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Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Titel: Der Triumph des 19. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Meeren keine Verbindung bestehe. Auch diesmal glückte es nur, mit dem Schiffe wenige Meilen nach Norden, bis zum Hafen Decouverte, zu dampfen. In Folge eines zweiten, sehr strengen Winters mußte man dasselbe aber hier im Eise verlassen.
    Sehr froh, noch Vorräthe von der »Fury« gefunden zu haben, ohne welche sie Hungers gestorben wären, erwarteten die Engländer unter täglich zunehmender Ermattung und unglaublichen Leiden und Entbehrungen die Wiederkehr des Sommers.
    Im Juli 1833 wurden die Winterquartiere endgiltig verlassen; man zog zu Lande den Prinz Regent-Kanal, ferner die Barrow-Straße entlang, womit die Nachbarschaft der Bassins-Bai erreicht wurde, als ein Schiff in Sicht kam. Es war die »Isabelle«, welche Roß einst selbst befehligt hatte und auf der die Schiffbrüchigen von der »Victory« Aufnahme fanden.
    England hatte während dieser Zeit seine Kinder niemals vergessen und jedes Jahr eine Expedition zu deren Aufsuchung ausgesendet. Im Jahre 1833 führte eine solche Georges Back, der Gefährte Franklin’s. Dieser drang vom Fort Revolution am Ufer des Sklaven-Sees nach Norden vor, bezog, nachdem er den Thloni Tcho Deseth-Fluß entdeckt, Winterquartiere und traf Anstalt, im folgenden Jahre bis zum Polarmeere weiter zu ziehen, wo man Roß vom Eise zurückgehalten glaubte, als er von dessen unvermutheter Heimkehr Nachricht erhielt.
    Im nächsten Jahre unterwarf derselbe Reisende den schönen, von ihm schon früher entdeckten Fisch-Fluß einer gründlichen Untersuchung und bekam die Königin Adelaide-Berge, sowie die Booth-und James Roß-Caps zu Gesicht.
    Im Jahre 1836 stand er an der Spitze einer neuen Expedition, welche diesmal zu Wasser ausgeführt wurde, und suchte vergeblich, die Entdeckungen Roß’ und Franklin’s mit einander zu verknüpfen.
     

    Thomas Simpson entdeckt das Victoria-Land.
     
    Die Durchführung dieses Unternehmens sollte drei Officieren der Hudsons-Bai-Compagnie, Peter William, Dease und Thomas Simpson, vorbehalten bleiben. Diese brachen am 1. Juni 1837 vom Fort Chippewayan auf, fuhren den Mackenzie-Fluß hinab und erreichten am 9. Juli das Gestade des Meeres, auf dem sie bis 71°3’ der Breite bei 156°46’ westlicher Länge bis zu einem Cap vordringen konnten, welches den Namen Georges Simpson’s, des Gouverneurs der Compagnie, erhielt.
    Thomas Simpson zog von hier aus mit fünf Mann in westlicher Richtung zu Lande weiter bis zur Barrow-Spitze, welche schon einer der Officiere Beechey’s, von der Behrings-Straße herkommend, gesehen hatte.
    Die Besichtigung und Aufnahme der Küste Amerikas von Cap Turn Again bis zur Behrings-Straße war hiermit vollendet, es blieb keine unbekannte Gegend mehr übrig, als die Strecke zwischen der Ogle-Spitze und dem Cap Turn Again; diese sollte das Ziel der Forscher bei der nächsten Reise bilden.
    Im Jahre 1838 vom Coppermine ausgehend, folgten sie der Küste nach Osten und erreichten am 9. August das Cap Turn Again; da das Eis aber das weitere Vordringen der Boote nicht gestattete, so überwinterte Thomas Simpson, entdeckte Victoria-Land und setzte, am 12. August 1839 am Back-Flusse angelangt, bis zum Ende des Monats die Untersuchung von Boothia Felix fort. Die Linie der Küste des Continents war hiermit überall festgestellt, doch mit welchen Mühen und Anstrengungen, mit wie vielen Opfern und doch mit welcher Opferfreudigkeit! Wie wenig fällt das Leben des Menschen in’s Gewicht, wenn es sich um den Fortschritt der Wissenschaft handelt! Aber welcher Uneigennützigkeit, welchen Eifers bedarf es von Gelehrten, Seeleuten und Forschern, die Alles, was wir sonst das Glück des Erdenlebens nennen, freudig aufgeben, um je nach ihren Kräften zur Erweiterung der menschlichen Kenntnisse, zur Förderung aller humanen Ziele beizutragen!
    Mit der Schilderung dieser letzten Reisen, durch welche die Entdeckung der Erde vollendet wurde, schließt dieses Werk, das mit der Erzählung der Unternehmungen der ersten Forschungsreisenden begann.
    Die Gestalt und Bildung der Erde ist nun bekannt, die eigentliche Aufgabe der Entdecker erfüllt. Die Erde, soweit sie der Mensch bewohnt, ist ihm vertraut geworden. Es erübrigt ihm nichts mehr, als die Ausnützung der unerschöpflichen Hilfsquellen der Gebiete, zu denen er jetzt leichten Zugang hat.
    Wie reich an Lehren aller Art ist diese Geschichte der Entdeckungen zweier Jahrtausende!
    Wir wollen nur einen Blick zurückwerfen und in flüchtigen Strichen die während dieser langen Zeitfolge errungenen

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