Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Überläufer: Tweed 3

Der Überläufer: Tweed 3

Titel: Der Überläufer: Tweed 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
schaute aus dem Fenster.
    »Verschiedene europäische Hauptstädte zu besuchen, um die gegenwärtige Meinung zu erkunden.« Sie wandte ihm ihren Blick direkt zu und lächelte. Tweed spürte die Anziehungskraft, die diese lebenssprühende Person auf ihn ausübte. Diese Frau ist gefährlich, dachte er und erwiderte ihren Blick.
    »Es gibt mehr und mehr Gerede – und auch Besorgnis – in Washington über eine Person namens Adam Procane«, fuhr sie fort.
    »Mann oder Frau?« fragte er schnell.
    »Ein Mann, nehme ich doch an.« Sie zeigte sich überrascht über seine Frage. »Mit diesem Namen.«
    »Hinter einem Code-Namen könnte sich eine Frau verbergen.«
    »Sie glauben also, es ist ein Code-Name?«
    »Kennen Sie jemand dieses Namens in Washington? Oder anderswo?«
    »Man hat mir gesagt, daß Sie ein Vollprofi sind«, bemerkte sie und nahm sich etwas von dem geräucherten Huhn, das soeben serviert worden war. »Nein, ich kenne niemanden, der Procane heißt.
    Beunruhigend daran ist, daß auch sonst niemand einen Procane kennt.«
    »Was darauf hindeutet, daß Procane ein Code-Name ist – falls Procane existiert. Aber ich wollte Sie fragen, welcher Teil Europas auf Ihrem Programm steht. Eine Frau wie Sie hat jede Stunde ihrer Reise verplant, bevor sie Washington verläßt.«
    »Sie wissen mit Frauen umzugehen, nicht wahr? Das hat man mir nicht gesagt.«
    »Und Sie haben meine Frage noch immer nicht beantwortet.«
    »Sie haben doch wohl von den sowjetischen Klein-U-Booten gehört, die in den Schwedischen Archipel bis nahe an eine wichtige Flottenbasis eindrangen? Nach unserer Information legen die Schweden jetzt ihre Neutralität ein wenig ab – sie sind wütend auf die Russen. Ich habe eine Idee. Warum kommen Sie nicht mit?«
    »Wohin?«
    »Nach Stockholm. Ich fliege morgen.«
    »Sind Sie ihrem Charme erlegen?« erkundigte sich Monica, als Tweed kurz vor fünf ins Büro zurückkehrte. »Sie blicken so verträumt.«
    »Sie will, daß ich mit ihr morgen nach Stockholm fliege.«
    »Oh, ich verstehe.«
    Monica fand plötzlich unter ihren Papieren etwas, das sie angestrengt studierte. Tweed zog seinen feuchten Burberry aus – es hatte leicht zu regnen begonnen, ein nebelartiger Regen vom Meer, der einem das Gesicht näßte. Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch.
    »Nein, Sie verstehen gar nichts. Das bedeutet nur Mehrarbeit. Die Kompaßnadel zeigt wie verrückt in Richtung Skandinavien. Wir haben Cord Dillon, der auf dem Weg nach Kopenhagen ist. Beim Lunch erfahre ich von Helene Stilmar, daß sie nach Stockholm fliegt. Das sind zwei Kandidaten, die in Frage kommen, Procane zu sein und die Route nach Rußland über Skandinavien zu nehmen.«
    »Procane kann doch sicher nicht eine Frau sein?«
    »Können Sie sich vorstellen, wie viele Informationen Helene in ihrem hübschen Kopf mit sich herumträgt – wenn man zusätzlich bedenkt, wer ihr Gatte ist?«
    »Stilmar wird über seinen Job nicht reden«, meinte Monica bestimmt.
    »Da kann man nie sicher sein. Sie ist seine zweite Frau.«
    »Was hat das damit zu tun?«
    »Ich habe bemerkt, daß Männer mit größerer Wahrscheinlichkeit ihren zweiten Frauen vertrauen. Der neue Start, wie die Amerikaner das nennen. Und sie ist eine äußerst attraktive Person.«
    »Sie sind ja richtig verknallt in sie.«
    »Sie würden anders denken, wenn Sie unsere Unterhaltung beim Essen gehört hätten. Es war wie ein Degengefecht – und sie ist Expertin, wenn’s zum Fechten kommt.«
    »Sie legen sich schon wieder ins Zeug!«
    »Ich bin noch nicht am Ende! Ich brauche dringend ein gutes Foto von Helene Stilmar – zum Zwecke weitester Verbreitung. Kopf und Schultern – man wird es sehr vergrößern müssen. Unser Fotograf wird ihr nicht so nahe kommen können, ohne daß sie es merken würde.«
    »Ich sehe überhaupt nicht, wie und wo er in ihre Nähe kommen können wird.« Monica blickte von ihrem Notizblock hoch, auf den sie kurze Bemerkungen geschrieben hatte.
    »Das ist leicht. Wir machen das mit der Zwei-Mann-Methode.
    Freddie ist noch mit den Stilmar-Bildern unterwegs. Ist Harry Butler greifbar?«
    »Ja. Er war zufällig in der Halle, als sie eintraf und führte sie herauf. Also weiß er, wie sie aussieht.«
    »Um so besser. Er kann gut mit einer Kamera umgehen. Also, sie wird im ›Dorchester‹ wohnen – Stilmar sagte, er wohne da. Ich glaube, ich werde ihr einen großen Blumenstrauß schicken.«
    »Samt Billet doux? ›In Liebe‹?«
    »Nicht ganz so. Auf dem Kärtchen wird nur

Weitere Kostenlose Bücher