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Der Überläufer: Tweed 3

Der Überläufer: Tweed 3

Titel: Der Überläufer: Tweed 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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ich mit Sarin selbst verhandeln muß.«
    »SAPO in Stockholm.« Jetzt bezog sie sich auf die Geheimpolizei der Schweden. »Die waren sehr hilfsbereit.«
    »Schweden ist eine andere Welt. Sowjetüberläufer, die schwedischen Boden erreichen, werden niemals ausgeliefert. Procane könnte auf der Polroute nach Stockholm wollen. Ist das der Fall, wird ihn auf dem Arlanda-Flughafen ein Empfangskomitee erwarten.«
    »Also bin ich fertig? Oder gibt’s noch etwas zu tun, bevor ich mich an den Mittagstisch begebe?«
    »Eine Sache wäre da noch. Rufen Sie den leitenden Offizier vom Zoll in Harwich an. Ein Mann namens Willie Fairweather. Benützen Sie den Codenamen ›Brauner Seehund‹ – das bin ich. Sie dürfen jetzt lachen. Sagen Sie ihm, innerhalb der nächsten acht bis zehn Tage wird ein estnischer Trawler, die ›Saaremaa‹« – er buchstabierte den Namen – »wegen Maschinenschaden in Harwich einlaufen. Sobald er über Funk das Ersuchen, ins Dock gehen zu dürfen, hereinbekommt, soll er mich bitte anrufen.«
    »Ist so gut wie erledigt.«
    Tweed war dankbar, daß sie keine Fragen stellte. Nur wenige wissen, daß die Esten nicht nur in der Ostsee, sondern, und das gar nicht selten, auch in der Nordsee und im Atlantik fischen. Die Besatzungen dieser Schiffe werden von den Russen auf Herz und Nieren geprüft, aber die Esten sind ein gerissenes Volk und sehr geschickt darin, jene, die sie unter sich als die »sowjetischen Besatzer« bezeichnen, aufs Eis zu führen.
    Tweed tat so, als sei er in eine Akte vertieft, aber er hörte zu, während Monica Fairweather anrief. Große Erleichterung überkam ihn, als sie ihre Aufgabe erledigt hatte. Der Trawler, der nach einer der estnischen Küste vorgelagerten Insel benannt war, spielte in seinem gigantischen Unternehmen eine wichtige Rolle.
    Es war wenige Stunden später am selben Tag. Der Trawler
Saaremaa
kämpfte sich dreißig Seemeilen östlich von Harwich durch schweren Seegang. Der Obermaschinist kam auf die Brücke und erstattete Kapitän Olaf Prii Bericht.
    »Ernste Probleme mit einem der Kessel, Sir.«
    »Und Sie können die Sache nicht selber reparieren?« fragte Prii, ein großer, magerer Mann von fünfundfünfzig Jahren mit stark hervortretenden Backenknochen.
    »Nichts zu machen. Wir müssen einen Hafen anlaufen.«
    »Sehr gut. Ich funke Harwich an. Den Hafen können Sie erreichen, nehme ich an?«
    »Auf einem Fuß hinkend, aber wir schaffen es.«
    Der Rudergänger stand mit dem Rücken zu den beiden Männern und sah daher nicht, wie Prii seinem Chefmaschinisten zuzwinkerte, bevor er mit gewohnt unzugänglicher Miene aus dem Ruderhaus trat.

10
    Gleich einem Wirbelwind kam er hereingefegt. Cord Dillon wurde von Howard um halb acht Uhr abends in Tweeds Büro geführt.
    Howard murmelte etwas wie »die Herren kennen einander ja bereits«, verließ den Raum und schloß die Tür hinter sich. Gottlob, er gehört ganz Ihnen, sagte sein Gesichtsausdruck.
    Der Vizedirektor der CIA war ein großer wohlgebauter Mann von fünfzig mit kantigem Gesicht. Unter einem Schöpf braunen Haars saß im glattrasierten Gesicht eine kräftige Nase unter auffallend blauen, eiskalten Augen.
    Eingefallene Wangen betonten die Backenknochen, der Mund war schmal, mit verkniffenen Lippen. Er hatte buschige Augenbrauen und bewegte sich für einen schweren Mann so, als habe er Federn in den Beinen. Ähnlich wie Lysenko strahlte er große physische Energie aus, doch war diese hier beherrscht durch Selbstkontrolle und Selbstdisziplin.
    Er trug einen dunkelgrauen Anzug, ein weißes Hemd und eine einfarbige dunkelgraue Krawatte. Seine Kleidung war sauber, tadellos gebügelt, doch war er schwerlich ein Mann von Eleganz.
    Er trug sich wie ein Mann, der Kleidung als notwendiges Beiwerk, nicht aber als wichtig empfand. Sein Auftreten war selbstsicher.
    Er ließ seine Tasche in den Armsessel fallen, und Tweed erkannte, daß er es nicht der Mühe wert gefunden hatte, ins Hotel zu gehen.
    Zuerst das Geschäft, hieß es bei Mr. Dillon.
    »Wir müssen unter vier Augen miteinander reden«, sagte er zu Tweed und warf einen Blick auf Monica.
    »Wenn ich nicht da bin, ist Monica Ihr Gesprächspartner«, sagte Tweed freundlich und erhob sich, um Dillon die Hand zu schütteln. »Monica, das ist Mr. Cord Dillon.«
    »Hallo.« Dillon nickte, zog sich einen Stuhl näher an Tweeds Schreibtisch heran, setzte sich und zündete sich eine Zigarette an.
    »Howard sagte mir, Sie seien damit befaßt, diesen Adam Procane

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