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Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition)

Titel: Der unerfüllte Wunsch - Eine phantastische Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Acker
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das pure Chaos. Berzerk erinnerte sich der Worte des Königs. Das Technoland war überfüllt, und es war unmöglich, unter diesen Voraussetzungen ein funktionierendes Ordnungssystem ähnlich der regalähnlichen Bauten im Reich der unerfüllten Wünsche zu unterhalten.
    Ein einziges Drunter und Drüber.
    Diese Unordnung stützte ohne Zweifel Catlocks Theorie. Das Technoland platzte buchstäblich aus allen Nähten. Berzerk dachte über die hiesigen Bewohner nach. Sie waren so fremdartig. Er war bisher noch nie mit elektronischen Geräten zusammengetroffen, was natürlich auch daran lag, dass die letzte Erfindung in Kentosians ein fußbetriebenes Schärfwerkzeug für Äxte war. Und auch das lag bereits mehrere Jahrzehnte zurück. Doch hatte er sich im Reich der unerfüllten Wünsche sofort zurechtgefunden und auch im Land der dunklen Träume hatte er keine Anlaufschwierigkeiten gehabt. Dort hatten die meisten Einwohner Arme und Beine, ein Gesicht und konnten sprechen. Wie das mit der Kommunikation hier war, wusste er nicht, doch sah er nicht einen Einwohner auf den elektronischen Müllhaufen, der in etwa menschlich oder zumindest tierisch aussah.
    Und da der Großteil der Einwohner hier nicht laufen konnte, mussten sie sich anderweitig behelfen. Aus diesem Grund war das Land wahrscheinlich auch überzogen von Förderbändern, die sämtliche Gebäude miteinander zu verbinden schienen und zwischen den Müllbergen verliefen. Berzerk sah unzählige dieser Bänder, die sich überkreuzten, mehrstöckig übereinander oder parallel entlangzogen. So stellte er sich das Wegesystem im Inneren eines Ameisenbaus vor. Und wahrscheinlich waren die bereiften Zweiräder, wie Berzerk sie am Fuße der automatischen Treppe gesehen hatte, dafür da, die Bewohner zwischen den Förderbändern zu transportieren.
    Er war froh, wenn er wieder von hier verschwinden konnte.
    Falls er noch mal von hier verschwinden konnte.
    Sie waren auf Höhe der höchsten Müllberge angekommen, als das Förderband eine weitere Kurve beschrieb und in das Gebäude hineinführte. Dort angekommen führte es in eine Gerade und endete so abrupt, dass Berzerk, Rambus und Hupi vom Band auf einen marmorierten Fußboden rollten und dort stehen blieben.
    Berzerk sah sich um. Das Loch in der Außenwand, durch das sie ins Gebäude gelangt waren, war nun einer riesigen Panoramaglasscheibe gewichen. Der Rest des Raumes war mit Eichenholz getäfelt, die Decke abgehängt. Versteckte Lampen, die das Zimmer indirekt und diskret beleuchteten, waren in ihr eingelassen. Die an den Wänden hängenden Flachbildschirme verliehen dem Raum das Flair eines Konferenzzimmers. Abgesehen vom fehlenden Mobiliar natürlich, denn es war kein Stuhl zu sehen, kein Tisch und kein Bett. Wenigstens war das allgegenwärtige Brummen hier im Gebäude kaum zu spüren. In der Mitte der Wand der Glasscheibe gegenüber war ein Fernseher angebracht, der größer war als die anderen.
    Außer ihnen war niemand im Raum. Irgendetwas stimmte hier nicht, doch Berzerk konnte nicht benennen, was es war. Doch dann sah er es. Der Raum hatte keine Tür. Und der Eingang war kein Ausgang mehr, seit sich dort ein massives Fenster befand und das in den Raum hineinragende Ende des Förderbandes an den abgeschlagenen Schwanz einer Eidechse erinnerte.
    Sie saßen in der Falle.
    Berzerk zog seine Axt.
    »Die haben genau gewusst, dass wir kommen und uns in diesen Raum hier gelenkt. Und wir sind brav und ohne Gegenwehr in ihre Falle getappt!« Rambus gönnte sich einen Schluck Rum, den er unter dem Gürtel hervorzog. Berzerk fragte sich, ob es eine Situation gab, in der der Pirat nicht auf einen kräftigen Zug aus der Pulle zurückgreifen würde. Er glaubte es nicht.
    »Na, die haben wir aber überrascht«, sagte Skully.
    Konnte dieser dämliche Schädel nicht einmal den Mund halten und damit aufhören, immer den Finger in die Wunde zu legen? Berzerk verwünschte seinen Schulterbewohner ein weiteres Mal. Dann jedoch verwünschte er sich selbst ob seiner Naivität, versucht zu haben, ohne Karte und ohne Plan in einem fremden Land die Nadel im Heuhaufen finden zu wollen, ohne so genau zu wissen, welche Art Nadel er überhaupt suchte. Und gerade als er dabei war, den König, Catlock, Rechenmaus und sonst noch alles und jeden zu verwünschen, erwachten die Fernsehgeräte wie auf ein unsichtbares Zeichen zum Leben.
    Die Flachbildschirme leuchteten in wunderschönem Blau. Fast war es, als hätten sich Fenster geöffnet, die den Blick

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