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Der ungeladene Gast

Der ungeladene Gast

Titel: Der ungeladene Gast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Jones
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das fragen? Die unsägliche Patience Sutton ist nicht meine Liebste – und wird es niemals sein.«
    »Sie ist ein sehr nettes Mädchen. Außerdem sind wir inzwischen erwachsen. Sie wird dich nicht mehr wie ein kleines Kind behandeln …«
    Clovis raufte sich die Haare genau so wie ein Dichter, gefangen im quälenden Prozess der Kreativität, es tun mochte, aber Clovis war nicht im Prozess der Kreativität gefangen, sondern in den Klauen einer weitaus schlimmeren Qual: Hybris.
    »Als würde es mich interessieren, was die unsägliche Patience Sutton tut«, sagte er barsch.
    »Ich weiß wirklich nicht, was du gegen sie und ihre Mutter hast! Ich vermisse sie schrecklich, seit …« Sie unterbrach sich kurz. »Erinnerst du dich denn nicht mehr, wie viel Spaß wir immer hatten? Und falls du zu Patience unhöflich sein solltest, oder zu ihrer Mutter …«
    »Ihre Mutter ist das Ende aller Hoffnung.«
    » … oder zu ihrer Mutter, bist du auf meiner Geburtstagsfeier nicht willkommen. Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt?«
    »Ja, Sir.«
    »Falls man es überhaupt als Feier bezeichnen kann. Trotzdem verlasse ich mich darauf, dass du dich wie ein Gentleman verhalten wirst.«
    »Ja, Sir.«
    »Du weißt, dass ich dich über alle Vernunft liebe – gegen jede Vernunft. Aber jetzt muss ich mit Mrs Trieves über meinen Kuchen reden.«
    »Kannst du ihr sagen, sie soll einen Schokoladenkuchen machen?«
    »Ich glaube nicht, dass wir Schokolade haben.«
    Clovis stöhnte erneut auf und machte sich wieder daran, an der Zeitung herumzuzupfen. Die Hunde legten die Schnauzen auf ihre seidigen Pfoten und blickten ihn liebevoll an.
    In der Tür änderte Emerald ihre Absicht und kam wie ein Wirbelwind ins Zimmer zurückgefegt.
    »Dieses Feuer ist verboten heiß«, rief sie, während sie, hektisch mit den Händen vor ihrem Gesicht herumfächelnd, durchs Zimmer eilte.
    »Aber ich bin halb erfroren.«
    Sie zog die Regulierungsklappe krachend herunter. »Hast du eigentlich eine Ahnung, was Kohlen heutzutage kosten?«
    Clovis rollte sich auf den Rücken. »Nein – genauso wenig wie du.«
    »Wenn du es genau wissen willst, hat uns Sterne allein in diesem Winter mehr als zwölf Guineen nur für Feuerung gekostet.«
    »Willst du nicht noch ein ›Da hast du es‹ anhängen?«
    Emerald ließ sich neben den Hunden auf das Sofa plumpsen, sah sich im Zimmer um und steckte eine verirrte Haarsträhne zu den anderen. »Da hast du es«, sagte sie.
    Clovis hatte die Arme schützend vor das Gesicht gehoben, aber zu seiner Überraschung setzte Emerald ihre Attacke nicht fort.
    »Die Pferde bekommen allmählich ihr Sommerfell«, sagte sie im Plauderton. »Das von Levi glänzt schon richtig, und das von Ferryman würde auch glänzen, wenn er nicht erst so spät im Jahr geschoren worden wäre. Im Freien fühlt es sich schon richtig großartig an, wenn man erst einmal draußen ist – und heute Morgen, als ich im Garten gearbeitet habe, habe ich eine Schwalbe gesehen …« Beim Sprechen zupfte sie geistesabwesend an den gefleckten Pfoten der Spaniels herum. »Ich dachte, vielleicht reite ich bis zur Zehntscheune und dann an der Grenze von Hurtle entlang – willst du nicht doch mitkommen?«
    »Nicht um ihm einen Gefallen zu tun.«
    »Nicht ihm, Clovis, sondern mir, deiner dich allzeit liebenden Schwester – und Ferryman, der vom Frühlingsgras bald so aufgebläht sein wird wie ein Ballon, wenn er nicht ein bisschen Bewegung bekommt, und …« Sie unterbrach sich.
    Clovis warf ihr unter den Armen hervor einen scheuen Blick zu. »Und …?«, brummte er.
    »Dir selbst, weil du in letzter Zeit der absolut fürchterlichste Miesepeter geworden bist.«
    »Ach, bin ich?«
    »Ja, bist du.«
    »Der absolut fürchterlichste?«
    »Genau. Ich weiß wirklich nicht, was in dich gefahren ist.«
    »Ach nein, weißt du das wirklich nicht?«
    »Hör auf! Hör auf mit diesen albernen Rückfragen. Das hast du schon gemacht, als du acht warst. Es ist unvergleichlich enervierend. Du tust es nur, um einen zu ärgern.«
    »Ach ja, tue ich das?«
    Emerald warf ein Kissen nach ihm. Er wich ihm aus, indem er sich lachend zur Seite rollte. Als er an den Kaminvorsatz stieß, richtete er sich auf und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.
    »Du weißt sehr gut, was ›in mich gefahren‹ ist. Was glaubst du denn, wie es sich für einen Mann anfühlt, seine Position an einen hinterhältigen, einarmigen irischen Anwalt abtreten zu müssen …«
    »Nur der Korrektheit halber, Herr

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