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Der Überläufer: Tweed 3

Der Überläufer: Tweed 3

Titel: Der Überläufer: Tweed 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sind Sie hier?«
    »Weil ich will, daß Sie mir dabei helfen sollen, ohne den VisumUnsinn über den Meerbusen zu kommen.«
    Newman schleuderte ihm die Antwort ohne Warnung entgegen, und Mauno verschluckte sich. Er stellte die Tasse hastig ab und betupfte sich mit dem Taschentuch die Lippen, dabei Newman entgeistert anstarrend.
    »Das ist ganz unmöglich. Sie haben doch um Gottes willen nichts derart Gefährliches im Sinn?«
    »Ich wette, Sie halten Kontakt mit Tallinn und machen gelegentlich dienstliche Ausflüge dorthin. Ich möchte, daß Sie mich mitnehmen. «
    »Ganz unmöglich«, wiederholte Mauno.
    »Ich bin britischer Journalist – kein Amerikaner. Und wenn die da drüben alles archivieren, was über sie geschrieben wird – und ich weiß, daß sie es tun –, dann werden sie auf einen Artikel stoßen, den ich vor ein paar Monaten mit dem Titel ›Wer kreist wen ein?‹ geschrieben habe. Darin argumentiere ich, daß sie sehr wohl Grund hätten, besorgt zu sein, mit Europa im Westen, China im Osten und US-Raumstationen, die in Bälde ihr Land kreuz und quer überfliegen werden.«
    »Ich bin sicher, Sie hatten bei dem Artikel eine feste Absicht in der Hinterhand.«
    »O ja. Ich wollte ein Visum für Leningrad bekommen, wo ich eine Kontaktperson hatte. Aber das ist jetzt unwichtig. Wichtig ist, daß der Artikel archiviert ist. Die Russen wollen vielleicht bald ihren harten Kurs gegenüber dem Westen mäßigen. Ein wohlwollender Bericht über ihre Modellrepublik Estland könnte ihnen da sehr nützlich sein.«
    »Und warum wollen Sie nach Tallinn fahren?«
    »Das sage ich Ihnen, wenn Sie die Fahrt arrangiert haben.«
    »Was nie der Fall sein wird! Es tut mir leid, Bob, aber das kann ich nicht machen. Aber vielleicht gibt es eine andere Möglichkeit für mich, Ihnen behilflich zu sein. Inoffiziell, Sie verstehen? In einem solchen Fall rufen Sie mich sofort an. Die Nummer ist dieselbe wie bisher. Ich bin sicher, Sie haben Sie noch«, fügte er mit trockenem Lächeln hinzu.
    »Ich werde es im Auge behalten.«
    »Und essen wir bald einmal zusammen zu Mittag? Ich kann Sie hier erreichen? Und ich überwache Sie nicht«, log Mauno ebenso ungeniert wie Newman.
    »Das ist eine feste Abmachung.«
    General Lysenko, der gerade von seiner Leningrader Freundin kam, stürmte wütend in sein Büro. Die schweren Stiefel hämmerten auf den Fußboden, er riß sich den Uniformmantel vom Leibe und schleuderte ihn auf die Couch.
    »Rebet! Was ist so dringend, daß Sie mich von einer wichtigen Verabredung wegholen müssen?«
    »Gott sei Dank, daß Sie kommen«, erwiderte Rebet ruhig. »Man sagte mir, Sie wären zu erreichen. Unsere Londoner Beobachtungsposten melden von Heathrow die Ankunft nicht eines, sondern zweier hochrangiger Amerikaner. Cord Dillon, Vizedirektor des CIA, und der äußerst einflußreiche Sicherheitsberater Stilmar.«
    »Sie kamen gemeinsam?«
    »Nein, getrennt. Dillon kam Montag an, Stilmar heute. Bei Dillon ist die Meldung irgendwo im bürokratischen Dickicht hängengeblieben. Das Radiosignal aus der Botschaft in Kensington Palace Gardens erreichte Moskau vor einer Stunde, und sie haben mir die Neuigkeit sofort telefonisch mitgeteilt.«
    »So!« Lysenko stolzierte zu seinem Lieblingsplatz am Fenster und blieb dort stehen. »Ich hatte recht, die genaue Überwachung aller Flüge aus den Vereinigten Staaten anzuordnen. In diesem Geschäft, Genosse, muß man zuallererst lernen, schneller zu denken als der Gegner!«
    »Ich habe die Information an Oberst Karlow in Tallinn durchgegeben«, informierte Rebet seinen Chef.
    »Warum, zum Teufel, haben Sie das getan?«
    »Weil Sie mir gesagt haben, Sie hätten Karlow mit den Nachforschungen in der Sache Procane betraut«, antwortete Rebet ruhig.
    »Einer dieser Männer – Dillon oder Stilmar – könnte Adam Procane sein. Karlow kann doch sicherlich seine Aufgabe nur erfüllen, wenn er im Besitz der neuesten Daten ist?«
    »In Zukunft besprechen Sie sich vorher mit mir, wenn Sie Informationen nach Tallinn durchgeben wollen. Von London ist es ein weiter Weg bis Tallinn.«
    »Nicht wirklich«, entgegnete Rebet. »Die British Airways haben einen direkten täglichen Nonstopflug nach Helsinki. Die finnische Hauptstadt ist nur eine Bootsfahrt von Tallinn entfernt. Sollten wir nicht auf einen englischen Namen ein Visum vorbereiten für den Fall, daß Procane in Helsinki eintrifft? Wir könnten den Platz für das Foto vorläufig frei lassen.«
    »Ein ausgezeichneter Vorschlag. Lassen

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