Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Überläufer: Tweed 3

Der Überläufer: Tweed 3

Titel: Der Überläufer: Tweed 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
gab Freddie die anderen zurück.
    »Hier sind die Adressen in Paris, Genf, Frankfurt und Brüssel.
    Geben Sie diesen Leuten je ein Bild. Ich habe sie angerufen, sie wissen also, was sie bekommen. Monica hat Ihre Flugkarten. Es wird ein bißchen eine Hetzjagd – aber wir haben genug Zeit eingeplant, daß Sie vom Flughafen ein Taxi nehmen, die Bilder abliefern und zum Flugplatz zurückfahren, um die nächste Maschine zu erreichen.«
    »Verstanden.« Freddie schaute auf die Liste. »Nur zur Sicherheit: ist einer dieser Flughäfen Meilen von der Innenstadt entfernt?«
    »In Paris und Frankfurt – das wissen Sie selbst. Aber wir haben zusätzlich Zeit eingeplant. Genf und Brüssel sind nahe. Der Mann, den Sie fotografiert haben, wird vor Ihnen in Paris sein – er besteigt soeben in Heathrow die Maschine. Aber von da ab müßten Sie ihm stets voraus sein. Sie wissen, wo die Rue des Saussaies ist?«
    »Nahe beim Elysée-Palast und praktisch neben dem Innenministerium. Ich laß das Taxi warten, während ich liefere, und fahre damit direkt zum Flughafen zurück. Nicht nötig, mich zu melden, nehm ich an?«
    »Sie tun nur Ihren Job. Und danke.«
    Monica wartete, bis sie allein waren, und stellte dann ihre Frage.
    »Was haben Sie jetzt vor?«
    »Fotos von diesem Theatermenschen Stilmar an Leute wie Loriot von der französischen Spionageabwehr schicken. Seine Leute überwachen bereits die Flughäfen, und innerhalb weniger Stunden wird er nach Stilmar Ausschau halten. Wenn der versucht, ein Flugzeug nach dem Osten zu besteigen, wird man ihn unter einem Vorwand aufhalten.«
    »Mein Gott! Das wäre eine Sensation!«
    »Keine Sensation«, erwiderte Tweed. »Er wird unter Bewachung nach London gebracht und hier in eine Maschine gesetzt, die in die Staaten zurückfliegt. Alles sehr leise und diskret.«
    »Glauben Sie wirklich, er ist Procane?«
    »Jeder kann Procane sein.«
    Eine halbe Stunde später kam Cord Dillon an.
    »Die Information stimmt«, sagte er zu Tweed, während er sich in den ledernen Armsessel niederließ, ein Bein über die Armlehne legte und sich eine Zigarette anzündete. »Ich habe in der Pariser Botschaft alle Nähte fest zugemacht. Nur zwei Menschen kennen überhaupt den Namen Procane: der Militärattaché und mein Hauptagent.«
    »Welche Information?« fragte Tweed.
    »Der Attaché hat Kontaktleute, die er in der Bar des ›Meurice‹ trifft. Einer von ihnen heißt André Moutet und ist Buchmacher.
    Sein wahres Einkommen macht er mit kleinen Fingerzeigen, die er vom Personal der Botschaften kriegt. Da wandert laut Attaché eine Menge Geld von einer Hand zur anderen. Die Sowjets erwarten, daß Procane überläuft. Aber wir sind auf der falschen Fährte.
    Wenn er hier ankommt, wird er über Skandinavien hinübergehen. Ich habe bereits Agenten nach Dänemark und Schweden transferiert. Wie Sie sicher wissen, unterhalten wir enge Beziehungen zur SAPO, der schwedischen Geheimpolizei.« Dillon nahm einen langen Zug aus seiner Zigarette. Für einen Vizedirektor war es eine lange Rede. »Ich glaube, mein Trip hat sich ausgezahlt«, schloß er.
    »Scheint so – vorausgesetzt, dieser Mann – Moutet, sagten Sie? – ist verläßlich.«
    »Der Attaché sagt, er ist Goldes wert.«
    »Was ist also Ihr nächster Schritt?«
    »Ich habe für die Abendmaschine nach Kopenhagen gebucht.«
    »Und wo liegen die Grenzmarken im Osten?«
    »Darf ich es auf der Karte an der Wand einzeichnen?«
    Dillon stand auf, zog einen Kugelschreiber heraus und ging hinüber zur Wandkarte. Er zog entlang der Ostküste Schwedens am Bottnischen Meerbusen, gegenüber der finnischen Küste, eine Linie. Neben der Karte stehenbleibend, fuhr er fort.
    »Bevor ich hierherkam, habe ich Washington angerufen. Das hier ist die Demarkationslinie, die von jetzt an kein US-Amerikaner mehr überschreiten darf.«
    »Finnland?« fragte Tweed.
    »Verbotenes Territorium – zu nahe an Rußland. Wir müssen Procane finden und aufhalten, bevor er Stockholm verläßt. Das war’s, Tweed.«
    Im
Hesperia
in Helsinki hörte Newman das leise Klopfen an seiner Tür, er sperrte auf und öffnete. Mauno Sarin lächelte, schlüpfte durch den Türspalt und hielt ihm die Hand hin.
    »Es muß zwei Jahre her sein, daß wir uns zuletzt gesehen haben, Bob.«
    »Stimmt. Und welchem Umstand verdanke ich diesen Besuch? Sie haben nicht lange gebraucht, mich hier zu finden.«
    Newman gab sich kalt und abweisend. Er blieb stehen, während Mauno sich im Schlafzimmer umsah. Der Finne hatte

Weitere Kostenlose Bücher