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Der Turm von Zanid

Titel: Der Turm von Zanid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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übte Tonleitern. Ein Mime rezitierte gestenreich.
    Fallon fragte den Türsteher: »Wo ist Turanj der Seher?«
    »Zweiter Stock, Zimmer dreizehn. Geht einfach hinauf.«
    Als er sich gerade auf den Weg über den Hof machen wollte, rempelte ihn ein zu einer Dreiergruppe gehörender Krishnaner unsanft an. Als er sein Gleichgewicht wieder gefunden hatte und sich wütend umsah, verbeugte sich der Kerl, eine ziemlich stämmige Gestalt, vor ihm und sagte: »Ich bitte tausendmal um Verzeihung, edler Herr! Tashins Wein hat meinen Schritt ein wenig unsicher gemacht. Doch wartet, seid Ihr nicht der, mit dem ich mich gestern beim Fest betrunken habe?«
    Gleichzeitig nahmen ihn die beiden anderen seitlich in die Zange. Der Kerl, der ihn angerempelt hatte, machte eine witzige Bemerkung, von wegen sie könnten doch alle zusammen auf einen Wein zu Saferir’s Kneipe rübergehen, und einer der beiden, die ihn flankierten, legte ihm freundschaftlich eine Hand auf die Schulter. Fallon spürte mehr, als dass er es sah, das rasiermesserscharfe kleine Messer, mit dem der Dritte ihm die Geldbörse aufschlitzen wollte.
    Ohne sein eigenes gezwungenes Lächeln zu ändern, stieß er die beiden mit den Ellbogen von sich, so dass sie zur Seite taumelten, machte einen Satz nach vorn, vollführte dabei eine halbe Drehung, riss im Sprung sein Rapier heraus und kam so auf, dass er den dreien in Angriffsstellung gegenüberstand. Er war nicht wenig stolz auf sich, dass er noch immer so beweglich und reaktionsschnell war.
    »Tut mir leid, meine Herren«, sagte er, immer noch lächelnd, »aber ich habe schon eine Verabredung. Und ich brauche mein Geld, ehrlich.«
    Er ließ seinen Blick rasch über den Hof schweifen. Seine Worte riefen beifälliges Spottgelächter hervor. Die drei Diebe wechselten finstere Blicke und schlichen wie geprügelte Hunde in Richtung Tor. Fallon ließ seine Waffe in die Scheide zurückgleiten und setzte seinen Weg fort. Für den Moment hatte er die Menge auf seiner Seite; doch wehe, wenn er versucht hätte, die Diebe zu töten oder festzunehmen oder gar nach dem Arm des Gesetzes zu rufen. Dann wäre sein Leben keinen lumpigen Blech-Arzu mehr wert gewesen.
    Fallon hatte keine Mühe, das dreizehnte Zimmer im zweiten Stock zu finden. Drinnen saß Qais von Babaal, der gerade dabei war, den Rauch von schwelendem Ramandu aus einer kleinen Räucherpfanne zu inhalieren.
    »Nun?« fragte Qais schläfrig.
    »Ich habe über dein Angebot von gestern nachgedacht.«
    »Welches Angebot?«
    »Das mit dem Safq.«
    »Oh. Sag mir nicht, dass weitere Überlegungen deinen schwankenden Mut plötzlich gefestigt haben!«
    »Möglicherweise doch. Schließlich möchte ich in der Tat eines Tages wieder nach Zamba zurück auf meinen Thron, aber für lächerliche tausend Karda …«
    »Welchen Preis hast du dir vorgestellt?«
    »Bei fünftausend könnte ich der Versuchung kaum noch widerstehen.«
    »Du bist verrückt! Genauso gut könntest du den gesamten Staatsschatz des Kamuran verlangen! Aber vielleicht könnte ich das Angebot um – sagen wir mal – hundert Karda erhöhen …«
    So feilschten und schacherten sie weiter, bis Fallon schließlich die Hälfte von dem bekam, was er zuerst verlangt hatte, zuzüglich eines sofort zahlbaren Vorschusses von einhundert Karda. Die zweitausendfünfhundert Karda würden, das war ihm klar, natürlich nicht ausreichen, um ihn wieder auf seinen Thron zurückzubringen. Aber es war immerhin ein Anfang. »Einverstanden, Meister Q … ich meine natürlich, Turanj. Doch da wäre noch etwas.«
    »Und?«
    »Bei einem Angebot dieser Größenordnung wäre es unklug, sich allein auf mündliche Zusagen zu verlassen – wenn du verstehst, was ich meine.«
    Qais hob die Augenbrauen samt Antennen. »Sirrah! Willst du damit andeuten, dass ich, der treue Diener des großen Ghuur von Qaath, dich um deinen Lohn betrügen könnte? Bei der Nase des Tyazan, eine solche Unverschämtheit kann ich mir nicht bieten lassen! Ich bin, der ich bin …«
    »Schon gut, schon gut, beruhige dich wieder. Immerhin könnte ich ja auch einen kleinen Schwindel versuchen, nicht wahr?«
    »Das, du Erdenkreatur, könnte ich mir sehr wohl vorstellen, wäre ich so unbesonnen, dich im voraus zu bezahlen.«
    »Ich hatte eigentlich daran gedacht, das Geld bei einem vertrauenswürdigen Dritten zu hinterlegen.«
    »Du meinst bei einem Treuhänder, hä? Hm. Das wäre eine Idee, aber eine mit zwei offenkundigen Haken. Erstens: Was veranlasst dich zu der Annahme, ich

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