Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
Vom Netzwerk:
mich, dass du trotzdem mit uns in den Kampf gezogen bist.«
    »Mir blieb gar nichts anderes übrig, schließlich hat sie sich die größte Mühe gegeben, es vor mir zu verbergen.« Ewan schüttelte den Kopf. »Fast alle auf Scarglas wissen Bescheid. Doch da keiner glaubt, dass sie ihre Drohungen wahr macht, mit denen sie die Leute zum Stillschweigen verpflichtet hat, hat es nicht lange gedauert, bis ich es erfahren habe. Ich muss mir nur noch überlegen, ob ich jetzt überrascht tun oder sie schelten soll, da sie versucht hat, vor ihrem Herrn und Gebieter Geheimnisse zu haben.«
    Liam stimmte in das allgemeine Gelächter ein. Doch als alle überlegten, was sie vor der Heimkehr noch tun konnten, stellte Liam fest, dass er nicht ganz bei der Sache war. Sobald die anderen aufbrachen, machte er sich auf den Weg zu Keira. Ewans Ankündigung, dass Fiona schwanger war, hatte ihn an Keira denken lassen. Vielleicht war auch sie bald mit einem Kind von ihm schwanger, und er hatte das starke Bedürfnis, sie zu sehen.
    Es dauerte eine Weile, bis er sie in ihrem Wohnzimmer fand. Es sah aus, als ob der Raum zu denen gehörte, die Moubray und seine Männer verschont hatten. Keira saß auf einer gepolsterten Bank nahe einem der erstaunlich großen, hohen Fenster. Er setzte sich neben sie und nahm ihre Hand. Erst jetzt bemerkte er, dass sie ein langes, dünnes Metallstück betrachtete.
    »Was ist das denn?«, fragte er, nahm es ihr ab, als sie es ihm reichte, und musterte es eingehend. »Es sieht aus wie ein Teil von einem Dreschflegel oder wie etwas, was Krieger in eine Keule stecken, um sie zu einer gefährlicheren Waffe zu machen.«
    »So etwas ist es wohl auch«, sagte Keira. »Es steckte in Sir Archies Kopf.«
    »Herrgott. Das hat ihm bestimmt ständig Schmerzen bereitet.«
    »Wahrscheinlich, aber er behauptet, dass es nicht so schlimm war. Ich vermute, dass er deshalb auch so schlecht sah, aber mit Sicherheit kann ich das erst später sagen. Die Wunde musste gründlich gesäubert werden, doch dieses Ding war wirklich eine Überraschung. Ich musste einen meiner Cousins holen, um es herauszuziehen, weil es so fest im Knochen steckte. Sir Archie schläft jetzt. Wenn er aufwacht, werde ich wissen, ob seine Sehkraft sich verbessert hat.«
    »Und was ist mit den anderen, die du versorgt hast?«
    »Die Verletzungen waren nicht so schlimm. Die armen Teufel, die Rauf ins Verlies geworfen hat, werden noch länger Pflege brauchen. Manche wurden geschlagen, manche gefoltert, aber vor allem hatten sie zu wenig zu essen und zu trinken. Bevor ich ihre Wunden inspizieren konnte, mussten sie erst einmal gewaschen werden.«
    »Sie haben es überlebt. Offenbar hatten alle einen starken Überlebenswillen.«
    Keira nickte. »Ach, Liam, sie waren so dankbar«, flüsterte sie. »Sie waren so froh, dass ich zurückgekommen bin, und sie hätten nie damit gerechnet, dass ich so bald kommen würde.«
    »Also glaubst du mir und den anderen endlich, die dir erklärt haben, dass du dir nichts vorzuwerfen hast?«
    Sie lehnte lächelnd den Kopf an seine Schulter. »Aye. Es ist schon seltsam: Als Joan sagte, dass sich alle über meine Rückkehr gewundert hätten, war es, als ob unsichtbare Hände mir eine riesige Last von den Schultern nähmen – und von meinem Herzen. Jetzt trauere ich nur noch um die Menschen, die ihr Leben verloren haben, und natürlich bekümmern mich die Schmerzen der Überlebenden, grämt mich, dass dieser Ort so verwüstet wurde, der früher der Inbegriff von Schönheit und Frieden war.«
    »Nun gut, auch darüber wirst du hinwegkommen.« Liam musterte die eleganten Gegenstände in diesem Raum, die hier wie überall im Keep zu sehen waren – von einem herrlichen Bildteppich an der Wand bis zu dem Teppich auf dem Boden. »Die MacKails hatten offenbar einen sehr guten Geschmack und Freude an schönen Sachen.«
    »Aye, das stimmt. Viele dieser Stücke sind hier angefertigt worden. Vor langer Zeit lebte hier ein Laird, der die besten Handwerker des ganzen Landes um sich scharte. Da sich das unter den Zunftgenossen rasch herumsprach, siedelten sich immer mehr von ihnen an, denn gewöhnlich ist es sehr friedlich hier, und das Land ist überraschend fruchtbar. Waren aus Ardgleann kannst du auf jedem Markt finden. Anders als viele andere Herrensitze in Schottland bringt Ardgleann all seinen Menschen etwas ein. Ich glaube, deshalb fand ich es unerträglich, dass Rauf im Anmarsch war. All die Menschen hier wollten immer nur schöne Dinge

Weitere Kostenlose Bücher