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Der Tschernobyl Virus

Der Tschernobyl Virus

Titel: Der Tschernobyl Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Huehne
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Heli vor?«
    »Ich denke mal«, Heip zündete sich eine Zigarette an, »in wenigen Minuten wird ein Jeep mit zwei oder drei Mann kommen. Die werden uns erschießen und abhauen. Der Helikopter wird noch eine Weile hier herumschweben und sicherstellen, dass hier keiner entkommen ist.«
    Heip reichte seine Zigarettenschachtel weiter und jeder zündete sich eine an. Wieder musste Koch husten.
    »So, jetzt müssen wir aber langsam einen Plan haben«, Heip stellte sich vor die anderen.
    »Aber wie«, Joanne wedelte mit den Armen, »wir sind hier mitten in einem Wald, der eigentlich keiner ist, wir kennen uns in der Stadt nicht aus, sitzen hier mitten der Falle, um uns herum gibt es nur zwei Häuser, und eines davon haben wir auch noch abgefackelt.«
    Gerade, als Heip etwas erwidern wollte, knallten die ersten Maschinenpistolenschüsse. Schlagartig gingen die Fünf in Deckung und kauerten sich auf den Boden. Durch den Lärm der Schüsse, rief Heip den anderen zu, »Versucht, zu dem Haus da hinten zu kommen«, er zeigte auf das inzwischen eingestürzte Haus, »die sind hinter uns, also haben wir nur die eine Richtung.«
    Alle nickten und begannen, so schnell es ging, zu dem ehemaligen Verwaltungshaus zu kommen. Sie hörten die Soldaten schreien und näher kommen.
    Während die Schüsse immer knapper an den Fünfen vorbeizischten, erreichten sie die eingestürzten Mauern des Hauses. Hinter einem kleinen, noch stehenden Mauervorsprung, suchten sie Deckung.
    Koch kauerte, dicht an die Wand gedrückt, und zitterte am ganzen Leib. Lehman saß neben ihm und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht seinen linken Arm. Auch Kempe saß, tief geduckt, vor den beiden und schien gar nicht so schnell zittern zu können, wie er Angst hatte. Einzig Joanne saß neben Heip vorne am Mauervorsprung und wagte ab und an einen kontrollierenden Blick zu ihren Angreifern. Es waren drei Soldaten, die sich jetzt vorsichtig an ihre Opfer heranpirschten.
    Heip drehte sich zu den drei Männern an der Wand, »Wir müssen weg hier«, er nickte zu dem kleinen Wald, während er flüsterte, »die da haben uns hier in der Falle.«
    »Aber wohin«, Koch war verzweifelt, »wir kennen uns hier absolut nicht aus. Die schon. Zudem kreist da oben der Helikopter und sieht uns wegrennen. Wir sind verloren.«
    »Nicht so schnell«, Kempe schien eine Idee zu haben, »als ich mit Marie gestern durch die Stadt bin, sind wir am alten Busbahnhof vorbei. Dort steht die alte Wartehalle noch. Die denken bestimmt nicht, dass wir dorthin rennen.«
    »Aber wie sollen wir hier raus kommen?« Joanne hatte sich jetzt auch mit eingeschaltet. Sie zuckte zusammen, als wieder ein Schuss nur knapp über dem Mauervorsprung vorbei in die Reste der Hauswand einschlug und etwas Putz auf die kauernden Koch und Kempe bröckelte.
    Heip sah auf das zerstörte Haus, während Joanne kurz hinter dem Mauervorsprung auftauchte und ein paar Schüsse abgab und sich sofort wieder duckte. Dann sah Heip auf die Bäume und wieder auf das Haus. Dann sah er Joanne an und schien zu überlegen. Inzwischen war auch Kempe zum Mauervorsprung gerobbt und unterstützte Joanne bei dem gelegentlichen Verteidigungsfeuer. Heip sah wieder auf das Haus und seine Miene erhellte sich von Sekunde zu Sekunde. Er nahm das Satellitentelefon, dass sie von Moroz erhalten hatten, aus seinem Rucksack, legte es auf den Boden und zielte mit seiner Pistole darauf. Dann schoss er und das Telefon zerbarst in tausend Teile.
     

Kapitel 37
     
    Ming Shu hörte es zuerst. Es war das Geräusch eines Helikopters. Sie, Anastasia und Marie saßen in der Lobby des Hotels und ruhten sich aus. Sie hatten gerade Sam wiederbelebt, nachdem sein Herzschlag ausgesetzt hatte. Sie gaben Sam keine Chance mehr, mussten ihn aber solange es geht zumindest irgendwie am Leben halten, falls die anderen doch Erfolg haben sollten und ein großes Wunder geschehen sollte. Ming Shu sprang auf der Stelle von der Couch auf und rannte zum Fenster. Sie sah den Helikopter über das Hotel hinweg in Richtung Jahrmarkt fliegen. Auch Anastasia und Marie waren jetzt aufgestanden und zum Fenster gekommen. Die beiden sahen den Helikopter gerade in ihrem Blickfeld erscheinen. Ming Shu wollte hinaus auf den Vorplatz, um eine bessere Sicht zu haben, doch Marie hielt sie in der Ausgangstür fest, »Bist du wahnsinnig«, schrie sie Ming Shu an, »wenn die uns entdecken, sind wir alle drei tot.«
    Ming Shu zeigte in Richtung des Helikopters, »Und was, wenn sie uns nicht töten

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