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Der Tristan-Betrug

Titel: Der Tristan-Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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schwarzhaariger Mann mit Lederjacke - sah Metcalfe an der Seitenwand der Halle auf dem Betonboden liegen. Wie hatte Scoop den Mann außer Gefecht gesetzt? Hatte er ihn umgebracht? Scoop war ein Pilot, kein ausgebildeter Agent, aber wenn er töten musste, würde er's tun.
    Als Metcalfe herankam, hörte er, wie die drei starken Motoren der Ju-52 nacheinander ansprangen und röhrend warm liefen. Das hässliche Wellblechflugzeug setzte sich ruckartig in Bewegung, wurde rasch schneller. Scoop, der hinter den Plexiglasscheiben der Führerkabine sichtbar war, bedeutete ihm wild gestikulierend, er solle einsteigen. Er brüllte auch irgendwas, aber der Motorenlärm übertönte seine Stimme.
    Das Flugzeug war ungefähr zwanzig Meter lang und fast sieben Meter hoch. Seine Beplankung aus LeichtmetallWellblech war mit den Worten IBERIA - LINEAS AEREAS ESPANOLAS beschriftet. Vermutlich war diese deutsche Maschine im Dienst der staatlichen spanischen Fluggesellschaft ein Überbleibsel aus dem spanischen Bürgerkrieg.
    Wahnsinn! Scoop erwartete von ihm, dass er in ein rollendes Flugzeug kletterte. Aber Metcalfe blieb keine andere Wahl, denn er sah bereits mehrere Männer der Wachmannschaft mit schussbereit gehaltenen Waffen auf sich zurennen. Er wich den riesigen Schraubenblättern aus, ließ die breite freitragende Tragfläche über sich hinweggehen und bekam den Rand der von Scoop offen gelassenen Kabinentür zu fassen. Die Fluggasttreppe war nicht eingehängt, aber Metcalfe brauchte sie auch nicht. Er zog sich hoch, kletterte in die Kabine, während die Ju-52 auf dem Rollfeld beschleunigte, dann schloss er die Kabinentür und verriegelte sie.
    Er hörte Schüsse und die Einschläge von Geschossen in der Duralumin-Beplankung der Maschine. Das Flugzeug war leicht gepanzert; es konnte Beschuss mit Handfeuerwaffen widerstehen. Die Motoren heulten auf, röhrten noch lauter. Durch ein kleines Plexiglasfenster konnte er die Startbahn vorbeiflitzen sehen. Die Kabine hatte ungefähr ein Dutzend Sitze und war für eine Tante Ju geradezu luxuriös ausgestattet. Metcalfe rannte nach vorn, aber ein plötzlicher Ruck warf ihn auf den Kabinenboden. Er kroch auf allen vieren weiter und erreichte endlich das Cockpit.
    »Anschnallen!«, rief Scoop, als Metcalfe mit einem Sprung auf dem rechten Sitz landete. Ein weiterer Feuerstoß traf den Bug des Flugzeugs. Zum Glück ragte die Führerkabine so hoch und schräg in die Luft, dass sie sich außerhalb der Schusslinie befanden. Durchs Plexiglas konnte Metcalfe sehen, von wem sie beschossen wurden: Vier Soldaten der Wachmannschaft hatten zwei leichte MGs in Stellung gebracht und bestochen die Ju-52 aus kaum fünfzig Metern Entfernung.
    Plötzlich erkannte Metcalfe, dass sie direkt auf die MG-Schützen zuhielten. Scoop hatte es offenbar auf sie abgesehen! Als das Flugzeug heranraste, spritzten die Männer auseinander und warfen sich zu Boden, statt bei dem törichten Versuch, ein fast sieben Tonnen schweres Flugzeug aufzuhalten, ihr Leben zu riskieren.
    Während Metcalfe sich anschnallte, konnte er Scoop über Funk reden hören, aber er verstand nicht, was er sagte. Der Motorenlärm war ohrenbetäubend laut, als das Flugzeug mit bis zum Anschlag nach vorn geschobenen Leistungshebeln beschleunigte. Scoop zog den Steuerknüppel probeweise zurück. Ein weiterer Feuerstoß traf den Flugzeugrumpf irgendwo hinter ihnen, dann hob die Maschine ab.
    Der Motorenlärm ließ etwas nach. »Heiliger Strohsack, Metcalfe«, sagte Scoop. »In was, zum Teufel, hast du mich da reingeritten?«
    »Du hast's geschafft, Scoop!«
    »Mit knapper Not.«
    »Aber du hast's geschafft. Haben wir übrigens eine Startfreigabe?«
    Scoop zuckte mit den Schultern. »Unsere Route ist genehmigt, aber ich musste leider vorzeitig starten. Vorläufig dürfte uns nichts passieren, denke ich.«
    » Vorläufig?«
    »Ich glaube nicht, dass die Flugkontrolle der Luftwaffe uns abschießen lässt. Zu viel Unsicherheit. Ein spanisches Flugzeug, das Starterlaubnis hatte, die Meldungen werden sich widersprechen .«
    »Das glaubst du nicht?«
    »Ob's dir gefällt oder nicht, Metcalfe, wir befinden uns mitten im Krieg. Zum Glück trägt die Maschine zivile Kennzeichen, also schießen meine Kameraden von der RAF uns auch nicht ab. Aber die verdammten Nazis machen mir Sorgen. Wir fliegen mit einem gottverdammten geklauten Flugzeug durch den von Deutschen kontrollierten Luftraum. Du weißt, was das bedeuten könnte.«
    Metcalfe entschied sich dafür, diese

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