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Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Licht betrachten. Vielleicht würde er …

    Sie maßregelte sich dafür, dass ihre Gedanken mit ihr durchgeprescht waren. Dies war genau das Szenario, von dem sie sich selbst geschworen hatte, es nicht mitzuspielen. Alles Make-up auf der Welt würde sie nicht in eine von jenen außerordentlichen Schönheiten verwandeln können, mit denen Bobby Tom sich herumtrieb. Derartige Traumschlösser durfte sie sich nicht bauen.
    Als Gracie ihr Portemonnaie hervorholte, sah Shirley sie an, als ob sie verrückt geworden sei: Bobby Tom habe die Angelegenheit bereits beglichen. Ein unangenehmes Gefühl machte sich in Gracies Magen breit. Sie dachte an die lange Liste derjenigen, denen Bobby Tom Geld zukommen ließ. Jetzt war ihr klar, dass er sie ebenfalls auf seine Wohltätigkeitsliste gesetzt hatte.
    Eigentlich hätte sie das vorhersehen müssen. Er betrachtete sie nicht als eine fähige, unabhängige Frau, sondern lediglich als einen weiteren hoffnungslosen Fall. Diese Erkenntnis schmerzte. Sie wollte, dass er sie als gleichwertige Partnerin akzeptierte, doch das würde niemals geschehen, solange er jede Rechnung für sie beglich.
    Sich selbst zu geloben, nichts von ihm anzunehmen, war einfach gewesen. Doch die Wirklichkeit würde sich wohl nicht so einfach gestalten. Er hatte einen teuren Geschmack und würde erwarten, dass sie sich entsprechend kleidete. Wie sollte sie das mit ihrem begrenzten Einkommen bewerkstelligen? Sie dachte an die geringen Rücklagen auf ihrem Sparkonto, die ihre einzige Sicherheit bildeten. War sie bereit, diese Sicherheit um ihrer Prinzipien willen zu gefährden?
    Binnen weniger Sekunden hatte sie entschieden, dass diese Angelegenheit zu wichtig für sie war, um jetzt einen Rückzieher zu machen. Stur reckte sie das Kinn in die Höhe. Um ihrer Seele und ihrer Prinzipien wegen musste sie sich ihm mit einem freien und liebevollen Herzen zuwenden.
Das wiederum bedeutete, dass sie nichts von ihm annehmen konnte. Eher würde sie ihn verlassen, als ein weiterer Parasit in seinem Leben zu werden.
    Höflich, doch bestimmt stellte sie einen Scheck über die recht hohe Summe aus und bat Shirley, Bobby Tom sein Geld zurückzuschicken. Die Geste beflügelte sie. Sie würde der einzige Mensch in seinem Leben sein, der nicht gekauft war.
    Wenig später fuhr Suzy vor. Sie bewunderte Gracie von allen Seiten und überschüttete sie mit Komplimenten. Erst als sie den Friseur verlassen hatten und im Lexus saßen, um gemeinsam neue Kleidung zu erstehen, bemerkte Gracie, dass sie ein klein wenig abgelenkt schien. Möglicherweise hatte sie jedoch einfach nur eine schlechte Nacht gehabt.
    Trotz des sehr bequemen Bettes in dem kleinen Apartment über Bobby Toms Garage hatte Gracie auch nicht sonderlich gut geschlafen. Das gebeizte Holz und die moderne, blau und weiß gestaltete Ausstattung der Zimmer war nur zu offensichtlich nicht von derselben Person eingerichtet worden wie das Haus. Obwohl die Wohnung kompakt war, war sie doch um einiges luxuriöser, als sie sich vorgestellt hatte. Oder als sie es sich leisten konnte, dachte sie bedrückt, als sie im Stillen die Miete ausrechnete, die ihre finanziellen Schwierigkeiten noch vertiefen würde. Die Wohnung verfügte über eine kombinierte Küche mit Wohnzimmer und ein abgeschlossenes Schlafzimmer, das an Bobby Toms Kraftraum grenzte. Ihr Schlafzimmer blickte auf die Rückseite seines Hauses. Als sie gestern Nacht nicht hatte schlafen können und aufgestanden war, hatte sie festgestellt, dass nicht nur sie unter Schlaflosigkeit litt. Unter ihr hatte sie das flackernde blau-silberne Licht des Fernsehers in Bobby Toms Arbeitszimmer gesehen.
    Das helle Sonnenlicht fiel auf Suzys bedrückte Miene. Sofort bekam Gracie ein schlechtes Gewissen, sich ihr aufzudrängen. »Wir müssen das nicht unbedingt heute machen.«

    »Ich freue mich darauf.«
    Da ihre Antwort ehrlich gemeint schien, drängte Gracie nicht weiter. Gleichzeitig wurde ihr klar, dass sie Suzy gegenüber aufrichtig sein musste. »Diese angebliche Verlobung ist mir peinlich. Ich habe ihn von der Lächerlichkeit dieser Idee zu überzeugen versucht.«
    »Nicht aus seiner Warte. Die Leute hier sind ihm ständig wegen der einen oder der anderen Sache auf den Fersen. Wenn diese Lüge ihm während seines Aufenthaltes hier ein wenig Freiraum verschafft, dann unterstütze ich sie voll und ganz.« Sie ließ das Thema fallen und bog in die Hauptstraße ein. »Wir haben das Glück, hier in der Stadt eine wirklich wunderbare

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