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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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schaffen. Einen Mann wie Rauf an einem Ort wie diesem zu wissen, war schaudererregend.«
    »Nun, wir werden alles richten, und es wird auch wieder Frieden einkehren.« Er erzählte ihr, dass die benachbarten Clans starke Verbündete sein würden und dass es Pferde gab, die man für den Tauschhandel nutzen konnte.
    Keira hörte ihm lächelnd zu. Er bemühte sich nach Kräften, ihr aufzuzeigen, was alles gut war, um sie davon abzuhalten, sich über das zu grämen, was verloren oder beschädigt war. Doch schließlich seufzte er schwer und schimpfte leise – ein Zeichen, dass ihm nichts Positives mehr einfiel.
    Sie richtete sich auf, nahm seine Hände und küsste ihn kurz. »Das klingt alles sehr gut, und wir haben wirklich großes Glück mit unseren Verwandten. Und jetzt bitte die schlechten Nachrichten.«
    Als er ihrer Aufforderung nachkam, stellte Keira fest, dass es zwar schlimm war, doch nicht so schlimm, wie sie befürchtet hatte. Rauf Moubray und seine Männer waren brutale Kerle gewesen, doch offenbar hatte Rauf die Zerstörung der schönen Gegenstände auf Ardgleann begrenzt. Er hatte den Laird spielen wollen, und daher hatte er Dinge wie die Bildteppiche, das Glas in den Fenstern und die Teppiche auf den Böden als Insignien eines Herrn betrachtet. Doch offenbar war ihm nie in den Sinn gekommen, dass es besser wäre, die Menschen, die all diese schönen Sachen herstellten, am Leben zu lassen, und sei es nur seinem Geldbeutel zuliebe.
    »Abgesehen von den Toten ist der Verlust an Lebensmitteln und die verspätete Bestellung der Felder das Schlimmste«, stellte Keira fest, als Liam fertig war. »Doch unsere Verwandten wollen uns ja über dieses Jahr hinweghelfen.«
    »Wie Sigimor und Ewan sagten, haben auch sie etwas gewonnen: einen weiteren Laird in der Familie, weitere Verbündete und vertiefte Verbindungen zwischen den alten Bundesgenossen.«
    »Wie praktisch die Männer doch denken«, zog Keira ihn auf und erhob sich. »Aber jetzt sollten wir uns lieber wieder an die Arbeit machen. Wenn nichts Dringenderes ansteht, brauchen wir erst einmal einen Platz zum Schlafen.«
    »Den haben wir schon. Nay, nicht das Schlafgemach des Herrn«, sagte er, als er ihre Bestürzung sah. »Das Schlafgemach der Herrin. Dort hat nur Hattie geschlafen. Findest du das schlimm?«
    »Warum? Weil sie eine Hure ist?« Keira lächelte matt. »Sie war eine sehr saubere Hure. Ich frage mich nur, wie sie es in dieses Gemach geschafft hat.« Als Liam ihr erzählte, was Hattie getan und er ihr angeboten hatte, staunte sie nicht schlecht. »Ich hoffe, sie geht auf dein Angebot ein«, meinte sie. »Ich hatte immer schon das Gefühl, dass sie die Hurerei nur betrieb, weil sie nichts anderes tun konnte – zumindest hat sie selbst das wohl so gesehen. Und ich denke, wenn sie die aufgibt, wird sie auch von den anderen Frauen akzeptiert. Sie könnte ein neues Leben beginnen.«
    »Ich glaube, das wird sie auch. Jedenfalls scheint sie mir klug genug, um das einzusehen.«
    »Machen wir uns jetzt an die Arbeit?« Sie hängte sich bei ihm ein.
    Liam küsste sie und flüsterte an ihren Lippen: »Alles wird gut, Liebes.«
    Als sie in seine blaugrünen Augen sah, hätte sie es ihm beinahe geglaubt.

20
    Als Liam in den Küchengarten trat, musste er lächeln. Keira und Joan knieten nebeneinander und jäteten Unkraut, doch das Lustige war, dass jede eine Katze auf dem Rücken sitzen hatte. Vor einem Monat waren Keiras Katzen mit den Lebensmittlen aus Scarglas eingetroffen und schnell zu zwei verwöhnten Tieren geworden. Rauf, so schien es, hatte Katzen gehasst und seinen Männern befohlen, jede Katze zu töten, die ihnen über den Weg lief. Die meisten Hunde waren ebenfalls grausamen Jagden zum Opfer gefallen. Nur zwei Kätzinnen hatten überlebt, auch wenn eine schon ziemlich alt war. Blitz würde ein herrliches Katerleben führen, wenn er ausgewachsen war.
    Obgleich die Schlacht erst zwei Monate zurücklag, war Ardgleann schon fast wieder so schön wie früher. Natürlich gab es mancherorts noch Kummer und seelische Wunden, doch die Heilung hatte unverkennbar eingesetzt. Einige Männer von benachbarten Clans hatten ein Auge auf die Witwen von Ardgleann geworfen. Das Leben geht weiter, dachte Liam, ging zu den Frauen hinüber, nahm Blitz von Keiras Schulter und seufzte übertrieben, als der Kater sich malerisch auf seine Schulter drapierte und schnurrte. Donner sprang von Joan herunter, drapierte sich malerisch auf Liams Füße und strengte sich an,

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