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Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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er Gracies Initiation selbst in die Hand nahm, konnte er sich wirklich sicher sein, dass die Sache anständig über die Bühne ging.
    Zum ersten Mal an diesem Abend hob sich seine Stimmung. Er fühlte sich beschwingt, ja sogar etwas selbstgerecht, ähnlich wie wenn er einen fünfstelligen Scheck für eine Wohltätigkeitsorganisation ausstellte. In dieser Angelegenheit ging es um mehr als nur um Sex. Als anständiger Kerl hatte er die Verantwortung, diese Frau vor den Gefahren ihrer eigenen Unkenntnis zu schützen. Ohne sich auch noch weiter die Komplikationen vor Augen zu führen, die sich ganz sicher daraus ergeben würden, stürzte er sich unverzüglich in das Abenteuer.
    »Gracie, wir haben das Thema die letzten Wochen nicht angeschnitten, doch glaube ich, dass wir jetzt offen miteinander reden sollten. Ich spreche von jenem Abend, an dem du betrunken gewesen und bestimmte Dinge gesagt hast.«
    Er fühlte, wie sie in seinen Armen erstarrte. »Es wäre mir wirklich lieb, wenn wir diesen Abend vergessen könnten.«
    »Das wird schwer fallen. Dazu hast du die Sache doch ein wenig zu eindeutig formuliert.«
    »Wie du selbst schon sagtest, war ich beschwippst.«
    Er hatte sie zwar als betrunken bezeichnet, doch dies war möglicherweise nicht der richtige Moment, sie zu korrigieren. »Alkohol hat gelegentlich die Eigenart, die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen. Und da wir hier ganz unter uns sind, müssen wir uns nicht gegenseitig anlügen.« Er ließ seine Hand ein wenig ihren Rücken hinaufgleiten und streichelte einen ihrer Wirbel mit dem Zeigefinger. »So wie ich die Sache sehe, bist du in sexueller Hinsicht eine richtige
kleine Rakete, die nur darauf wartet, gezündet zu werden. Nur zu verständlich, wenn man bedenkt, dass du dir bisher die süßesten Vergnügungen des Lebens verwehrt hast.«
    »Ich habe mir überhaupt nichts verwehrt. Die Gelegenheit dazu hat sich nur nicht ergeben.«
    »Von dem, was ich eben auf der Tanzfläche beobachtet habe, hätte sich diese Gelegenheit jede Minute ergeben können. Die Jungs dort sind auch nur Menschen. Und du kannst nicht abstreiten, dass du dich ihnen an den Hals geworfen hast.«
    »Habe ich nicht!«
    »Also gut, einigen wir uns darauf, dass du sehr heftig geflirtet hast.«
    »Ich, geflirtet? Wirklich?«
    Ihre Augen funkelten begeistert. Schlagartig wurde ihm sein taktischer Fehler bewusst. Mit der ihr typischen Unvorhersagbarkeit hatte sie seine Bemerkung nicht als die Kritik aufgefasst, als die er sie beabsichtigt hatte. Doch bevor ihr die Vorstellung einer Südstaatenschönheit zu Kopfe stieg, fuhr er eilig fort: »Wir sollten uns nun endlich mal zusammenraufen und einen Plan aushecken, der von gegenseitigem Vorteil ist.«
    Das Lied war zu Ende. Unwillig zog er seine Hand unter ihrer Weste hervor und ließ sie los. Er lehnte sich gegen den Fairlane zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Offenbar haben wir beide ein Problem. Du bist überfällig für ein wenig Unterricht in der Kunst der Sexualität, doch da wir angeblich verlobt sind, kannst du diesen Unterricht nicht von jedem bekommen. Ich dagegen bin an regelmäßigen Sex gewohnt. Da ich jedoch offiziell verlobt bin und dies eine Kleinstadt ist, kann ich meine alten Freundinnen nicht anrufen und mich mit ihnen treffen, wenn du mich verstehst.«
    Gracie knabberte im Rhythmus der wieder eingesetzten
Musik an ihrer Unterlippe. »Ja, ich … äh … nun, das ist sicherlich ein Problem.«
    »Aber das muss es nicht sein.«
    Ihre Brust begann sich zu heben und zu senken, als ob sie gerade einen Marathon gelaufen wäre. »Vermutlich nicht.«
    »Da wir beide erwachsene Menschen sind, gibt es keinen Grund, weswegen wir uns in dieser Angelegenheit nicht gegenseitig unter die Arme greifen sollten.«
    »Unter die Arme greifen?«, hauchte sie kaum hörbar.
    »Aber klar doch. Ich könnte dir den heiß ersehnten Unterricht geben, und du könntest mich von der Straße fern halten. Das müsste doch eigentlich ganz gut funktionieren.«
    Sie benetzte sich nervös die Lippen. »Ja, es ist … äh … sehr logisch.«
    »Und pragmatisch.«
    »Ja, das auch.«
    Aus ihrer Stimme hörte er auch ein wenig Enttäuschung heraus. Er wusste genug über die weibliche Sehnsucht nach Romantik, um zu begreifen, dass er jetzt etwas mehr aufdrehen musste. »Andererseits ist Sex nicht sonderlich ersprießlich, wenn beide Partner es lediglich aus pragmatischen Gründen betreiben.«
    Sie kaute wieder an ihrer Lippe. »Nein, das würde

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