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Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Acker
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klare Worte mit dem Auto reden, möglichst aber ohne ihm wehzutun. Das war schwer, denn Diplomatie hatte noch nie zu seinen Stärken gehört. Eigentlich hatten viele Sachen nie zu seinen Stärken gehört, wenn er näher darüber nachdachte. Doch er kniete sich vor das Kinderauto.
    »Pass auf, Hupi. Bitte versuche nie wieder mich zu retten, bevor ich dich darum bitte. Können wir diese Abmachung treffen? Das hätte böse für mich enden können.«
    Das Auto dimmte seine Scheinwerfer deutlich. »Entschuldigung«, sagte es. »Aber ich habe doch keine Bremsen«, fügte es maulend hinzu.
    Berzerk schloss die Augen. »Ich weiß«, sagte er. »Mein Fehler.«

Kapitel 5 - Das Land der dunklen Träume
     
    Die Sonne hatte sich wieder wie von einem Flaschenzug an ihr lauschiges Plätzchen weit oberhalb des Ozeans begeben und die Mondsichel abgelöst. Doch im Gegensatz zur Sonne im Reich der unerfüllten Wünsche hatte man bei dieser Sonnenscheibe das Gefühl, dass ihr Lächeln hinterhältig und verschlagen war.
    Kurz nachdem Berzerk sich den Schlaf aus den Augen gerieben hatte, kam Bewegung in die bis dahin ruhig und routiniert arbeitende Mannschaft.
    »Land in Sicht! Land voraus!«, schallte es vom Ausguck.
    Berzerk, Hupi und Telli begaben sich an den Bug und sahen dem Land der dunklen Träume zu, wie es sich aus dem Meeresdunst herausschälte und dabei immer mehr Details von sich preisgab. Vom Meer aus wirkte ihr Ziel nicht weniger idyllisch als das Reich der unerfüllten Wünsche. Doch je näher sie kamen, desto deutlicher wurde, dass es sich bei dem Berg in der Mitte der Insel um einen Vulkan handelte. Ein aktiver Vulkan, denn Berzerk konnte in unregelmäßigen Abständen dichte Rauchwolken erkennen, die der Feuer speiende Berg Richtung Himmel ausstieß. Außerdem lief an seinen Seiten rotglühende Lava herab. Wiesen und Felder sahen bei näherem Hinsehen nach zu viel Sonneneinstrahlung aus. Der Rasen ausgedörrt, die Wildblumen vertrocknet und mit hängenden Köpfen. Kein Vergleich zu dem satten Grün des Parks. Der Strand, im Land auf der anderen Seite des Ozeans goldgelb und fein, schien hier aus spitzen Steinen und dunklem Schlamm zu bestehen.
    Rambus navigierte die Bountyhunter umsichtig in genau den Hafen, aus dem er vor so langer Zeit für eine Beutetour abgereist und bis heute nicht zurückgekehrt war.
    Berzerk beobachtete die Crew des Schiffs, wie sie mit präzisen Handgriffen komplizierte Knoten in Leinen und Taue banden, schließlich den Anker warfen und die Bountyhunter an den hölzernen Pollern befestigte.
    Auch wenn, oder gerade weil nur wenige Schiffe vor Anker lagen, blieb ihr Auftauchen nicht unbemerkt. Kurz nachdem ein Crewmitglied mittels der Planke, die Hupi und vor allem Rambus einiges Kopfzerbrechen bereitet hatte, das Schiff mit dem Hafen verbunden hatte, tauchten zwei einheitliche Puppen auf, die Berzerk jeweils um das Doppelte überragten. Sie hatten runde Gesichter und platte Knubbelnasen. Ihre Köpfe zierten alberne Mützen, die in Kentosians Leute trugen, die meistens unbelastet von jeglicher Intelligenz waren. Der Gesichtsausdruck der Männer tat sein Übriges zu der Einschätzung, es hier mit Einfaltspinseln zu tun zu haben. Augen, Nasen und Mund waren für dieses riesige Gesicht viel zu klein und wirkten verloren.
    Sie blieben am Ende des Stegs stehen und schnitten der Besatzung des Schiffs so den Weg auf die Insel ab. Beide trugen Hellebarden, mittelalterliche Waffen, die sie über Kreuz hielten. Auf ihren breiten Schultern saßen Vollmondgesichter, die sie leicht minderbemittelt wirken ließen. Ihr kommt hier nicht durch, besagte ihre Geste, und der ernste Ausdruck, der die dümmlichen Gesichter zierte, ließ ebenfalls keinen Raum für Fehlinterpretationen.
    Berzerk wurde klar, dass auch wenn an den Schiffsmasten Totenkopfflaggen im Wind wehten und Piraten durchaus in dieses Land gehörten, sie hier nicht willkommen waren.
    Er bildete die Vorhut und ging gemessenen Schrittes auf die beiden Wächter zu. Er stellte sich ein wenig seitlich von der Planke auf, um ja nicht in Hupis Auslaufzone zu stehen.
    »Ihr seid also die bösen Jungs«, sagte er zur Begrüßung, nur um ein wenig Konversation zu betreiben.
    Die Antwort kam wie aus einem Mund. »Es gibt kein Böse. Es gibt nur nervös und bewaffnet.«
    »Ihr seht mir nicht sehr nervös aus.« Eher zurückgeblieben, aber das behielt der Barbar lieber für sich.
    Wie auf Kommando begannen beide, mit ihren kleinen Äuglein zu blinzeln. »Siehst

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