also auf dem Tisch, und Kara wusste nun, dass er nicht nur über die Arbeit mit ihr sprechen wollte.
Weil sie ihn aber verstört anblickte, stellte er rasch die Gläser auf den Servierwagen, legte die Erdbeere daneben, nahm Kara bei der Hand und zog sie zum Aufzug.
„Wohin gehen wir?“, fragte sie, nachdem er den Knopf gedrückt hatte.
„Wirst du schon sehen.“
Einen Moment später schob er sie in den Aufzug und fuhr mit ihr ins Erdgeschoss. Als sie in der großen Empfangshalle ankamen, führte er sie, vorbei an den beiden jungen Damen an der Rezeption, quer durch die Lobby.
Sie liefen einen langen Flur entlang, bis sie in den riesigen Ballsaal kamen, wo für gewöhnlich die Veranstaltungen stattfanden. In der Mitte befand sich die Tanzfläche und weiter hinten stand ein Rednerpult.
Die großen Glastüren führten auf eine Veranda, von wo man einen wunderbaren Blick aufs Meer hatte. Auf einem grünen inselartigen Vorsprung war ein Pavillon zu sehen, in dem bestimmt schon viele Ehen geschlossen worden waren.
„Also das ist unser größtes, beliebtestes und begehrtestes Fleckchen, das für Veranstaltungen gebucht wird“, erklärte er ihr. „Die Leute lieben den Ausblick und die frische Meeresluft.“
„Das ist fantastisch“, sagte sie und ging umher, um sich alles genauer anzusehen.
Wenigstens schien sie der missglückte Verführungsversuch in seiner Suite nicht mehr zu beschäftigen.
„Perfekt für Hochzeiten.“
„Ja, hier wird oft geheiratet“, bestätigte er ihr.
Sie ging zu den Glastüren und blieb dort eine Weile stehen. Während Kara die Landschaft betrachtete, musterte Eli Kara.
Sie war atemberaubend schön. Ihr braunes gewelltes Haar fiel ihr auf die Schultern. Die leichte Bluse und der Rock betonten ihre weibliche Figur, und sie hatte großartige Beine. Ganz egal, ob sie Sandalen oder High Heels trug.
Warum müssen die Dinge bloß so furchtbar kompliziert sein? fragte er sich frustriert.
Er wünschte sich, ihr das Haar aus dem Nacken zu streichen und ihren langen schlanken Hals mit Küssen zu bedecken, sie bis zur Besinnungslosigkeit zu küssen, um sie schließlich in seine Suite zu entführen.
Dort würde er dann mit ihr jene verrückten und verruchten Dinge anstellen, über die sie sehr schnell vergessen würde, dass er jemals mit ihrer Schwester verlobt gewesen war.
Dieser Gedanke ließ seinen Körper auf eine Weise reagieren, bei der er sich so unwohl fühlte, dass er sich irgendwie ablenken musste.
Seufzend ging er zu Kara, um ihr die Türen zu öffnen und sie nach draußen zu begleiten. Als er nur noch einen Schritt von ihr entfernt war, blieb er plötzlich wie angewurzelt stehen, da hinter ihm jemand seinen Namen rief.
„Eli!“
Er und Kara drehten sich gleichzeitig um und erblickten Diane Montgomery, die aufgeregt auf ihn zugelaufen kam.
Sie umarmte ihn schließlich etwas zu leidenschaftlich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
Es war schon eine Ewigkeit her, dass er und Diane eine kleine Affäre miteinander gehabt hatten. Angesichts dessen war es vermutlich nicht die beste Idee gewesen, sie als Veranstaltungsmanagerin anzustellen.
Doch damals hatte sie verzweifelt Arbeit gesucht, und sie hatte ihren Job immer gut gemacht. Was ihn allerdings störte, war ihre etwas zu besitzergreifende Art ihm gegenüber.
Kara als Leiterin des Veranstaltungsmanagements ins Spiel zu bringen war eine heikle Sache, da Dianes Ego sicherlich verletzt sein würde. Eli hoffte inständig, dass sie keine Szene machen und Kara in eine unangenehme Situation bringen würde.
„Die Mädels am Empfang haben mir gesagt, dass du hier bist. Hättest du mir rechtzeitig gesagt, dass du kommst, dann hätte ich alles vorbereitet.“
„Alles in Ordnung“, sagte er wenig begeistert.
Er nahm Kara an seine Seite, sodass sie dicht neben ihm stand. „Kara, das ist Diane Montgomery. Sie koordiniert die Veranstaltungen. Diane, das ist Kara Kincaid.“
Er wählte seine Worte vorsichtig, damit Diane nicht gleich
Weitere Kostenlose Bücher