Der Ultimative Ratgeber Für Alles
verlegen!
Natürlich ist die Liebe das Schönste auf der Welt, das muss gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit gesagt werden, jener wunderbaren Zeit vor dem großen Lichterfest! Und wenn man den Spekulatiusauslagen Glauben schenken darf, dann ist bei uns grundsätzlich immer Vorweihnachtszeit, wenn man vom 25. und 26. Dezember absieht, also auch im Derz, Aprai oder Junember. Die Liebe hat also ganzjährig Konjunktur.
Gemeint ist an dieser Stelle nicht die Liebe zu einem Kind, einem Stoffbären oder einem elektronischen Musikabspieler, sondern die Liebe zu einem Mann oder einer Frau oder den anderen Wesen, die die Welt für uns bereithält, vor allem in Berlin, San Francisco oder auf Ibiza, je nachdem. Tiere sollen an dieser Stelle aber explizit ausgenommen werden! Es gibt auch in diesen Tagen noch Grenzen der Normalität! Und auch ein Schaf sollte Gelegenheit haben, sich seine Geschlechtspartner selber auszusuchen!
Damit möchte ich nichts gegen den Berufsstand des Hirten sagen! Ich verstehe auch, dass diese Tätigkeit eine besondere Begabung zum Alleinsein erfordert, die vielleicht manch einer nicht sein Leben lang durchhalten kann! Das ist bedauernswert. Dennoch sollte sich auch ein einsamer Schäfer grundsätzlich fragen, ob es noch andere Handlungsperspektiven gibt als den letzten Ausweg . Das gilt im Übrigen auch für Oberhirten!
In der Lyrik des 20. Jahrhunderts heißt es: »Die Liebe ist ein seltsames Spiel.« Und seit es das Internet gibt, wissen wir: Das stimmt! Es passieren seltsame Dinge da draußen! Wenn man nüchtern betrachtet, was im World Wide Web oder auf dem Handy eines durchschnittlichen Dreizehnjährigen an Sexualpraktiken dargestellt wird, gewinnt man den Eindruck, dass zärtliche Liebe eine Perversion ist, die mit dem Ende der Romantik im 19. Jahrhundert in Vergessenheit geraten ist.
Ich gebe zu, dass es selbst für mich, obwohl ich in der Stadt aufgewachsen bin, nicht leicht ist, mich in alles hineinzudenken, was auf dieser Welt möglich ist. Gerade im Bereich der körperlichen Liebe gibt es offenbar weit mehr, als sich der mit durchschnittlichen Geschlechtsorganen Ausgestattete vorzustellen vermag. Vieles ist ja auch unerforscht.
Ich kenne jedenfalls persönlich niemanden, der mit Fug und Recht von sich behaupten kann: Ich bin trisexuell. Jedenfalls würde ich so jemandem nicht meinen Rauhaardackel ausleihen, nicht aus moralischen Gründen, sondern im Sinne der Fürsorge. Ich will das Tier ja nicht auf links gekrempelt wiederkriegen!
Tipp: Sexuelle Freiheit endet, wo die körperliche Selbstbestimmung des anderen auf dem Spiel steht. Deshalb gilt: TIERE SOLLTEN VOR DEM SEX GEFRAGT WERDEN, OB SIE MIT DEN GEPLANTEN TÄTIGKEITEN EINVERSTANDEN SIND!
Ich habe im Übrigen gar keinen Rauhaardackel. Das hat allerdings mit diesem Buch hier nichts zu tun. Ich sage dies nur, weil ich nicht erleben möchte, dass ich mir hier allergrößte mühe gebe, Ihnen gute Ratschläge zu erteilen, und das Einzige, was zurückkommt, sind Fragen wie: »Wie alt ist Ihr Dackel?« »Hat er auch dieses Bandscheibenproblem?« Oder: »Was sind das für Menschen, die so ein armes Tier an der Autobahnraste zurücklassen?« Ich weiß es nicht. Ich kenne diese Leute nicht. Und wenn ich einen davon erwische, werde ich ihm Prügel androhen, sofern er nicht signifikant kräftiger ist als ich.
SETZEN SIE HUNDE NICHT AN DER AUTOBAHNRASTSTÄTTE AUS, SONDERN IN DER NÄHE DER TSCHECHISCHEN GRENZE. SIE KÖNNEN SICH DORT ZU WÖLFEN ZURÜCKENTWICKELN UND ZUR ARTENVIELFALT IN EUROPA BEITRAGEN.
Wo waren wir? Bei der Liebe! Vereinfachen wir die Sache und beschränken wir unsere Betrachtung auf Mann und Frau. Das soll keine Diskriminierung sein. Natürlich geht auch Mann und Mann, Frau und Frau sowie Frau, Frau und Mann, Mann, Mann und Frau oder Männer und Frauen sowie Mann, Frau, Frau, Mann und Frau, aber auch Frauen ab 40 aus Ihrer Umgebung. In Zeiten des Antidiskriminierungsgesetzes sollte man niemanden auslassen, wenn man sichergehen will, nicht vor Gericht zu landen.
Es ist heute manchmal auch schwer zu sagen, wer was ist, weil ja eine Person, wenn sie beispielsweise chromosomentechnisch männlich ist, aber keinen Androgenrezeptor besitzt, einen weiblichen Phänotypen entwickelt. Aber lassen wir das mal außen vor. Der Hoden entwickelt sich ja erst in der 6. oder 7. Schwangerschaftswoche (beim Kind, nicht bei der Mutter!), und vorher sollte man über Liebe gar nicht nachdenken.
Die Liebe an sich ist etwas ganz Großartiges,
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