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Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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über Kindererziehung, gefiel Natalie Brooks Gracie ganz gut. Außerdem war sie neugierig darauf, ihr Baby zu sehen. Aber wie dem auch sei, sie wusste, dass sie ihre Verantwortlichkeiten nicht länger würde hinausschieben können.
    In diesem Moment zog einer der Gerätelaster an, und Gracie sah jetzt Bobby Tom, der sich neben der Koppel mit mehreren attraktiven jungen Frauen unterhielt. Von ihren modischen Outfits her zu schließen war es klar, dass sie zur Filmcrew gehörten. Gracie vermutete, dass die Frauen Telarosas bereits Schlange standen, um das Footballquiz machen zu dürfen. Er trug lediglich Jeans und seine Stiefel. Die Sonne glitzerte auf seinem blonden Haar und ließ seine nackte Brust erglühen. Allein bei seinem Anblick hüpfte ihr das Herz.
    Eine der Maskenbildnerinnen kam auf ihn zu und sprühte ihm die Brust ein, damit die Muskeln ölig glänzten. Er betrachtete sich. Selbst aus der Entfernung konnte sie erkennen, dass ihn das verwirrte. Sie musste über seine Reaktion
lächeln, denn er erachtete diese Verschönerungsmaßnahme offenbar als absolut überflüssig.
    Natalie erschien mit einem in Flanell gehüllten Bündel auf dem Arm und einem engelsgleichen Lächeln auf ihren berühmten Lippen. »Das ist Elvis.« Sie ließ sich wieder auf dem Stuhl nieder. »Morgen wird er vier Monate. Sag guten Tag, Liebling. Sag Gracie guten Tag.«
    Gracie sah sich mit einem der hässlichsten Babys konfrontiert, das ihr jemals unter die Augen gekommen war. Er ähnelte einem kleinen japanischen Sumo-Ringer. Seine Nase war eingedrückt, seine winzigen Äuglein wurden von den Fettfalten seiner Wangen fast gänzlich versteckt, sein Kinn war praktisch nicht existent.
    »Was für ein … äh … hübsches Baby«, jubelte sie pflichtbewusst.
    »Ich weiß.« Natalie strahlte.
    »Und was für ein ungewöhnlicher Name.«
    »Es ist ein alter und ehrbarer Name«, erwiderte sie eine Spur abwehrend. Doch dann blickte sie besorgt um sich. »Ich habe eben gerade meinen Mann angerufen, um mich nach dem Kindermädchen zu erkundigen. Gestern Abend hat er erfahren, dass sie für ein vier Monate altes Baby auf teilweise fester Nahrung besteht. Mit unserer Suche stehen wir also wieder ganz am Anfang. Jetzt erkundigt er sich gerade über Kindermädchen, die im Dienste der britischen Königsfamilie gestanden haben.«
    Aus dem zweifelnden Gesichtsausdruck Natalies schloss Gracie, dass diese sich nicht sicher war, ob eine solche Berufserfahrung genügen würde.
    Widerstrebend entschuldigte sie sich und machte sich auf den Weg zu Bobby Tom. Doch in der letzten Sekunde verließ sie der Mut. Sie kratzte einen Umweg über den Restaurationswagen. Vielleicht würde sie sich nach einer Tasse Kaffee stark genug fühlen, um ihm gegenüberzutreten.

8
    Bobby Tom war schlechtester Laune. Selbst das Gras beim Wachsen zu beobachten war interessanter, als einen Film zu drehen. Seit seiner Ankunft gestern hatte er nichts getan als ohne Hemd herumzulaufen, aus einer Whiskyflasche Eistee zu trinken und so zu tun, als ob er den Zaun der Koppel flicken würde. Noch bevor er überhaupt ins Schwitzen geriet, riefen sie »Schnitt«, und er musste wieder aufhören. Er trug nicht gerne Make-up, und er hielt sich nicht gerne ohne seinen Stetson in der Sonne auf. Sein besonderes Missfallen erregte das Babyöl auf seiner Brust, erst recht, wenn sie den Dreck darauf mit verschmierten.
    Bei all dem Rummel um seine Person fühlte er sich wie eine Tunte. Sogar den Reißverschluss seiner Jeans hatte man manipuliert, sodass er sie nicht ganz zuziehen konnte. Sein Hosenschlitz endete in einem V, das so tief unten ansetzte, dass er darunter keine Unterhosen tragen konnte. Zusätzlich waren die Jeans eine Nummer zu eng. Er konnte nur hoffen, dass er niemals erregt sein würde. Wenn doch, würde es keinem in seinem Umkreis entgehen.
    Seine schlechte Laune wurde noch durch die Tatsache verstärkt, dass die halbe Einwohnerschaft Telarosas am Morgen das Filmset besucht hatte, offensichtlich mit bescheuerten Heiratsplänen im Hinterkopf. Er war so vielen Tammys, Tiffanys und Tracys vorgestellt worden, dass ihm der Kopf brummte. Und dann war da noch die Sache mit Gracie Snow. Bei Licht betrachtet belustigte ihn der Vorfall von gestern Abend absolut nicht mehr.
    Die Dame war sexuell so ausgehungert, dass es lediglich eine Frage der Zeit war, bis sich jemand fand, der diese Lücke zu füllen verstand. Er zweifelte, dass sie die Geistesgegenwart besitzen würde, sich zunächst Klarheit

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