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Der Traummann meiner Schwester

Der Traummann meiner Schwester

Titel: Der Traummann meiner Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Betts
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Und sie vermutete, dass es eine ihrer Schwestern war.
    Kurzerhand ließ sie alles in der Küche stehen und liegen und ging lustlos zur Eingangstür. Familie war immer noch besser als Eli, wenn auch nicht viel besser. Sie fragte sich ernsthaft, ob sie überhaupt in der Lage sein würde, ihrer Familie ins Gesicht zu sehen, nach dem, was sie getan hatte … was ihr angetan worden war …
    Als sie durch den Türspion blinzelte, hätte sie am liebsten aufgestöhnt und ihren Kopf gegen das Holz geschlagen. Von allen Familienmitgliedern, die vorbeischauen würden, musste es ausgerechnet Laurel sein. Ausgerechnet Laurel.
    „Kara“, hörte sie ihre Schwester auf der anderen Seite der Tür rufen. „Ich weiß, dass du da bist. Mach auf, bitte. Wir machen uns Sorgen um dich.“
    Karas Herz schien zu schrumpfen. Die Familie – ihre Familie – war immer da für sie. Sie machten sich Sorgen um sie, sahen nach ihr und waren bereit, ihr zu helfen. Das Mindeste, was sie tun konnte, war, ihnen zu sagen, dass es ihr gut ging.
    Sie holte tief Luft und öffnete die Tür. Im hellen Sonnenlicht stand Laurel vor ihr, die sehr aufgewühlt zu sein schien.
    „Gott sei Dank“, brachte sie hervor und ging an Kara vorbei ins Haus. „Ich wollte schon die Polizei rufen.“
    Laurel trug ein braungraues Business-Kostüm und, passend zu ihren Schuhen, eine braune Ledertasche. Sie sah wie immer einfach perfekt aus.
    Dagegen war Karas Aufzug ein Bild des Jammers: Seit sie aus Seabrook Island zurück war, lief sie entweder im Pyjama oder in Leggins und Top herum. Und da es noch relativ früh war – es war noch nicht einmal Mittag –, hatte sie in diesem Moment ihre Shorts und das T-Shirt an, in dem sie auch geschlafen hatte.
    Seufzend legte Laurel die Handtasche auf dem Abstelltisch im Flur ab. „Alles in Ordnung?“
    Kara unterdrückte einen Schluchzer und nickte schweigend.
    „Eli hat angerufen. Jeden von uns. Er sagte, es sei etwas im Resort vorgefallen und er mache sich Sorgen um dich.“ Sie hielt inne, um Kara die Möglichkeit zu geben zu reagieren. Als diese aber weiterhin schwieg, fragte Laurel: „Möchtest du darüber reden?“
    „Ehrlich gesagt, nein“, erwiderte Kara und war wenig überrascht, dass ihre Stimme gebrochen klang. Dann räusperte sie sich. „Jedenfalls nicht jetzt.“
    Erneut entstand eine Pause, und dann ließ ihre wundervolle Schwester locker, neigte den Kopf zur Seite und stemmte die Hände an die Hüfte.
    „Na gut“, sagte sie. „Du kannst mich ja später aufklären. Aber jetzt gehst du nach oben und ziehst dir etwas anderes an. Wir nehmen unseren Lunch irgendwo draußen ein.“
    „Wir?“
    „Jawohl, Ma’am. Du versteckst dich hier schon lange genug. Ich weiß nicht, was passiert ist, und du musst es mir auch nicht erzählen, solange du noch nicht so weit bist. Aber es gibt ein paar Neuigkeiten in Daddys Fall, die dich vielleicht interessieren.“
    Kara wurde gleich viel munterer. „Was für Neuigkeiten?“
    „Wenn du es wissen willst, dann hör auf, Trübsal zu blasen, zieh dich an und komm.“
    „Ich blase nicht Trübsal“, protestierte Kara, klang aber selbst für ihre Ohren etwas zu bockig.
    Als Laurel skeptisch eine Braue hob, seufzte Kara widerstandslos.
    „Na gut. Gib mir zwanzig Minuten“, bat sie und ging zur Treppe.
    Wenig später saßen sie an einem der Außentische des Cafés, das nur wenige Schritte von Karas Zuhause entfernt war. Kara hatte keine Lust gehabt, zu einem Restaurant zu gehen, denn sie wollte möglichst schnell etwas über die Entwicklungen im Mordfall ihres Vaters erfahren. Außerdem hatte sie nichts anderes getan als zu essen, seit sie von Seabrook Island zurückgekehrt war.
    Während Laurel sich einen riesigen Cranberry-Muffin gönnte, begnügte Kara sich mit einem fettarmen Café Latte, an dem sie noch nicht einmal genippt hatte. Zum ersten Mal in dieser Woche war sie nicht an Essen, sondern an Informationen interessiert.
    „Schon gut, hör auf, mich zu löchern, und lass mich in Ruhe erzählen, was passiert ist.“
    Hastig aß Laurel ein Stück ihres Muffins und wischte sich dann die Hände an der Serviette ab.
    „Du kennst doch Cutter Reynolds, oder?“, begann sie.
    „Klar.“ Cutter war ein alter Freund der Familie. Seit Kara denken konnte, kannte sie ihn.
    Laurel beugte sich verschwörerisch vor, obwohl die anderen Gäste außer Hörweite saßen. „Er und Mama haben eine Affäre.“
    Kara fiel die Kinnlade herunter.
    „Wohl schon eine ganze

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