Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)
genauso dunkel waren, wie es seine Haut war.
Darum waren die Jahre, die er auf der Burg seines Vaters leben musste auch kein Zuckerschlecken. Wenigstens so lange, bis er gelernt hatte sich zu behaupten und stark geworden war. Jetzt wagte es kaum noch jemand ihn zu provozieren oder offen zu verspotten. Nur änderte das nichts daran, dass weiterhin gestarrt wurde, wenn er zum ersten Mal irgendwo auftauchte.
Im Grunde genommen war er seinem Vater sogar fast so etwas wie dankbar. Er hatte ihn zwar nie wirklich als seinen Sohn gesehen oder ihn offiziell anerkannt, aber er hatte ihm zumindest eine gute Ausbildung zukommen lassen. Damit war es ihm möglich, sich auf diese Weise seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Dante legte jedoch keinen Wert darauf, dass ihn irgendjemand mit dem Ort in Verbindung brachte, an dem er aufgewachsen war. Darum hatte er den Namen seines Vaters, der ihm sowieso nie wirklich zugestanden hatte, abgelegt als der alte Kreuzritter starb. Als er die Burg verließ, die er als einzige Heimat kannte, hatte ihm niemand Adieu gesagt oder bedauert, dass er ging. Erleichterung war wohl das vorrangige Gefühl seiner legitimen Halbgeschwister, ihn endlich los zu sein. Ein Gefühl, das Dante von ganzen Herzen erwidert hatte.
Doch hier und heute spielte das alles keine Rolle mehr. Vor ihm lag eine neue Herausforderung. Er würde nicht nur darum kämpfen einen Preis zu erringen sondern vor allem um die Möglichkeit, ein paar ruhige Monate auf einer Burg zubringen zu können. Ein geregeltes Leben hatte doch einen gewissen Reiz, wenn man sonst nie wusste, wo man am nächsten Tag sein Haupt zur Ruhe betten konnte. Darum war dieses Turnier auch nur Mittel zum Zweck. Was bedeutete, dass er noch härter um Anerkennung ringen musste um seine Fähigkeiten in ein gutes Licht zu rücken.
Sein Aussehen war immer noch ein Handicap wenn es darum ging eine Stellung zu ergattern. Meist wollten ihn die Lords weil er mit seinem Aussehen und seiner Größe alleine schon abschreckend wirkte. Nur war das oft auch der Grund, warum man ihn bald auch wieder loswerden wollte. Denn die Bedrohung, die er ausstrahlte fühlten nicht nur die, die man in Schach halten wollte. Seine Auftraggeber hatten oft schnell das Gefühl, dass sie sich mit ihm eine unkalkulierbare Gefahr ins Haus geholt hatten. Dante sah keinen Grund diese Annahme zu entkräften.
Hier auf dem Turnier würde ihm der Eindruck, den er vermittelte dabei helfen seinen Plan voranzubringen; die Wettbewerbe zu gewinnen, an denen er teilnehmen wollte und dabei, eine längerfristige Anstellung zu finden.
* * *
„Kein Ritter überrennt eine Lady“, erklärte Anjella mit Überzeugung. „Wenn er so rücksichtslos wäre, dann dürfte er sich nicht Ritter nennen.“
Cameron und Adam brachen prustend in Lachen aus. Was sie an dieser Aussage so lustig fanden kleidete Cameron in Worte.
„Eine Lady vielleicht nicht, Jella. Aber da du dich damit, dir so einen Mann zu wünschen, eben nicht als Lady offenbart hast, trifft das auf dich kaum zu.“
Nur aus Trotz setzte Anjella ihren Gedanken weiter fort und widersprach ihrem Freund.
„Ich sehe nicht, was dich an meiner Aussage stört, Cam. Der dort, ist ganz eindeutig ein Ritter und ich bin ein Edelfräulein. Diese Konstellation ist also nichts, worüber man die Nase rümpfen müsste.“
Cameron verdrehte die Augen und warf einen erneuten Blick auf den Mann, oder Ritter, den Anjella für ihren Versuch, sie als dumme Jungen abzustempeln, herangezogen hatte. Der Kerl wirkte furchterregend. Und das lag nicht alleine daran, dass er sich deutlich von all den anderen Menschen auf diesem Fest unterschied.
Er war einschüchternd, dunkel und wirkte gefährlich. Dass ein Ritter einschüchternd wirken sollte, wenn er einen Gegner vor sich hatte, daran konnte man schlecht etwas aussetzen. Auch das man die ganze Erscheinung dann vielleicht als gefährlich einstufte, war in diesem Fall in Ordnung. Was jedoch weniger in das ganze Bild eines Mannes mit edlem Hintergrund passte war seine eigentliche Erscheinung.
Dunkel, vom Kopf bis zu den Füßen! Sogar das, was er an Metall an seinem Körper trug war schwarz eingefärbt. Doch das war es nicht, was den jungen Mann irritierte. Er hatte schon des Öfteren gesehen, dass sich ein Ritter mit schwarzer Kleidung mehr Respekt erhoffte. Was diesen hier von den anderen unterschied war, dass seine Gewandung nur eine Fortsetzung dessen zeigte, was er sowieso schon war: dunkel.
Seine Haut hatte den
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