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Der Überläufer: Tweed 3

Der Überläufer: Tweed 3

Titel: Der Überläufer: Tweed 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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stehen: ›Bon voyage.
    Tweed.‹ Und ich will, daß dieses Kärtchen im Strauß versteckt wird, so daß sie danach suchen muß.«
    »Was haben Sie vor?«
    »Harry, der Mann mit der Kamera, nimmt sich einen zweiten mit.
    Am besten Adams. Adams fragt nach Helene Stilmar und besteht darauf, daß sie ins Foyer herunterkommt. Er hat nämlich seinen Wagen falsch geparkt und muß sich etwas einfallen lassen. Adams ist der Mann, der die Blumen liefert. Er präsentiert ihr den Strauß und sagt, er muß eine Empfangsbestätigung haben. Da ich Helene jetzt ein bißchen zu kennen glaube, nehme ich an, daß sie voller Neugierde sein wird, wer ihr die Blumen geschickt hat. Sie wären es auch. Sie wird im Strauß nach der Karte wühlen. Das gibt Harry genug Zeit, seine Bilder zu schießen, ohne daß sie es merkt.«
    »Ich wußte nicht, daß wir diese Methode je angewendet hätten.«
    »Haben wir auch nicht. Habe ich mir soeben ausgedacht.«
    Der kurze Regenschauer ging vorüber, und die Sonne schien wieder. Newman stand im Süd-Hafen auf dem Gehsteig gegenüber dem Silja-Pier und machte mit seiner Voigtländer wie ein Tourist Aufnahmen. Es war ungefähr halb elf Uhr vormittags, und es sah ganz nach einem schönen Herbsttag aus.
    Die
Georg Ots
war bereit zur Abfahrt. Laila stand am Pier und schwatzte mit einem jungen Matrosen, der eben das Haltetau losmachte. In der rechten Hand trug sie eine große Botentasche.
    Sie sah sich um und zum Schiff hoch, bevor sie ein Päckchen herausnahm und es dem Matrosen zusteckte. Er verbarg es unter seiner schweren Windbluse, warf das Tau zu Boden und wandte sich zur Gangway, während Lajla die Straße überquerte und am Wasser entlang stadtauswärts schlenderte. Newman ging langsam hinter ihr her und holte sie erst ein, als sie außer Sichtweite des Schiffes waren.
    »Ich glaubte wirklich nicht, daß es gelingen würde«, gab Laila zu.
    »Als ich damals versuchte, einen von ihnen auszufragen, wäre ich nicht auf die Idee gekommen, ihm so eine Art von Geschenk anzubieten.«
    Auf Newmans Vorschlag hatte sie in ihrer Tasche eine Auswahl von Pop-Platten versteckt gehabt – sie waren in dem Päckchen gewesen, das sie dem Matrosen gegeben hatte. Für den Fall, daß der Mann älter gewesen wäre, enthielt ihre Tasche auch noch eine Kiste Havanna-Zigarren und mehrere Zigarettenpackungen.
    »Was erfahren?«
    »Ja. Zuerst wollte er überhaupt nichts sagen – bis ich ihm von den Platten erzählte. ABBA, Michael Jackson und so weiter. Dem Köder konnte er nicht widerstehen.«
    »Und was hat er Ihnen gesagt.«
    »Sie hatten recht. Sie wissen alles über die Passagiere, bevor die auch nur in die Nähe des Schiffes kommen. Sie prüfen die VisumAnsuchen sehr genau. Wenigstens glaube ich, daß er das sagte – es ist nicht leicht, jedes estnische Wort zu verstehen.«
    »Noch etwas?«
    »Und auch damit hatten Sie recht. Bei jeder Überfahrt haben Sie einen GRU-Mann in Zivil an Bord, der die Passagiere beobachtet.
    – Es wäre schön und außerdem still, wenn wir da hineingingen.«
    Sie bogen von der Uferstraße ab und gingen in den großen, hügeligen Park, den Takala ihm vom Hubschrauber aus gezeigt hatte. Wie hieß er doch? Quellen-Park.
    Ein Netzwerk von Wegen lief zwischen den Föhren bergauf und bergab. Junge Mädchen und Burschen joggten an ihnen vorbei.
    Laila führte ihn zum höchsten Punkt am äußersten Ende der Halbinsel, und sie blieben stehen, um das weite Hafenpanorama und die Sicht auf das von vielen Inseln betupfte Meer in sich aufzunehmen.
    »Passen Sie auf, wo Sie hintreten«, warnte Laila.
    Sie standen auf einer Granitkuppe, und die frische Brise fuhr durch ihr Haar. Newman machte einige vorsichtige Schritte vorwärts und sah den Grund für ihre Warnung. Sie standen am Rande des massiven Felsens, der hier in einem Steilabfall endete.
    Unter ihnen war nichts als freier Raum, da der Fels senkrecht etwa fünfundzwanzig Meter abfiel bis zu einem geteerten Weg, der sich zur Straße hinabwand, die die Halbinsel umsäumte. Es war still hier und entlegen, kein Mensch war in der Nähe.
    »Sie sehen, was ich meine?« rief Laila. »Ein Schritt weiter und wir reden nie mehr miteinander. Es hat Unfälle gegeben, Betrunkene, die in der Nacht hier heraufkamen und in die Ewigkeit stolperten.«
    An diese Worte Lailas sollte Newman sich später einmal erinnern.

15
    »Die Aufnahmen von Ihrer Helene sind bereit zum Versand«, informierte Monica Tweed. »Und sie ist wirklich gut getroffen.«
    »Senden Sie sie

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