Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Acker
Vom Netzwerk:
du nicht, wie zappelig wir sind? Und nun geh dahin, wo du hergekommen bist. Oder unsere Hellebarden kitzeln dich ein wenig unter den Achseln.«
    Berzerk sagte nichts, blieb jedoch stehen. Er kam hier alleine nicht weiter. Wo zum Teufel war eigentlich Rambus? Berzerk drehte sich zum Schiff um, bereit, die Planke zu besteigen und Rambus vor sich her zu den beiden Dummköpfen zu treiben.
    Doch da kam er endlich. Der Kapitän betrat die Planke, die er trotz seines nicht nachlassenden Alkoholkonsums und seines Holzbeins einigermaßen erhaben hinunterflanierte.
    Die Gesichter der aussehenstechnisch benachteiligten Zwillinge zeigten einen Ausdruck des Erstaunens, ohne jedoch weniger feindselig zu wirken.
    »Rambus«, riefen sie wie aus einem Munde. »Dass du dich noch mal hierher traust, hätten wir nicht gedacht.« Und, nach einer kleinen Pause: »Und wir hätten es dir auch nicht geraten, ehrlich gesagt. Taurus hat getobt damals.«
    Rambus blieb am Ende der Planke stehen, Hand auf einer, Haken auf der anderen Seite selbstbewusst in die Hüften gestemmt. Berzerk hoffte, dass der Kapitän aufpasste, sich mit der Hakenhand keine Nahtstelle aufzutrennen. Er hatte keine Lust dazu, Wolle und Garn in die Wunde zu drücken, bis sie jemanden mit Nadel und Faden gefunden hatten, der des Nähens mächtig war.
    »Justor Drei und Justor Sieben! Seid ihr auch noch da. Ich habe mich wirklich überhaupt nicht gefragt, was aus euch geworden ist.«
    Die beiden angesprochenen Wachmänner antworteten wie aus einem Mund.
    »Wir würden uns wünschen, das Gleiche behaupten zu können, Rambus. Doch stattdessen wurden wir damit beauftragt, dich zu suchen. Und das haben wir getan. Sehr halbherzig, wie wir zugeben müssen, weil wir dich noch nie mochten. Aber dann hat Taurus die Fahndung nach dir endlich abgeblasen.«
    »Gut, dass ihr das ansprecht. Ich muss zu Taurus. Und zwar ohne Verzögerung. Es ist mehr als wichtig.« Rambus‘ Stimme war fest und ruhig und rumgeschwängert.
    Die hässlichen Brüder lachten, als habe Rambus einen Witz gemacht. »Du bist zu gut, Rambus!«, wieherten sie gleichzeitig wie kurzatmige Pferde. »Zuerst stößt du dem König vor den Kopf, und dann kommst du nach ewiger Zeit hier an und verlangst ihn zu sprechen. Und im Schlepptau hast du Berzerk Momentum, den dicken Barbaren! Mann, Rambus, du hast echt einen sonnigen Humor, weißt du das?«
    »Es ist wichtig, Justor Drei und Justor Sieben. Es ist sogar von äußerster Dringlichkeit!«, versuchte Rambus die Wachmänner umzustimmen.
    Anscheinend hatte das Land der dunklen Träume eine andere Art, gleiche Bewohner auseinanderzuhalten wie das Reich der unerfüllten Wünsche. Anstatt die Einwohner durch verschiedene Farbgebungen zu unterscheiden, gab man ihnen hier einfach Folgenummern. Woran Rambus jetzt allerdings erkannt hatte, dass es sich bei den Justors um die Nummern Drei und Sieben handelte, vermochte Berzerk nicht zu erkennen.
    »Du hast nicht verstanden, Rambus!«, sprachen beide Wächter. »Taurus ist immer noch so aufgebracht über dein Fortbleiben, dass er dich an die Wand nageln wird, sobald er dein unrasiertes Gesicht sieht. Einzig die Möglichkeit, dass du in Erfüllung gegangen warst oder dein Wunschkind nicht mehr an dich gedacht hat, vermochte ihn zu beruhigen. Aber scheinbar war das nicht der Fall. Denn du bist ja offensichtlich noch hier. Und zwar nicht nur optisch. Ich kann deine Rumfahne bis hierher riechen.«
    Berzerk wurde wütend. Nicht nur, dass sie Rambus und die ganze Situation nicht ernst nahmen, nannten sie ihn, Berzerk, auch noch dick. Na gut, er hatte seit seiner Jugend ein paar Pfunde zugenommen, so um die Leibesmitte herum, aber dick war er deswegen noch lange nicht. Wohlgenährt vielleicht, aber nicht dick. Niemals. Obwohl … nein. Nicht zu dick.
    »Ich sage euch beiden hässlichen Vögeln etwas«, begann er, als die Wächter ihr gehässiges Lachen beendet hatten, und wieder so aufnahmefähig zu sein schienen, wie es ihnen eben möglich war. »Entweder ihr bringt uns jetzt zu eurem König, Taurus oder wie auch immer er heißen mag. Oder aber ihr beiden Witzfiguren könnt ihm erklären, warum das Land der dunklen Träume angegriffen wurde, und ihr den Leuten, die euch helfen wollten, einen Besuch bei ihm abgeschlagen habt. Ist das klar und verständlich gewesen?«
    Die beiden Mondgesichter starrten sich vollkommen reglos an, so als würden sie ohne Worte miteinander sprechen. Berzerk stellte sich riesige, von Spinnenweben überzogene

Weitere Kostenlose Bücher