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Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Acker
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seinen Gedanken pfiff jemand, dass es ihm durch Mark und Bein ging. Vor seinem inneren Auge sah er einen gespitzten Mund, dessen Lippen dieser schrille Ton verließ. Ein Pfiff, laut und deutlich.
    Was hatte das mit Sören zu tun?
    Er musste zu ihm. Musste zu Sören. Musste …
    »Direkt vor uns!«
    Eine Stimme riss ihn aus seinen Träumen und einen Moment war er desorientiert. Wo war er?
    Dann fiel es ihm wieder ein. Das Piratenschiff. Der Ozean.
    »Oh mein Gott! An die Kanonen!«
    Die Stimme kam vom Ausguck. Und sie klang wirklich verängstigt. Auf dem Deck herrschte wilde Aufregung. Die gesamte Crew besetzte die insgesamt vier Kanonen, von denen jeweils zwei an jeder Schiffsseite angebracht waren.
    »Ich glaube, es ist Nessie!«
    Nun brüllte auch Rambus. Er stand immer noch am Steuer. »Ladet die Kanonen!« Er brüllte noch weitere Befehle, mit denen Berzerk jedoch nichts anfangen konnte.
    Der Barbar rannte nach vorne, an den Bug des spitz zulaufenden Schiffes. Er kniff die Augen zusammen, konnte jedoch nichts anderes ausmachen als das milchige Mondlicht auf leicht gekräuseltem Wasser.
    Doch was war das? Eine Schiffslänge entfernt schoss eine Wasserfontäne in die Luft. Kurz darauf erhob sich ein grotesk großer Dinosaurierkopf aus dem Wasser. Aus seinen Nüstern, die auf einer ausladenden Schnauze angebracht waren, schoss ein weiterer Schwall Wasser in die Höhe. Einige Tropfen benetzten Berzerks Gesicht. Sie waren warm und ganz und gar nicht unangenehm, sah man davon ab, dass sie aus einer riesigen Dinosauriernase gekommen waren.
    Was nichts daran änderte, dass das Ding vor ihm furchteinflößend war. Die Augen leuchteten giftig gelb, und Hörner, breit wie Berzerks Oberarme, wuchsen dem Ungetüm aus der Schnauze. Das offene Maul entblößte Reihe um Reihe scharfkantiger Zähne. Fühler, lang und dünn wie Spaghetti und ständig in Bewegung wie Getreide im Wind, hingen unter dem Maul herab.
    Hinter dem Kopf ragten mehrere Bogen aus dem Meer, die darauf schließen ließen, dass der Körper der Schlange mindestens so lang wie das Schiff war, wahrscheinlich sogar länger. Berzerk konnte nicht erkennen, aus welchem Material Nessie bestand, doch er tippte auf Plastik. Wer wünschte sich etwas derart Hässliches? Ein Kind, das seine Eltern ärgern wollte? Verrückt.
    Die Bountyhunter drehte derweil bei.
    »Feuer!«, erscholl Rambus‘ Befehl, und die Crewmitglieder an den zwei besser postierten Kanonen setzten mit ihren Fackeln die Lunten in Brand. Sekunden später spuckten die Kanonen ihre Munition auf den Meeresbewohner. Die Kugeln zischten über das Meer und Berzerk sah sie Tropfenfontänen aufwirbelnd in der Nähe der Schlange einschlagen.
    Aber eben nur in der Nähe.
    Das Monster hob seinen Kopf aus dem Wasser und es folgte Meter um Meter schlangenartigen Körpers. Schließlich überragte das Ungeheuer sogar den Ausguck der Bountyhunter . Es stieß einen Schrei aus. Berzerk wusste nicht, was für einen Laut er von diesem Vieh erwartet hatte, doch was er hörte erstaunte ihn. Die Stimme der Meeresschlange klang dünn, fast zerbrechlich, und anstatt Wut, wie es nach einem Kanonenangriff normal und verständlich gewesen wäre, wirkte das Tier vielmehr enttäuscht. Gedemütigt.
    Eine weitere Salve Kugeln ergoss sich aus den Kanonen, zogen ihre Bahnen durch den Nachthimmel und schlugen nahe der Seeschlange ein. Wieder schrie das Monster, und abermals meinte Berzerk, etwas an dem Laut aufzufallen.
    Doch er hatte keine Zeit darüber nachzudenken, denn im nächsten Moment hob sich die gewaltige Schwanzspitze des Seemonsters aus dem Ozean und schwang in einem ausladenden Halbkreis durch die Nachtluft. Berzerk hechtete zu Boden, schlug hart auf das Deck und hörte Sekundenbruchteile später das Ende von Nessie über sich hinwegzischen. Der Windzug zauste seine Haare. Nicht, dass da viel in Unordnung gebracht werden konnte, denn seine Mähne hatte sich nach seinem unfreiwilligen, durch Hupi verursachten Bads wieder in ihren sowieso strubbeligen Ursprungszustand aufgerichtet.
    Aber darüber nachzudenken hatte er jetzt keine Zeit. Er richtete sich auf und blickte der Schwanzspitze hinterher. Im Mondlicht erkannte er eine Verformung an der ansonsten ebenen Schlange. Eine Verformung, die Du blödes Landrattenvieh rief. Was bei einer Seeschlange natürlich in etwa so viel Sinn ergab, als würde man eine Ameise als unbekanntes Flugobjekt titulieren.
    Berzerk sah sich um und fand das Steuerrad verwaist vor. Rambus war nicht so

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