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Der Überläufer: Tweed 3

Der Überläufer: Tweed 3

Titel: Der Überläufer: Tweed 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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breiten Pfad unter Pinien dahin, und Laila deutete auf ein eigenartiges, vieleckiges Gebäude mit pagodenartigem Runddach.
    »Das ist das Runde Restaurant. Wäre nett für Sie, heute abend hier das Dinner einzunehmen.«
    »Nur wenn Sie mit mir essen.«
    »Würde ich gerne. Ich glaube, ich nehme jetzt die Tram Nummer vier nach Helsinki hinein und erkundige mich nach den Auslaufzeiten. Sie bleiben hier und ruhen sich aus?« fragte sie besorgt.
    »Ich tu alles, was Sie sagen.«
    »Sie sehen das Gebäude hinter dem Runden Restaurant?«
    Sie zeigte auf ein altes, einstöckiges Bauwerk, das Newman an eine riesige Hütte erinnerte. Es war der älteste Teil des Hotels.
    »Das ist das alte Fischerhaus«, erklärte Laila. »Es stand hier lange vor dem Hotel. Der Architekt war so vernünftig, es stehenzulassen – er hat es einfach innen modernisiert.«
    Sie liefen die breite Stiege hoch, die zum Hotel führte, als die ersten dicken Tropfen fielen. Drinnen zeigte Laila Newman den Weg zum Tunnel, der die beiden Hotelgebäude miteinander verband, und sie trennten sich.
    Der unterirdische Tunnel, der unter der Straße hindurchführte, war zu beiden Seiten mit gerundetem, täuschend nachgemachtem Kalkstein ausgekleidet, so daß der eigenartige Eindruck entstand, man gehe in einem Gletscher. Im Hauptgebäude holte er aus seinem Zimmer das Foto von Alexis und ging zur Hotelrezeption zurück.
    »Eine Verwandte von mir hat hier kürzlich gewohnt«, erklärte er dem Mann hinter dem Pult. »Ihr Name ist Alexis Bouvet. Hat sie eine neue Adresse hinterlassen?«
    Der Gesichtsausdruck des Mannes wurde steif. Er war in keiner Weise begeistert darüber, Informationen über Gäste preisgeben zu sollen. Er schaute im Register nach, erinnerte sich möglicherweise daran, daß Newman eine ganze Suite belegte, und schüttelte dann den Kopf.
    »Unter diesem Namen ist hier niemand vermerkt, Sir.«
    Jetzt konnte Newman nur noch mit der Wahrheit herausrücken.
    Er zog Lailas Zeitung heraus und legte sie mit der Titelseite nach oben aufs Pult. Daneben legte er das Foto aus dem Silberrahmen in seiner Londoner Wohnung.
    »Ich spreche von meiner Frau«, sagte er ruhig.
    »Tut mir leid, Mr. Newman.« Der Mann schaute kurz auf das Bild. »Ja, diese Dame wohnte hier in der Woche, bevor Sie ankamen. Ich erinnere mich gut an sie – eine sehr gutaussehende Frau, wenn ich so sagen darf. Sie bezahlte für eine Woche im voraus und kehrte eines Abends nicht mehr zurück – zwei Tage vor Ablauf ihrer Reservierung. Sie ließ einige Gegenstände in ihrem Zimmer zurück.«
    »Darf ich sie sehen? Es handelt sich um meine Frau.«
    »Das ist mir bewußt, Sir. Ich habe den Namen nicht erkannt, den Sie mir zuerst nannten. Sehen Sie, sie trug sich als Mrs. Alexis Newman ein.«
    »Und diese Habseligkeiten?«
    Der Hotelangestellte wurde verlegen. »Sie wurden einige Stunden vor Ihrer Ankunft von zwei Amtspersonen abgeholt.«
    »Polizei? Vom Präsidium in Pasila?«
    »Nein, Sir.« Die Verlegenheit des Mannes wurde größer. »Es waren zwei Beamte, die eine schriftliche Vollmacht vorlegten, wonach sie berechtigt waren, Mrs. Newmans Besitztümer mitzunehmen. «
    Jetzt erriet Newman, was der Mann meinte, ohne es beim Wort nennen zu wollen. Zwei Beamte. Von der Geheimpolizei, der Schutzpolizei. Natürlich. In Ratakatu. Er ließ das Thema fallen und forschte in anderer Richtung weiter.
    »Hat sie irgend etwas Besonderes getan oder unternommen, während sie hier wohnte? Etwas, was ein wenig aus dem Rahmen fiel?«
    »Eines Morgens, bald nach ihrem Eintreffen, machte sie Gebrauch von dem Hubschrauber-Transportunternehmen. Es gibt einen Hubschrauber, der bei der Anlegestelle am Meer, auf der anderen Seite des Hotels, startet.«
    »Ja, ich weiß. Ist das der Laden dort drüben?«
    Newman deutete auf einen geschlossenen, kojenartigen Schalter in der Empfangshalle. Der Hotelangestellte nickte, und Newman nahm Zeitung und Foto und ging hinüber. Ein dunkelhaariges Mädchen blickte von ihrem Pult hoch, als er durch den offenen Türrahmen trat. Er legte Zeitung und Foto vor sie auf das Pult und redete in bestimmtem Ton, eher mit Behauptungen als mit Fragen operierend.
    »Der Mann am Empfang sagt mir eben, daß Alexis Newman, meine Frau, einen ihrer Hubschrauber gemietet hat. Ich muß wissen, wohin der Pilot sie geflogen hat.«
    »Ja, das ist richtig, Mr. Newman. Aber sie wollte keinen der üblichen Rundflüge unternehmen. Sie mietete den Hubschrauber für eine ganz bestimmte Route. Es war

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