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Der Überläufer: Tweed 3

Der Überläufer: Tweed 3

Titel: Der Überläufer: Tweed 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Sie sagten etwas von einem Mann, der seinen Hund spazierenführte.«
    »Er sitzt dort drüben auf dem Rücksitz des Streifenwagens. Es ist immer ein Mann mit Hund, der in der Nacht Übles entdeckt.
    Einen Drogensüchtigen, der in einer Toreinfahrt seinen letzten Atemzug tut. Oder einen Mann, der nach einer Rauferei erstochen in einem Gäßchen liegt. Oft ist es der herumschnüffelnde Hund, der die Entdeckung macht.«
    »Persson war im Dienst, denke ich?« fragte Tweed.
    Sie standen außer Hörweite der anderen, und Hornberg zupfte an seiner Nasenspitze und suchte im Gesicht des Engländers nach etwas – und Tweed, der wußte, daß Hornberg sich jetzt fragte, wieviel er sagen sollte, blieb wohlweislich still.
    »Ja«, gab der Schwede schließlich zu. »Er beschattete Cord Dillon.
    Ich muß ein Wörtchen mit ihm reden. Ging er einfach auf und davon? Wenn das der Fall war, dann sitzt er im ersten Flugzeug, das außer Landes fliegt.« Er machte eine Pause. »Vielleicht wollen Sie dabeisein, wenn ich ihn befrage?«
    »Sehr freundlich von Ihnen. Das Angebot nehme ich an.«
    »Das Leben ist doch komisch«, sagte Hornberg sinnend. »Sie sagten ›freundlich‹, und ich war drauf und dran,
Sie
zu ersuchen, Schweden zu verlassen.«
    »Und warum, Gunnar?«
    »Meinem Minister gingen die Nerven durch.« Hornberg ahmte seinen Vorgesetzten nach. »›… schließlich sind wir neutral. Ich mag alle diese NATO-Leute wirklich nicht mehr in meinem Territorium …‹ Jetzt kann ich ihn abblocken«, fuhr er mit wilder Befriedigung fort. »Das einzig Gute, was bei diesem Mord herausgekommen ist.«
    »Ich kann Ihnen nicht ganz folgen«, sagte Tweed, obwohl er sehr gut verstand.
    »Um Gottes willen! Irgend so ein Schwein hat einen meiner besten Männer ermordet. Die Sowjets dringen mit ihren Klein-UBooten in unsere Gewässer ein. Sie verletzten mit ihren MIGs unseren Luftraum. Jetzt haben sie eines ihrer Mordkommandos reingeschickt. Glauben Sie, ich nehme das hin? Der Tod von Persson steht eindeutig in Zusammenhang mit der Affäre Procane. Sie sind direkt involviert – also sind Sie uns willkommen, bis wir die Mörder gefunden haben …«
    »Vorausgesetzt, Persson wurde ermordet«, sagte Tweed.
    »Dann sehen wir uns einmal an, ob dieser Pedant von einem Polizeiarzt schon zu einer Meinung gekommen ist. Zeit zu einer vorläufigen Untersuchung hat er jetzt gehabt.«
    Hornberg marschierte auf die Brücke zurück, wo man die Tragbahre mit ihrer bemitleidenswerten Last in den Ambulanzwagen geschoben hatte. Der Arzt war über den Körper gebeugt. Er hob den Kopf, als der SAPO-Chef bei ihm anlangte.
    »Die SAPO übernimmt diesen Fall«, informierte Hornberg Inspektor Holst.
    »Ich dachte mir, daß das so kommt.
«.
    »Also«, fuhr Hornberg, sich an den Arzt wendend, fort, »Doktor Schill, ich will Ihre erste Meinung hören.«
    »Ich hatte nur Zeit für eine sehr oberflächliche Untersuchung«, begann Schill.
    »Sagen Sie’s!« fuhr Hornberg ihn an.
    »Es scheint Mord zu sein. Es gibt eine tödliche Stichwunde im Rücken. Ich finde es eigenartig und interessant – die Waffe, meine ich. Nach meinem ersten Eindruck eine Art von Stilett.«
    »Dann ist es Mord, ich wußte es. Sie sehen, Tweed, ich hatte …«
    Hornberg wandte sich um, aber Tweed war nicht mehr hinter ihm.
    Er war von der Brücke gegangen und wanderte jetzt langsam die Drottninggatan hinauf, aufmerksam beide Straßenseiten betrachtend. Niemand war in Sichtweite, aber er spähte in jeden Ladeneingang. Bei einem blieb er stehen und trat dann hinein.
    Als Hornberg ihn einholte, hockte Tweed auf seinen Fersen und starrte auf den Fliesenboden. Er berührte den Boden mit der rechten Hand und zog sie zurück, als der Schwede bei ihm ankam.
    Tweed blieb in seiner hockenden Stellung.
    »Was machen Sie da?« fragte Hornberg.
    »Schwache Radspuren führen von hier hinüber zum Gehsteigrand, wo der Müllbehälter in den Fluß geworfen wurde. Spuren einer schwarzen Substanz, wie von Koks oder Kohle.«
    »Ich vergaß es Ihnen zu sagen. Wir fanden den Müllmann bewußtlos in einem Ladeneingang. Ohne seine orangefarbene Jacke.
    Er liegt im Hospital, mit einer schweren Gehirnerschütterung.
    Und die Radspuren?«
    »Ich denke, er fuhr vorher mit seinem Wagen über verschütteten Koks oder verschüttete Kohle, die wahrscheinlich von einem Lastwagen gefallen ist. Und hier auf dem Boden ist ein Fleck getrockneten Bluts, glaube ich. Doktor Schill soll sich das einmal ansehen. «
    Tweed zeigte darauf mit

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