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Der Traurige Polizist

Titel: Der Traurige Polizist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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Tag.«
    Er berichtete de Wit von der Entscheidung der Premier Bank. De Wit versprach, die Sache mit Brigadier Brown zu klären.
    »Wo sind Sie, Captain?« fragte de Wit.
    »In Stellenbosch, Colonel. Mit der Kriminel- … Kriminologin.«
    »Die Pressekonferenz ist für 18.00 Uhr angesetzt. Im Büro des Generals. Bitte verspäten Sie sich nicht.«
    »Selbstverständlich, Colonel.«
    Er schaute auf die Uhr. Er würde sich beeilen müssen.
    »Freudscher Versprecher, Matthew?« fragte Anne Boshoff. Sie hatte geradezu keusch die Knie aneinandergelegt.
    »Nein, es ist eine Pressekonferenz …«
    »Ich meine die Kriminelle, die Sie erwähnten. Sagen Sie, haben Sie mit Bart de Wit gesprochen?«
    Er nickte.
    »Ich kenne ihn. Er war an der University of South Africa. Wir hatten ein paar gemeinsame Seminare. Ein gutes Beispiel für
     einen kleinwüchsigen Mann. Sein Spitzname war Kilroy. Kilroy, die Spaßbremse. Er sieht genau aus wie Kilroy, dieses |256| kleine Graffiti-Männchen, das über die Mauer schaut.
Kilroy was here
. Mit seiner Nase. Ihm fehlen einfach die Hormone. Er hat’s nicht ein einziges Mal bei mir versucht, bei keiner der Begegnungen.
     Das macht ein Mädchen schon nachdenklich.«
    »Kann ich mein Notizbuch wiederhaben?«
    »Sagen Sie, Matthew, sind Sie wirklich zerstreut, oder ist das nur Ihre Art, die Gauner in Sicherheit zu wiegen?« Sie reichte
     ihm sein Notizbuch. Er griff nach seinem Jackett, holte eine Zigarette heraus und zündete sie an.
    »Wissen Sie, wie schlecht das für Ihre Gesundheit ist?«
    »Es ist eine Special Mild.«
    »Aha. Und die macht keinen Krebs.«
    »Doktor«, sagte er entschlossen. »Die Waffe, die bei dem Mord an Ferreira benutzt wurde, ist eine Smith & Wesson,
     Modell 61. Nach Aussage eines unserer Waffenexperten ist das eine typische Frauenwaffe.«
    »Und?«
    »Das paßt nicht zu Ihrer Theorie, Frau Doktor …«
    »Doktor. Sie klingen wie ein Pfarrer. Nennen Sie mich Anne. Und vergessen Sie diese Doktorsache. Ich mag es, wenn Männer grob
     zu mir sind. Das verweist mich auf meinen Platz. Natürlich paßt es zu meiner Theorie. Wenn sie eine Mauser bei sich tragen,
     dann haben sie schon eine große Pistole, ganz egal, wie klein ihr Schwanz ist.«
    »Und Sie sind sicher, daß es ein Mann ist?«
    »Natürlich bin ich nicht sicher. Es könnte eine Frau sein. Es könnte ein lesbischer Schimpanse sein. Ich kann Ihnen nur sagen,
     was wahrscheinlich ist. Ich habe keinen Aschenbecher. Sie müssen das Fenster aufmachen.«
    »Ich muß los.«
    »Sie sind so wunderbar groß und kräftig. Mir gefallen kräftige |257| Männer. Kleine wirken so lächerlich. Ihre Körper sind zu klein für die ganzen Hormone.«
    Er war verwirrt. Er schaute zum Fenster hinaus, um ihren Beinen und den vollen Brüsten auszuweichen.
    »Sie sehen aus wie ein Bär. Ich mag Bären. Ich glaube, wie jemand aussieht, hat einen großen Einfluß auf seine Persönlichkeit.
     Meinen Sie nicht auch?« Sie schaute ihn immer noch an, ihre Konzentration richtete sich auf ihn wie eine Waffe. Er sah sie
     an, dann schaute er weg. Er hatte nicht die geringste Ahnung, was er sagen sollte.
    »Ist Ihnen das unangenehm? Gehören Sie zu den Männern, die lieber zurückhaltende Frauen mögen?«
    »Ich … äh …«
    »Sind Sie verheiratet, Mat Joubert?«
    »Nein, ich …«
    »Ich auch nicht. Ich bin geschieden. Eine dieser Herz-Schmerz-Affären, die nicht funktionieren. Er war … ist ein Chirurg.
     Wir sind immer noch Freunde. Das ist alles. Jetzt wissen Sie Bescheid.«
    »Aha.« Er wußte, daß er das Gespräch irgendwie wieder unter Kontrolle bekommen mußte. Er entschied sich, entschieden zu sein.
     »Ich …«
    Sie unterbrach ihn. »Ich hasse diese sozialen Spiele. Ich hasse die künstliche Art, in der Leute kommunizieren. Die Oberflächlichkeit.
     Ich glaube, man sollte sagen, was man sagen will. Sagen, was man meint. Das gefällt nicht allen. Vor allem Männern. Männer
     wollen die Kontrolle behalten, sie wollen das Spiel nach ihren Regeln spielen. Vor allem Liebesspiele. Aber warum soll man
     sich erst etwas vormachen? Wenn ich einen Mann sexy finde, möchte ich das sagen. Wenn ein Mann mich will, muß er mich nicht
     in ein teures Restaurant ausführen |258| und mir Blumen schicken. Er muß mich nur nehmen. Finden Sie nicht, das spart Zeit?«
    Er schaute auf ihre Beine. »Ich kenne eine achtzehnjährige Studentin in Monte Vista, die Ihrer Meinung ist«, sagte er und
     fühlte sich besser.
    »Erzählen Sie mir von ihr. Ist sie

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