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Der Tschernobyl Virus

Der Tschernobyl Virus

Titel: Der Tschernobyl Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Huehne
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die schwere Tasche wieder und zog seine Waffe. »Er wird einen Jeep hierher schicken. Ich gehe mal davon aus, dass er so in einer halben Stunde hier sein wird. Wir müssen das Vieh bis dahin haben…«
    »Die werden uns doch nicht abholen und friedlich ins Lager bringen wollen«, Kempe wirkte nicht sehr optimistisch, »und das sind ausgebildete Soldaten. Die werden uns den Jeep nicht einfach so überlassen.«
    »Das denke ich auch nicht«, Heip schüttelte den Kopf, »wir müssen uns auf alles vorbereiten. Und das Wichtigste ist, so eine Bestie einzufangen. Alles Weitere müssen wir je nach Ausgangslage machen. Aber wir haben das Überraschungsmoment auf unserer Seite. Also los. Wir bleiben beisammen. Zielt auf alles, was sich bewegt, verstanden?«
    Sie setzten sich in Bewegung und gingen an der ersten Baumreihe vorbei. Irgendwo sollte hier ein verletztes Tier liegen, und irgendwo hier werden einige gesunde Bestien sein. Koch hatte Angst. Er sah in die Gesichter der anderen und bemerkte, dass er nicht der Einzige war. Alle fünf gingen sehr vorsichtig. Mit wachsender Angst und Anspannung erschien es immer mehr, als ob von überall her Geräusche kamen. Immer wieder blieben sie stehen und hielten die Luft an, schauten sich ängstlich um. Obwohl es inzwischen nicht mehr so warm war wie am Vortag, stand Koch der Schweiß auf der Stirn. Er wischte sich den Schweiß mit dem linken Ärmel ab, während er mit der rechten die Pistole hielt. Sie waren jetzt etwa in der Mitte des kleinen Waldes und nirgends war das verletzte Tier zu sehen. Urplötzlich sprang ein Tier wild fauchend hinter einen Baum hervor, Kempe drehte sich sofort um und schoss vier Schüsse auf die Bestie. Im gleichen Moment kamen aus allen Ecken Bestien hervorgesprungen. In Panik schrieen alle durcheinander und jeder schoss auf die Tiere. Doch im Gegensatz zur letzten Begegnung ergriffen die Tiere diesmal nicht die Flucht. In der Hektik versuchte Koch die Tiere zu zählen. Es waren zehn oder elf, vielleicht auch zwölf Tiere. Überall zischten die Schüsse um seine Ohren, er geriet immer mehr in Panik. Er drehte sich um und sah eines der Tiere mit weit aufgerissenem Maul auf sich zuspringen. Starr vor Angst sah er das Tier auf ihn zufliegen und gerade in dem Moment, als es nur noch wenige Zentimeter von ihm entfernt war, zischte eine Kugel direkt an seinem Kopf vorbei und traf das Tier zwischen die Augen. Der Kopf der Bestie wurde nach hinten geschleudert, doch der Körper flog weiter auf Koch zu und schmiss ihn auf den Boden. Koch spürte einen wuchtigen Schmerz, als er mit dem Kopf gegen den Baumstamm krachte, der hinter ihm gestanden hatte. Ein weiterer Schmerz durchfuhr seinen linken Arm. Plötzlich stand Koch neben ihm und trat das tote Tier von Koch. Der Kadaver flog mehrere Meter durch die Luft. Aus dem Nichts erschien eine weitere Bestie hinter Kempe. Trotz all der Schmerzen bemerkte Koch das Tier, hob sofort seine Pistole und schoss. Er traf das Tier in die Schulter, und der Körper wurde zur Seite weggerissen, so dass das Tier Kempe um wenige Zentimeter verfehlte. Kempe zuckte kurz zusammen, lächelte Koch dankbar an und hielt ihm die Hand hin. Er half Koch auf die Beine und klopfte ihm auf die Schulter. Dann wendeten sich beide unverzüglich wieder dem Geschehen zu. Heip und Lehman wirbelten hin und her, scheinbar wild um sich schießend. Koch und Kempe rannten zu den beiden und feuerten auf die Bestien, von denen es anscheinend immer mehr wurden. Koch erschrak, als er sah, dass Lehmans Ärmel zerrissen war und sein Arm blutete. Lehman kämpfte aber wild entschlossen weiter. Eine Zeit lang schien es, als ob sie keine Chance gegen die Bestien haben sollten. Doch dann bemerkten die vier, dass es weniger Tiere wurden. Es kamen für an- und erschossene Tiere keine neuen mehr nach. Der unerträgliche Lärm aus Fauchen, Knurren, Schreien und Schüssen wurde zusehends leiser. Gerade hatte Lehman ein Tier angeschossen, da fiel er rücklings über eine durch eine Steinfliese gebrochene Baumwurzel und knallte mit dem Kopf gegen den Baum. Einige Sekunden war er benommen, schüttelte sich dann, um wieder relativ klar durchblicken zu können. Das Tier, das er getroffen hatte, rannte humpelnd davon. Sein rechter Hinterlauf war durchschossen worden und war anscheinend gebrochen. Lehman sah sich um. Koch saß an einen Baum gelehnt und hielt sich den linken Arm. Seine Pistole lag neben ihm. Kempe stand mir der schussbereiten Pistole etwa zwei Meter von ihm

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