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Der Tristan-Betrug

Titel: Der Tristan-Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Einmal-Block-Verfahrens ausgebildet. »Auf Zellulosenitrat gedruckt, damit das Blatt leicht entflammbar ist -für den Fall, dass Sie mal schnell verduften müssen.«
    Nolan holte eine Tube Ipana-Zahncreme aus dem Toilettenbeutel und quetschte eine weiße Raupe heraus. »Die Iwans werden nicht vermuten, dass sie größtenteils hohl ist.«
    Er öffnete das zusammengequetschte Ende der Tube und zog eine Gummihülle heraus, die ein zusammengerolltes Seidentuch enthielt. Die Seide war eng mit einem Zahlenquadrat bedruckt, das Metcalfe als Liste von Schlüsseln erkannte, die sich in dieser Form leicht verstecken ließ. Er nickte.
    »Diese Liste hier enthält weitere Einmalblöcke.« Der FBIMann legte ein Päckchen Lucky Strikes vor ihn hin.
    »Rauchen Sie?«
    »Nicht viel.«
    »In Zukunft schon. Viel öfter. Weitere Schlüssel sind hier drin.« Nolan hielt einen Füller hoch. Dann legte er einen weiteren Koffer auf den Tisch - diesmal einen teuren Lederkoffer von Hermes. »Der ist für Sie, wenn Sie als Amerikaner reisen.«
    »Ich habe einen Koffer, danke.«
    »In den Messingschließen dieses Koffers sind die wichtigsten Teile eines Funkgeräts versteckt, Kumpel. Ohne die funktioniert das Gerät nicht.«
    »Welches Funkgerät?«
    »Das hier.« Der FBI-Mann hievte einen dritten Lederkoffer auf den Tisch. Offensichtlich war er ziemlich schwer. Nolan ließ die Schlösser aufschnappen und klappte den Deckel auf. Der Koffer enthielt einen Stahlkasten mit schwarzer Hammerschlag-lackierung. »Das BP-3«, verkündete er stolz. »Das leistungs-fähigste tragbare Funkgerät der Welt.«
    »Dies ist einer der ersten Prototypen«, sagte Corky.
    »Von einer Gruppe genialer Exilpolen für den MI-6 gebaut, aber ich habe mir die ersten Exemplare gesichert. Fragen Sie nicht, wie. Dieses sensationelle Gerät macht alle bisherigen Funkgeräte zu Museumsstücken. Aber ich bitte mir aus, dass Sie es mit Ihrem Leben schützen. Sie sind ersetzbar, dieses Gerät ist das vorerst leider nicht.«
    »Genau«, sagte Chip Nolan. »Das ist ein verdammt feines Spielzeug. Und in Moskau werden Sie's brauchen. Meines Wissens ist die einzige weitere Möglichkeit, Verbindung mit der Zentrale aufzunehmen, der schwarze Kanal, stimmt's?«
    Nolan sah zu Corky hinüber, der lediglich nickte.
    »Aber der darf nur im Notfall benützt werden. Ansonsten gibt's nur dieses Gerät hier oder verschlüsselte Nachrichten, deren Beförderung zuverlässige Mittelsmänner übernehmen.«
    »Gibt's die überhaupt?«, fragte Metcalfe. »Mittelsmänner, denen ich trauen kann, meine ich.«
    »Zumindest einen«, sagte Corcoran schließlich. »Einen Attaché unserer Botschaft, dessen Namen Sie mit weiteren Kontaktinformationen von mir bekommen. Aber ich muss Sie warnen, James. In Moskau sind Sie allein. Dort steht niemand bereit, um Ihnen im Notfall aus der Patsche zu helfen.«
    »Und was ist, wenn etwas schief geht?«, fragte Metcalfe. »Sie sagen immer, man müsse alle Fluchtwege kennen.«
    »Geht irgendwas schief«, sagte Corcoran, und richtete sich in seiner Soutane auf, »leugnen wir, Sie überhaupt zu kennen. Sie müssen allein zurechtkommen.«
    *
    Einige Minuten später ging der FBI-Mann. Corcoran holte mit finsterer Miene ein Päckchen Gauloises und eine Schachtel Zündhölzer aus der Tasche. Metcalfe erinnerte sich an Corkys Auftrag, zog ein Päckchen Luckys heraus und legte es seinem Mentor hin.
    »Chesterfields gibt's im Augenblick keine«, sagte Metcalfe, »aber ich dachte, Luckys sind besser als gar nichts.«
    Corky riss das Päckchen wortlos auf, aber sein schwaches Lächeln zeigte, dass er sich darüber freute.
    Metcalfe berichtete ihm von der Durchsuchung seiner Wohnung.
    Nach langem Schweigen sagte Corcoran. »Das ist beunruhigend.«
    »Allerdings!«
    »Vielleicht steckt dahinter nicht mehr als ein übereifriger Gestapomann. Schließlich sind Sie ein viel gereister Ausländer und somit automatisch verdächtig. Trotzdem könnte es auch auf etwas anderes hinweisen.«
    »Auf eine undichte Stelle.«
    Corcoran nickte knapp. »Oder auf einen eingeschleusten Agenten. Obwohl ich immer auf strikter Untergliederung bestehe. Ich bezweifle nicht im Geringsten, dass Grenzen überschritten, vertrauliche Dinge erzählt und Sicherheitsvorschriften missachtet werden. Im Augenblick können wir nur noch mehr Wachsamkeit fordern. Ich glaube, dass der Einsatz in Moskau kein Spaziergang für Sie wird.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    Corcoran schnippte eine Zigarette aus dem Päckchen, riss

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