Der Tschernobyl Virus
stand auf, »So, ich glaube, unsere Schicht ist zu Ende. Wir wäre es? Gehen wir ins Bett?«
Wortlos standen Marie und Koch auf.
»Viel Spaß noch«, flüsterte Kempe Koch zu, als Koch an ihm vorbei ging.
Kapitel 33
Mit gemischten Gefühlen ging Koch in sein Zimmer. Einerseits war er erleichtert, als er merkte, dass Marie geradewegs auf ihr Zimmer zuging und nur ein kurzes, neutrales >Gute Nacht< über die Schulter rief. So geriet er nicht in Gefahr, seine Ana zu betrügen. Denn ihm waren diese Gedanken auf der Couch mit Marie im Arm schon durch den Kopf geschossen. Was machte Ana? Wie ging es ihr? Wie ging es Nina? Er machte sich Sorgen. Waren sie gesund? Wie sah es jetzt wohl in Frankfurt aus? Er war jetzt seit wie vielen Tagen weg von zuhause? Waren es schon Wochen? Nein, es waren ja erst drei Tage. Es kam ihm wie Wochen vor, hier am Ende der Zivilisation.
Das andere Gefühl war das gleiche, das sonst ein Kind hat, wenn es ein großes Glas mit seinen Lieblingssüßigkeiten erst hingestellt bekommt und es dann wieder weggenommen wird. Statt mit ihm in sein Zimmer zu gehen, ging sie einfach so zurück in ihres. Noch jetzt hatte er den süßen Geruch von Marie in der Nase. Es kam ihm vor, als fühlte er noch ihren Körper an seinem. Koch war ein wenig enttäuscht, hatte er sich doch - er musste es zugeben – in seiner Phantasie eine heiße Liebesnacht mit Marie vorgestellt und auch gefreut. Oder hatte er sich auf die kleine Kuschelei auf der Couch einfach zu viel eingebildet? War es viel weniger, als er gedacht hatte? Vielleicht war es nur etwas Nähe und Sicherheit, was Marie gesucht hatte. Koch wischte die Gedanken an eine heiße Nacht aus seinen Gedanken. Er brauchte eine Dusche. Leider gab es hier nur diese provisorische Dusche für alle, die ihnen das Militär errichtet hatte. Es gab nur eine begrenzte Menge eiskaltem Wasser, das zur Verfügung stand. Doch Koch hatte jetzt seit zwei Tagen nicht geduscht und er merkte, dass er es jetzt brauchte. Er brauchte eine kalte Dusche in mehrfacher Hinsicht.
Das kalte Wasser der Dusche erfrischte ihn wirklich, und auch seine Gedanken wurden klarer. Diese Sache mit Marie auf der Couch schien ewig weit weg und mit den reineren Gedanken war auch sein schlechtes Gewissen beruhigt. Schließlich hatte er ja nichts gemacht, außer einer Kollegin, die in einer besonderen Situation gewesen war, etwas Rückhalt zu geben. Er setzte sich auf das Bett und hüllte sich in das feuchte Handtuch. Er blieb einige Zeit liegen, bis es ihm zu kalt wurde. Dann stand er auf und suchte nach frischer Wäsche im Seesack. Er fand noch einen Satz frische Unterwäsche. Die zog er an, darüber seine Nachtsachen. Er war gerade mit dem Anziehen fertig, als es an der Tür klopfte. Er öffnete die Tür, und Marie stand vor ihm. Augenblicklich war sein gutes Gewissen weg und die Erregung wieder da. Marie hatte sich die Uniformjacke wieder angezogen und hielt sie ganz dicht geschlossen. Anscheinend fror sie genau so wie er. »Darf ich rein«, sie hatte einen Blick, der keinen Mann unberührt ließ.
Koch trat einen Schritt zur Seite und ließ sie an sich vorbei. Im Vorbeigehen zog sie eine wohlriechende Duftwolke mit sich, Koch sog alles in sich hinein und schloss kurz die Augen und genoss den Augenblick. Er schloss die Tür wieder und drehte sich zu ihr. Sie ließ ihre Jacke los, und als sie sich öffnete sah er, dass sie darunter nichts trug. Einen kleinen Moment war er sprachlos und starrte ihren nackten Oberkörper an. Seine Blicke blieben an ihren wohlgeformten Brüsten hängen und seine Hormone begannen verrückt zu spielen. Er wollte, nein, er musste diese Frau haben. Heute Nacht, jetzt, sofort. Er ging zu ihr und drückte sie an sich. Sie küssten sich heftig, lange und leidenschaftlich. Seine Hände glitten unter die offen hängende Uniformjacke und streiften sie langsam von ihrem Körper. Als die Jacke auf den Boden gefallen war, zog Marie ihm das TShirt aus, das er sich gerade angezogen hatte. Ihre beiden Körper sanken auf das Bett. Sie lag auf dem Rücken, er auf ihr. Koch küsste ihren Hals, glitt langsam hinab zu ihren Brüsten und liebkoste mit seinen Lippen die Knospen. Marie stöhnte leicht auf und ihr Körper begann ein wenig zu zittern. Koch streifte mit seinen Hände an ihrem Oberkörper hinab und glitt mit Lippen und Zunge immer tiefer. Er erreichte ihren Hosenbund, öffnete den Knopf der Hose und zog langsam den Reißverschluss auf. Marie hob ihr Becken ein wenig,
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