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Der Ultimative Ratgeber Für Alles

Der Ultimative Ratgeber Für Alles

Titel: Der Ultimative Ratgeber Für Alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Nuhr
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die das System am Laufen halten. Buchhalter, Aufseher, Bau-und Feldarbeiter sowie Sklaven und Bäckereifachkräfte arbeiten zum Wohle der Allgemeinheit - also für Geld.
    Sollten Sie diese Zeit noch selbst erlebt haben, habe ich folgenden Ratschlag für Sie, der im Grunde für alle gilt, die über 5000 Jahre alt sind: STEINALTE GESTALTEN SIND ZWAR BERECHTIGT, EINE Ü-DREISSIG-PARTY AUFZUSUCHEN, SOLLTEN DIES ABER, WENN IHR ZUSTAND DEM EINER ÄGYPTISCHEN MUMIE GLEICHT, TUNLICHST UNTERLASSEN! Wenn es beim Husten staubt, ergibt es keinen Sinn mehr, sich einen heißen Feger aufzureißen, der vielleicht nicht einmal 70 Lenze zählt. Stress führt schneller zum Herzstillstand, als man glaubt. Laden Sie sich lieber ein paar Zeitgenossen aus der Bronzezeit ein und veranstalten Sie eine Ü-3990-Party. Da gibt es mit Sicherheit viel zu erzählen. Dies nur als kleiner Hinweis nebenbei .

    Dieses Gebiss eines seleukidischen Satrapen stammt angeblich aus dem 2. Vorchristlichen Jahrhundert und wurde in Baktrien (Asien) gefunden. Vielleicht ist es aber auch aus Marzipan und kommt vom Konditor um die Ecke. Man kann nicht alles wissen.

    Wo war ich? Bei den Sumerern!
    Die fortgeschrittene Gesellschaft der ersten altorientalischen Kulturen hat nicht mehr viel mit dem primitiven Rudel gemein, aus dem der Mensch einst aufgebrochen war. Aus Jagen und Sammeln entwickelten sich Befehlen und Folgen sowie Handeln und Bescheißen.
    Betrug ist heute umsatztechnisch eine der wichtigsten Sparten in der Weltwirtschaft -neben Drogenhandel, Schutzgelderpressung und der Bestatterbranche. Gestorben wird immer. Macht beruht auf Gewalt. Diese schöne Tradition hat sich bis heute erhalten, auch wenn das nicht gern gehört wird. Wir glauben gerne, dass alles gerecht geregelt gehört, und das ist richtig so! Oft wird aber vergessen, dass selbst der frommste und gerechteste Wunsch nur dann erfüllt wird, wenn es eine machtpolitische Grundlage gibt.
    Kinder wissen das. Sie brüllen und schlagen, um zu kriegen, was sie wollen. WENN SIE AUCH IRGENDWANN EINMAL IRGENDETWAS ABBEKOMMEN MÖCHTEN, LERNEN SIE VON IHREN KINDERN: LASSEN SIE STURZBÄCHE AUS IHREN AUGEN STRÖMEN UND WERFEN SIE SICH AUF DEN BODEN! Entweder Sie bekommen, was Sie wollen, oder Sie werden eingeliefert. Im letzteren Fall müssen Sie sich zumindest nicht vorwerfen lassen, nicht alles versucht zu haben.
    Zu den dümmsten Ratschlägen der Neuzeit gehört die Forderung: Kinder an die Macht! Man sieht auf unseren Spielplätzen, wohin das führen würde: Die Macht ginge dann nicht vom Volke aus, sondern von der Schippe, mit der ein Dicker den Schmächtigen den Schädel ausklopft. Wo Kinder herrschen, herrscht Gewalt.
    Es ist häufig die Rede von Gewalt gegen Kinder. Selten wird dagegen darüber gesprochen, mit welchen perfiden Maßnahmen Kinder ihre Eltern terrorisieren. In einem durchschnittlichen Waldorfkindergarten werden Erwachsene weit häufiger von Kindern geschlagen als umgekehrt. Kinder bekommen am Küchentisch das dickste Stück Fleisch, und ihnen wird zuerst aufgetan. Sie ersetzen also den Patriarchen früherer Tage. Sie bestimmen die Freizeitgestaltung und sind durch psychologische Kriegsführung in der Lage, die elterliche Ehe zu trennen, wenn die Verbindung ihnen keinen Nutzen mehr bringt. Sind die Elternteile erst einmal auseinander, ist es ein Leichtes, die Separierten durch Erpressung auszuquetschen. Einem objektiven außerirdischen Beobachter wird nicht entgehen: Kinder sind die dunkle Seite der Macht!
    An dieser Stelle vielleicht ein gut gemeiner Ratschlag zum Thema »Gewalt«: WENN EIN GROSSER BEWAFFNETER MIT DEM GESICHTSAUSDRUCK EINER PRESSLUFTRAMME DEN WUNSCH AUSSPRICHT, SIE MÖGEN BEISEITETRETEN, FOLGEN SIE SEINEN ANWEISUNGEN. Sturheit ist etwas für die schönen Augenblicke im Leben, in denen man von stark tätowierten Messerträgern unbeobachtet ist. Der Ruf »Isch mach disch voll Opfer!« bringt selten Gutes mit sich.
    Was können wir daraus lernen für die Politik? Nun: Selbst wenn wir es noch so gut meinen und ehrliches Interesse haben an sozialem Ausgleich und Gerechtigkeit, die Menschliche Gesellschaft ist keine Selbsthilfegruppe. Wir müssen damit rechnen, dass nicht alle gute Absichten hegen, vor allem, wenn sie mit schwerer Artillerie vorbei schauen.
    Insofern ist es gut, wenn man schon im frühen Alter den Glauben verliert an eine Gesellschaft aus Gleichgesinnten, die in einer riesengroßen Wohnküche zu Millionen miteinander über den Putzplan der nächsten Wochen

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