Der ungezähmte Highlander
direkt ins Verlies hinunter, um die armen Seelen, die Rauf dort eingesperrt hatte, zu befreien. Die meisten von ihnen sind jetzt wohl bei den paar verwundeten Kriegern. Die armen Männer, die das Schwein an die Zinnen gehängt hat, sind endlich bestattet worden. Rauf und seinen Männern wurde alles von Wert abgenommen, bevor sie in eine Grube geworfen wurden, die Eure Männer und ein paar von Sir Ians Männern und Adam, der Sohn von Laird MacKay, und seine Männer ausgehoben haben. Sie machten kurzen Prozess, und ich machte ihnen noch ein gutes Essen, bevor sie abzogen. Als die MacLeans und die MacKays sahen, was hier angerichtet worden war, waren sie froh, dass Ihr gekommen seid, um dieses Land von Moubray zu befreien.«
Das bedeutete, dass er seitens seiner Nachbarn keinen Einwand wegen Keiras kurzer Ehe mit Duncan MacKail gegen seine Beanspruchung von Ardgleann zu erwarten hatte. Auf einen Streich hatte er Ländereien und eine stattliche Burg und Bundesgenossen gewonnen. Es war alles so glatt gelaufen, dass er es noch gar nicht recht fassen konnte.
Als Claire zurückkam, richtete Liam seine Aufmerksamkeit darauf, eine Liste der Aufgaben, die erledigt werden mussten, und der Dinge, die ersetzt werden mussten, anzufertigen. Er hatte sich gerade in Duncan MacKails ehemaligem Arbeitszimmer, das Rauf und seine Männer zum Glück kaum benutzt hatten, eingerichtet, als Sigimor, Ewan und Keiras Brüder hereinplatzten.
»Wir ziehen morgen früh ab«, verkündete Sigimor und lehnte sich gegen den schweren Arbeitstisch, an dem Liam saß.
»Ihr wisst, dass ich euch allen von Herzen dankbar bin«, sagte Liam.
»Schon gut. Die Sache hier musste dringend erledigt werden. Dass du die Burg bekommst, versüßt das Ganze noch ein bisschen.«
»Und wir wären schon wegen Keira gekommen«, sagte Lucas. »Wir sind gottfroh, dass wir nicht allein um das, was rechtmäßig Keira gehört, kämpfen mussten.«
»Ist es schlimm?«, fragte Ewan und warf einen Blick auf die Liste, die Liam vor sich liegen hatte.
»Nicht so gut«, erwiderte Liam. »Du hattest recht – der Mann hat sich hier nur vollgestopft und keinen Gedanken darauf verschwendet, was passiert, wenn er und seine Männer alles aufgefressen haben. Die Leute haben gerade noch ein paar Kühe, Schafe und Federvieh retten können, aber es wird dauern, bis wir alles ersetzt haben, was diesem Vielfraß zum Opfer fiel.«
»Vielleicht können wir euch ein bisschen unter die Arme greifen. Wenn jeder von uns einen kleinen Beitrag leistet, stürzt das keinen ins Elend, aber euch wird es helfen, im kommenden Winter die Wölfe von euch fernzuhalten.«
»Aye«, pflichtete ihm Sigimor bei, und Keiras Brüder nickten. »Wir haben alle etwas davon, und uns kostet es nicht viel. Du hast jetzt mehr Pferde, als du brauchst oder je willst. Die kannst du bei deinen Nachbarn gegen das eintauschen, was du am dringendsten brauchst.«
»Ihr wollt keine Pferde mitnehmen?«, fragte Liam.
»Na ja, ein paar solltest du schon behalten, und ich komme vielleicht mal vorbei, um eine Stute beschälen zu lassen oder dir ein Hengstfohlen oder zwei abzunehmen.« Als Liam nickte, fügte Sigimor hinzu: »Bevor ich gehe, zeige ich dir noch, welche Tiere ich meine.«
»Wie geht es meiner Schwester?«, fragte Artan.
»Es schmerzt sie zu sehen, was aus der einst so stolzen Burg geworden ist«, erwiderte Liam. »Und mehr noch, was die Leute erdulden mussten. Aber sie wird darüber hinwegkommen, und wenn es alle so sehen wie die Frauen, die gerade die Große Halle sauber machen, wird Keira auch bald von ihren Schuldgefühlen ablassen, an denen sie so lange festgehalten hat.«
Artan fluchte leise. »Wir haben ihr alle gesagt, dass sie sich nichts vorzuwerfen hat, aber offenbar hat sie nicht auf uns gehört.«
»Aye, aber schließlich haben wir nicht gelitten. Wenn die Frauen ihr sagen, dass sie aufhören soll, so töricht zu sein, ist das viel wirksamer als alles, was wir getan haben oder hätten sagen können. Als sie mit Malcolms Frau sprach, konnte ich fast hören, wie ihr ein Stein vom Herzen fiel.«
»Gut«, sagte Sigimor. »Und jetzt sag uns, ob es noch etwas gibt, was wir und unsere Männer tun können. Es wäre dumm, die Chance nicht zu nutzen, so viele kräftige Hände sinnvoll einzusetzen.«
»Aye«, pflichtete Ewan ihm bei. »Schwere Arbeit wird mir helfen, mir zu überlegen, was ich sage, wenn ich zu meiner schwangeren Frau heimkehre.«
»Fiona ist wieder schwanger?«, fragte Liam. »Es wundert
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