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Der Traurige Polizist

Titel: Der Traurige Polizist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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ist der Besitzer der MacDonald-Fischereibetriebe, |268| einem kleinen Betrieb in Hout Bay mit zwei Fischerbooten. Ein großgewachsener Mann. Rotes Haar«, sagte Petersen.
    »Wie war der Name? Alexander? Wieso kommt mir das so bekannt vor?« Nienaber starrte zur Decke und rieb sich das Ohr.
    »Sie haben heute nicht zufällig jemanden mit diesem Namen besucht?«
    »Nicht, daß ich wüßte.«
    »Aber Sie sind der Besitzer eines neuen dunkelroten BMWs mit dem Kennzeichen CY 77?«
    »Das stimmt.« Kein Anzeichen von Sorge.
    »Sie haben das Fahrzeug heute benutzt?«
    »Ich benutze den Wagen jeden Tag.«
    »Hat Ihres Wissens nach noch jemand anders den Wagen heute benutzt?«
    »Nein … Können Sie mir sagen … Wurde mein Wagen gestohlen?«
    »Wann haben Sie Ihren Wagen zuletzt gesehen, Mr. Nienaber?« fragte Joubert.
    »Heute nachmittag, als ich nach Hause kam.«
    »Und wann sind Sie heute morgen losgefahren?«
    »Um sechs. Ich denke, es war gegen sechs. Ich bin gern früh im Büro.« Langsam wirkte er besorgter. »Können Sie mir bitte sagen,
     worum es eigentlich geht?«
    »Sie waren also nicht …«
    »Klopf, Klopf«, sagte Antoinette Nienaber in der Tür. Sie hielt ein Tablett mit Kaffeebechern in den Händen.
    Nienaber sprang auf. »Danke, meine Liebe«, sagte er.
    »Gern geschehen.« Sie lächelte und war genauso entspannt wie bisher. »Ist alles in Ordnung, Schatz?«
    |269| »Bestens.«
    »Bitte nehmt euch Kekse«, sagte sie und ging wieder. Nienaber hielt den Detectives das Tablett schweigend hin. Dann setzte
     er sich. »Sie müssen mir sagen, worum es geht.«
    »Sie waren also nicht heute morgen zwischen sechs und halb sieben in Hout Bay?«
    »Nein, ich habe Ihnen doch schon gesagt …«
    »Denken Sie genau nach, Mr. Nienaber«, sagte Petersen.
    »Um Himmels willen, Sergeant, ich weiß, wo ich war.«
    »Lieutenant.«
    »Tut mir leid. Lieutenant«, sagte Nienaber, und er klang ausgesprochen irritiert.
    Es gefällt ihm nicht, wenn Petersen Fragen stellt, dachte Joubert. Du reiches, rassistisches Schwein.
    »Wissen Sie von den Mauser-Morden, die in letzter Zeit am Kap begangen wurden, Mr. Nienaber?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Ja. Ich meine … Ich lese Zeitung. Und es lief auch etwas im Fernsehen.«
    »Besitzen Sie eine Mauser Broomhandle, Mr. Nienaber?«
    »Nein. Sie denken doch wohl nicht … Was ist denn los?«
    »Können Sie uns erklären, warum Ihr Wagen, ein dunkelroter Fünfer-BMW mit dem Kennzeichen CY 77, heute morgen vor dem Haus
     von Alexander MacDonald gesehen wurde, dem neuesten Opfer des Mauser-Mörders?«
    Nienaber richtete sich auf, beinahe erhob er sich. »Wie soll ich … Nein. Sie sind bei der Polizei. Sie wissen ja um falsche
     Nummernschilder. Ich habe Ihnen gesagt, ich war heute morgen kurz nach sechs im Büro.«
    »Kann irgend jemand das bestätigen?«
    »Daß ich dort war? Nein, deswegen fahre ich ja so früh. Damit ich allein bin und vernünftig arbeiten kann.«
    |270| »Sie waren also um sechs Uhr bei der Arbeit?«
    »Ja.« Erleichterung. Die Leute würden ihm glauben.
    »Und Ihr Büro befindet sich nicht in der Nähe von Hout Bay?«
    »Das ist korrekt.«
    »Dann müssen Sie sich keine Sorgen machen, Mr. Nienaber«, sagte Joubert und sah, wie der Mann ihm gegenüber sich in seinem
     Sessel entspannte.
    »Allerdings«, sagte Nienaber.
    »Aber wir möchten Sie um einen Gefallen bitten.«
    »Ja?« Mißtrauisch.
    Joubert verdrehte die Wahrheit ein klein wenig. »Es würde uns ungeheuer helfen, wenn wir die Sache jenseits jeden Zweifels
     klären können. Wir glauben Ihnen, daß Sie heute nicht in Hout Bay waren, doch es gibt einen Augenzeugen, der sagt, er habe
     Ihren BMW gesehen und einen Mann, der ihm sehr bekannt vorkam. Würden Sie mit uns zur Mordkommission kommen? Dort verfügen
     wir über einen Identifikationsraum. Wir holen ein paar Leute zusammen, die etwa ihre Größe und Hautfarbe haben. Und der Augenzeuge
     muß denjenigen identifizieren, den er glaubt gesehen zu haben. Und da Sie ja unschuldig sind …«
    Oliver Nienaber war blaß geworden.
    Er starrte sie lange an.
    »Ich denke, ich sollte meinen Anwalt anrufen.«

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    Oliver Nienaber log seine Frau an, bevor er die Detectives zum Sitz der Mordkommission in der Kasselsvlei Road begleitete.
     Er sagte ihr, die Polizei benötige seine Hilfe bei einem Fall. »Nichts, worüber man sich Sorgen machen müßte.«
    Schweigend warteten sie auf Nienabers Anwalt, alle drei saßen an einem Tisch, der mit Brandwunden

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