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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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seiner wahren Gefühle nicht sicher war, bezweifelte sie, sie je herausfinden zu können, wenn er erst einmal wusste, dass sie ein Kind von ihm erwartete. Es gab nur eine Möglichkeit herauszufinden, was in ihm vorging: ihn direkt danach zu fragen, und ihm dann vielleicht sogar noch zu gestehen, was sie für ihn empfand. Doch ihr fehlte der Mut dazu, und sie vermutete, dass es noch lange so sein würde.
    »Ihr habt es ihm noch nicht gesagt, oder?«
    Keira errötete ein wenig und sah Joan an, die plötzlich neben ihr stand. »Nay.« Sie setzte sich auf die Fersen und zuckte mit den Schultern. »Es sollte nicht so schwer sein, aber trotzdem ist es das. So töricht es ist, manchmal habe ich fast das Gefühl, dass ich auf mein Kind eifersüchtig bin. Ich hege nicht den geringsten Zweifel, dass Liam hocherfreut sein wird und wahrscheinlich auch sehr fürsorglich – vielleicht sogar zu fürsorglich.«
    »Und Euch wäre es lieber, wenn er diese Gefühle nur für Euch empfinden würde, nicht für Euch und dem, was Ihr in Euch tragt.«
    »Aye, so ist es wohl.«
    Joan ergriff Keiras Hand, zog sie hoch und führte sie zur Bank. »Es ist Zeit, dass wir uns mal von Frau zu Frau unterhalten.«
    »Ich bin schon viel zu lange herumgesessen«, protestierte Keira zögerlich. »Das Unkraut …«
    »Kann warten.« Joan nickte zufrieden, als Keira sich schließlich hinsetzte. »Ihr habt einen sehr guten Ehemann, Herrin.«
    »Das weiß ich, aber wenn wir uns schon von Frau zu Frau unterhalten und hier nebeneinander sitzen, solltest du mich nicht mit Herrin anreden.« Keira musste den Blick abwenden und errötete über ihren kümmerlichen Versuch, die Strafpredigt abzuwenden, mit der sie fest rechnete.
    »Versucht nicht, mich abzulenken. Ihr seid seit mehr als zwei Monaten mit diesem Mann verheiratet, und nun seid Ihr von ihm schwanger. Wäre es da nicht an der Zeit, endlich mit dem Seufzen und mit der eitlen Grübelei aufzuhören?«
    »Probleme muss man sorgfältig wägen.«
    »Natürlich, aber Ihr übertreibt maßlos. Ihr liebt den Mann doch, oder?«
    »Oh aye«, erwiderte Keira leise. »Ich liebe ihn so sehr, dass ich manchmal nachts wach liege und glücklich bin, einfach nur neben ihm zu liegen und ihn atmen zu hören.«
    »Vermutlich war das von Anfang an so.«
    »Möglicherweise, auch wenn ich mich recht erfolgreich belogen habe.«
    »Manche von uns trifft es schnell und mit aller Macht. Als ich Malcolm kennenlernte, wusste ich auf den ersten Blick, dass dieser Mann zu mir gehört.« Joan zwinkerte Keira zu. »Ich war erst zehn, und Malcolm war sechzehn. Selbst als er das Dorf verließ, um zu lernen, wie man mit Metall herrliche Dinge herstellt, habe ich den Glauben an ihn nicht verloren, nicht in all der Zeit, die er weg war – fünf Jahre lang. Ihr müsst Vertrauen haben.«
    »Ich vertraue meinem Gefühl, Joan, und ich vertraue Liam. Er ist ein guter, freundlicher Mann, der sich nie vor seiner Pflicht drücken wird. Aber mir fehlt das Wissen darüber, was er für mich empfindet, und der Glaube daran. Er ist so schön und so erfahren …«
    »Und Ihr glaubt, dass er für eine kleine Frau wie Euch nichts empfinden kann? Ihr zerbrecht Euch doch nicht mehr den Kopf über das, was Ihr mit Duncan erlebt habt, oder? Ich dachte, Malcolm hätte Euch alles über diesen armen Mann erzählt. Es lag nicht an Euch, es hat nie an Euch gelegen, das wisst Ihr mittlerweile doch auch, oder?«
    Keira nickte. »Ich weiß. Der Ärmste hatte schon seine Schwierigkeiten, bevor ich ihn kennenlernte. Die Menschen, die ihn lieben und behüten sollten, haben ihn zerstört.«
    »So etwas ist immer schrecklich«, meinte Joan. »Also habt Ihr kein Selbstvertrauen.« Joan verschränkte die Arme und musterte Keira stirnrunzelnd. »Und warum ist das so? Warum hat eine schöne junge Frau wie Ihr das Gefühl, dass sie nicht gut genug für einen Mann ist?«
    »Du kennst die Sorte Frau nicht, die Liam betören kann«, murrte Keira. Sie hätte Joans Ausführungen gern von sich gewiesen, doch es gelang ihr nicht. Sie wusste nur noch nicht, wann sie angefangen hatte, ihr Selbstvertrauen zu verlieren und warum.
    »Bestimmt waren einige von ihnen Schönheiten, doch Ihr seid wahrhaftig alles andere als unscheinbar. Ihr habt klare, wundervolle Augen und herrliches, langes, dichtes Haar. Sehr üppig gebaut seid Ihr zwar nicht, aber an den richtigen Stellen gerundet.« Sie blickte an sich herab und lächelte schief. »Jedenfalls mehr als ich. Und mein Mann hat sich noch nie

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