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Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Acker
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klang so, wie man sich die Stimme eines wütenden Stiers eben vorstellte. Gereizt. Er schien dazu bereit, ohne Rücksicht auf Verluste durch den Raum zu pflügen. »Ich spreche jetzt!«
    Jeder Anwesende verstummte. Auf einmal schien die Lösung sämtlicher Geheimnisse auf dem Boden des Thronsaals zu finden zu sein. Taurus warf einen glutäugigen Blick auf jeden Besucher und hielt schließlich beim Piraten inne. »Rambus«, sagte er, und dieses eine Wort war furchteinflößender als sein Gebrüll nach Ruhe. »Rambus, alter Freibeuter der Meere, ich hätte nicht gedacht, dich noch einmal zu sehen.«
    Seine Worte waren scharf wie Messer, und Berzerk hätte es nicht gewundert, wenn er Rambus Stichwunden mit ihnen zugefügt hätte.
    Rambus räusperte sich. »Ich hätte auch nicht damit gerechnet, Taurus. Doch ist unser Anliegen dringend, und ich bitte Euch, uns anzuhören.«
    Wieder schnaubte der Bulle. »Du bittest mich um etwas? Gerade du, Rambus? Du hast mich enttäuscht, dich von mir abgewendet. Du hast dich gegen mich entschieden, während ich mich sogar um dich gesorgt hatte. Ist er in Erfüllung gegangen?, habe ich mich gefragt. Oder hat sein Wunschkind ihn vergessen? Und jetzt stehst du hier und meinst, ich müsse dir zuhören.«
    Während der Stier sprach, glühten seine Augen mal stärker und mal schwächer, so als würde jemand mit einem Blasebalg ein Feuer in seinem Kopf anfachen.
    Rambus‘ Selbstsicherheit war atemberaubend. Zumindest ließ der Pirat keine Schwäche erkennen, weder an seiner Körpersprache noch an seiner Stimme, die gewohnt fest und rumgetränkt klang. »Taurus, ich kann frei entscheiden, wo ich hingehe und wem ich folge. Ich bin frei.«
    Der Stier warf den Kopf zurück und lachte. Es hörte sich grauenhaft an. Als würde ein verrückt gewordener Holzfäller Bäume aus Metall bearbeiten.
    »Du bist frei, Rambus? Frei? Wie kannst du das behaupten? Du bist nur aufgrund eines Kinderwunsches hier. Und so einfach du zum Leben erwacht bist, so schnell kannst du auch wieder verschwinden.« Taurus rammte seine Vorderhufe aneinander, so dass ein Geräusch ähnlich eines Fingerschnippens ertönte. »Das Kind muss nur aufhören an dich zu denken, und schon ist es vorbei mit dir und deiner Freiheit. Selbst ich, der hier schalten und walten kann, wie ich es will, würde niemals behaupten, frei zu sein.«
    Rambus zuckte die Schultern. »Nun, wenn Ihr es so seht, König Taurus, kann ich Euch nicht widersprechen. Und es geht mir auch nicht darum, mich mit Euch zu streiten. Ganz im Gegenteil. Ich bin nur der Auffassung, dass ich die Zeit, die mir hier beschieden ist, verbringen kann wo und mit wem ich will. Und ich habe mich für das Reich der unerfüllten Wünsche entschieden, und nicht gegen Euch. Außerdem habe ich Euch lange treu gedient. Verdammt, die Hälfte des Palastes stammt von meinen Beutezügen, wie Ihr nur zu gut wisst. Also werdet Ihr uns nun zuhören, oder war die Überfahrt ins Land der dunklen Träume nichts als Zeitverschwendung?«
    Berzerk wurde unruhig. Wer weiß, wie viele neue Wolken das Reich der unerfüllten Wünsche heimsuchten, während Rambus und Taurus Wortgefechte führten. Der Barbar tippte von einem auf den anderen Fuß, während er darauf wartete, dass der Stier zu einem Entschluss kam.
    »Du hast recht, Rambus«, sagte der Herrscher schließlich. »Dieser Palast hier würde ohne deine Beutezüge ein völlig anderes Gesicht haben. Und das ist der einzige Grund, warum ich dir nach deiner Frechheit mir gegenüber nicht den Kopf abreiße und mit der Watte spiele, mit der du ausgestopft bist. Also, was wollt ihr von mir?«
    Berzerk hörte, wie das Plastiktelefon, das immer noch auf Hupis Fahrersitz thronte, mit seinem Hörer zitterte. Es klang wie Weihnachtsglocken.
    Rambus trat vor. »Danke Taurus. Es wird nicht Euer Schaden sein. Wir sind aus zweierlei Gründen hier. Zuerst mal muss ich Euch berichten, dass das Reich der unerfüllten Wünsche angegriffen wurde. Violette Wolken legen sich über Teile des Landes. Sie tauchen scheinbar aus dem Nichts auf, und wir wissen nicht, was sie bezwecken. Wir mutmaßen lediglich. Zweitens wollen wir Euch fragen, ob im Land der dunklen Träume ebenfalls diese Wolken aufgetaucht sind. Und schließlich wollen wir Euch um Hilfe bitten, denn wir wollen diese Angriffe stoppen und die Urheber zur Rechenschaft ziehen.«
    Taurus nickte. »Wolken, hmm? Nebel, der sich auf einen Teil des Landes legt? Ja, wir haben tatsächlich das Gleiche zu berichten.

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