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Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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kurzem an diesen Vorfall erinnerte, meinte er, sein Vater habe genau richtig reagiert. Er scheint überhaupt keine Vorstellung davon zu haben, wie viel ihn das gekostet hat.«
    Gracie war nicht überzeugt davon, dass es ihn überhaupt etwas gekostet hatte. Bobby Tom besaß jede Menge Charme, Talent, gutes Aussehen und Intelligenz. War es da ein Wunder, dass sein Selbstbewusstsein so ausgeprägt war? Er war der Auffassung, keine einzige Frau auf der ganzen Welt sei gut genug für ihn. Ganz sicher nicht eine fast Dreißigjährige aus New Grundy, Ohio, mit einem kleinen Busen und unmöglichen Haaren.
    Suzy ließ die kleine Harke in die grüne Plastikbox fallen, richtete sich auf und betrachtete einen Moment den hübschen Garten. Der Duft von Basilikum, Lavendel und frisch bearbeiteter Erde lag in der Luft. »Ich liebe die Arbeit hier draußen. Es ist der einzige Ort, an dem ich wirklich Frieden finde.« Sie blickte unangenehm berührt auf, als ob sie gerade etwas zutiefst Persönliches preisgegeben und es gerne rückgängig gemacht hätte.
    »Es geht mich natürlich nichts an, Gracie, aber meiner Ansicht nach sollten Sie den Vorfall gestern Abend nicht Ihre Entscheidung beeinflussen lassen, das Arbeitsangebot anzunehmen.« Sie nahm ihren Gartenwagen in die Hand. »Sie haben mir doch erzählt, dass Sie nicht nach Ohio zurückkehren wollen, und ein anderes Angebot haben Sie zurzeit nicht. Bobby Tom ist es gewohnt, dass Frauen verrückt
nach ihm sind. Ich bin überzeugt davon, dass der gestrige Abend für Sie viel bedeutender ist als für ihn.« Mit einem aufmunternden Lächeln verschwand Suzy im Haus.
    Gracie wusste, dass Suzy sie lediglich hatte trösten wollen, aber dennoch schmerzten ihre Worte – umso mehr, als sie erkannte, wie wahr sie waren. Sie bedeutete Bobby Tom gar nichts, während er für sie alles bedeutete. Nicht nur hatte er ihr den Kopf verdreht, sie befürchtete auch, ihr Herz an ihn verloren zu haben.
    Sie versuchte, ihre Augen vor dieser Einsicht zu verschließen, doch hatte es keinen Zweck. Sie belog sich niemals selbst, und jetzt wollte es ihr auch nicht gelingen. Sie schlang die Arme um die Knie und sah der Tatsache in die Augen, dass sie sich über die letzte Woche hinweg in Bobby Tom Denton verliebt hatte. Sie hatte sich Hals über Kopf und hoffnungslos in einen Mann verliebt, den sie niemals würde erreichen können, und man hätte es als komisch bezeichnen können, wenn es nicht so traurig gewesen wäre. Die Weißweinschorlen hatten lediglich die Wahrheit ans Tageslicht gebracht. Die Wahrheit dessen, was mit ihr passiert war, seit sie ihm zum ersten Mal begegnet war.
    Sie sehnte sich nach ihm. Er war wild und draufgängerisch, irgendwie fast übermenschlich, eben alles, was sie selbst nicht war, und sie liebte ihn mit all jener Leidenschaft, die über so viele Jahre hinweg in ihr brachgelegen hatte. Wie ein Vogel in der Mauser war sie von diesem schlanken und kräftigen Schwan hingerissen, hingerissen von seiner körperlichen Schönheit. Gleichzeitig vermittelte ihr sein Selbstbewusstsein und sein so müheloser Charme das Schwindel erregende Empfinden, wieder jung zu sein.
    Sie hatte das Gefühl, in den letzten sechs Tagen ein ganzes Leben gelebt zu haben. Sie presste die Knie noch enger gegen die Brust und zwang sich, der bitteren Wahrheit ins Auge zu sehen. Ihr Traum von einer großen Karriere in
Hollywood war lediglich eine Luftblase, aus Verzweiflung geboren, und hatte so wenig mit der Wirklichkeit zu tun wie das Leben auf dem Mond. Sie hatte sich selbst ein Spiel vorgegaukelt, ein Spiel, das sie sich nicht länger leisten konnte. Jetzt musste sie die schmerzhafte Tatsache erkennen, dass es für sie kein wunderbares Leben in Hollywood gab. Dieser alberne Job bei Windmill würde nicht in einer aufregenden Karriere münden. Das war lediglich eine Fantasievorstellung gewesen. Stattdessen würde sie später wieder nach New Grundy in das Altenheim zurückkehren. Das war der Ort, wo sie hingehörte.
    Diese Wahrheit klar zu akzeptieren, verschaffte ihr einen gewissen Frieden. Jetzt wurde ihr bewusst, dass nicht das Altenheim an ihrem Leben Schuld hatte, sondern dass sie ihr eigenes Leben nicht im Griff gehabt hatte. Es hatte ihr sogar Spaß gemacht, das Altenheim zu leiten, doch hatte sie ihre Arbeit benutzt, um sich von Menschen ihrer eigenen Altersgruppe zu isolieren, weil sie sich als Außenseiterin gefühlt hatte. Sie hatte sich im Altenheim versteckt und es zu ihrem Leben und nicht nur zu

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