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Der Tristan-Betrug

Titel: Der Tristan-Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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keinen Abbruch. »Was tust du hier? Wie kommst du zu diesen . Ich sehe, dass du als Arzt verkleidet ins Theater gelangt bist, aber du hättest nicht herkommen dürfen! Stiwa, was ist passiert?«
    »Lana, alles ist zu riskant geworden! Ich verlasse Russland, und ich möchte, dass du mitkommst.«
    »Was? Wieso das!«
    Metcalfe erzählte ihr rasch von Ted Bishop, von dem NKWD-Agenten, der ihn an dem toten Briefkasten beobachtet hatte. »Daraus sind Schlussfolgerungen gezogen worden. Sie wissen von mir; sie haben beobachtet, wie ich Dokumente abgeholt habe. Sie wissen von meinen Kontakten zu dir. Es liegt auf der Hand, eine Verbindung zwischen uns herzustellen, und das darf ich nicht zulassen. Das will ich nicht zulassen!«
    »Stiwa!«, sagte Lana ernst. »Hier ist alles riskant, was immer ich tue. Aber ich tue es nicht, weil du mich dazu gezwungen hast, sondern weil ich glaube, damit bestimmt etwas Gutes zu bewirken - für mein Land ebenso wie für meinen Vater. Ich komme nicht mit, verstehst du? Und jetzt musst du schleunigst verschwinden!«
    »Ich will aber nicht ohne dich gehen.«
    Sie schüttelte ängstlich den Kopf. »Nein, Stiwa. Ich kann nicht aus Russland fort.«
    »Aber hier bist du nicht sicher.«
    »Ich lebe nicht hier, weil ich hier sicher bin. Russland ist meine Heimat. Ich gehöre hierher.«
    »Lana .«
    »Nein, Stiwa!«
    Es war zwecklos, mit ihr zu diskutieren; dabei konnte man nur in Zorn geraten. Metcalfe zog den weißen Mantel aus und stopfte ihn mit dem Stethoskop in die leere schwarze Arzttasche. »Wenn du nicht mitkommst, muss ich irgendwie unerkannt rauskommen, aber ich fürchte, dass zu viele Leute mein Gesicht gesehen haben. Sie werden alles durchsuchen. Sie können jede Minute hier aufkreuzen.«
    »Warte«, sagte Lana. Sie öffnete die Tür, trat auf den Korridor hinaus. Metcalfe hörte sie ganz in der Nähe mit jemandem sprechen. Eine Minute später kam sie zurück.
    »Ilja wird dir helfen.«
    »Du vertraust ihm?«
    »Ich würde ihm mein Leben anvertrauen. Und deshalb auch deines. Er kennt alle Möglichkeiten, hier ungesehen rauszukommen, und fährt einen Requisitenwagen - also kann er dich aus Moskau rausbringen.«
    »Aber wohin?«
    »In einem der Außenbezirke steht ein Lagerhaus, in dem das Bolschoi größere Requisiten und Kulissen lagert, die gerade nicht gebraucht werden. Dort werden auch Bühnenbilder hergestellt. Ich kenne den Wachmann, du kannst ihn leicht - und mit wenig Geld - bestechen.«
    Metcalfe nickte. »In diesem Lagerhaus gibt's ein Versteck für mich?«
    »Mehr als nur eines. Zumindest für ein paar Tage.«
    »So lange brauche ich nicht. Ich brauche nur einen sicheren Ort, von dem aus ich arbeiten und an dem ich mir die nächsten Schritte überlegen kann.«
    Dann wurde an die Tür geklopft. Ilja kam herein und hielt Metcalfe eine Gesichtsmaske und ein schwarzes Gewand mit Kapuze hin. »Eines von Baron von Rothbarts Kostümen«, sagte er dabei. »Das Reservekostüm, das er nie trägt.«
    Metcalfe war beeindruckt, als er das Kostüm entgegennahm. »Der böse Geist. Der Zauberer, der Odette als Schwan gefangen hält. Gute Idee. Nur so kann ich hier mit einer Maske vor dem Gesicht herumlaufen.«
    Ilja lächelte geschmeichelt. »Für Lanas Freund tue ich alles.« Er wandte sich an die Tänzerin. »Lana, dir soll ich von Grigorjew bestellen, dass er die Vorstellung unverzüglich fortsetzen will.«
    »Stiwa«, sagte Lana. Sie zog ihn erneut an sich, schlang ihm die Arme um den Hals. »Ich brauche dir nicht zu sagen, dass ich lieber bei dir als unten auf der Bühne wäre.«
    »Dort gehörst du hin«, stellte Metcalfe fest. »Auf die Bühne.«
    »Sag das nicht!«
    »Aber das stimmt«, sagte Metcalfe. »Das war nicht herabsetzend gemeint. Dort bist du einfach am lebendigsten.«
    »Nein«, widersprach sie. »Am lebendigsten fühle ich mich, wenn ich mit dir zusammen bin. Aber auch dies ...«
    Ihre Handbewegung umfasste ihr Kostüm, dann die Garderobe, in der sie standen. ». auch das hier gehört zu mir. Wir sehen uns bald wieder, mein Stiwa. Ilja wird sich gut um dich kümmern.« Sie küsste ihn, dann hastete sie hinaus.
    *
    Auf dem Korridor zwischen den Garderoben wimmelte es jetzt von Tänzern und Tänzerinnen, die in ihren Kostümen zur Bühne eilten. Eine ältliche Inspizientin in einem hochgeschlossenen schwarzen Kleid klatschte laut in die Hände und forderte sie auf, sich zu beeilen. In diesem Chaos konnte Ilja sich mit Metcalfe, der die kunstvolle Gesichtsmaske und das schwarze

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